fit und munter - Neue Studie zeigt, dass die europäischen Leitlinien für das Testen auf Clostridium-difficile-Infektion nicht routinemäßig eingehalten werden[1]

fit und munter

Neue Studie zeigt, dass die europäischen Leitlinien für das Testen auf Clostridium-difficile-Infektion nicht routinemäßig eingehalten werden[1]



Unzureichendes Testen kann bedeuten, dass eine der
häufigsten durch medizinische Behandlungen erworbenen Infektionen
undiagnostiziert bleiben könnte [2]

Laut neuen Daten, die auf der internationalen Konferenz ID Week
2012 in San Diego vorgestellt wurden, glauben über drei Viertel (78
%) der Angehörigen der medizinischen Berufe, die in Europa befragt
wurden, dass sie vermutlich nicht die Richtlinien für das Testen auf
Clostridium-difficile-Infektionen (CDI) befolgen.[1] Und das, obwohl
die Befragten glauben, dass CDI zunimmt und eine Vielzahl der Fälle
undiagnostiziert bleibt.[1]

CDI ist eine der häufigsten durch medizinische Behandlungen
erworbenen Infektionen in Europa und die führende Ursache für
Antibiotika-assoziierte Diarrhoe bei Erwachsenen.[2] CDI ist ein
wachsendes Problem in Krankenhäusern, Pflegeheimen und anderen
Langzeitbetreuungseinrichtungen.[3] Es wird geschätzt, dass einer von
50 Menschen mit CDI innerhalb von drei Monaten infolge der Infektion
stirbt.[4]

Die aktuellen Richtlinien der Europäischen Gesellschaft für
klinische Mikrobiologie und Infektionskrankheiten (ESCMID) empfehlen
einen zweistufigen Ansatz zur Diagnose der CDI mit zwei verschiedenen
Tests, die das Vorhandensein von Clostridium-difficile-Bakterien und
die von diesem Bakterium produzierten Toxine feststellen.[5] Nur 22 %
der befragten Mediziner wissen, dass in ihren Laboratorien
regelmässig ein Zwei-Test-Diagnose-Algorithmus für CDI verwendet
wird, der sowohl das Vorhandensein von C. difficile als auch das
Vorhandensein von Toxinen erkennt.[1]

"Es ist besorgniserregend zu sehen, dass es offenbar Verwirrung
über die CDI-Tests gibt, die tatsächlich verwendet werden. Die
Ergebnisse deuten an, dass die empfohlenen CDI-Diagnosetests
wahrscheinlich nicht systematisch europaweit durchgeführt werden.
Dies könnte zu einer Unterdiagnose oder einer Fehldiagnose führen,
was letztlich bedeutet, dass Patienten keine optimale Versorgung
erhalten", sagte Professor Mark Wilcox, Professor für Medizinische
Mikrobiologie an den Lehrkrankenhäusern in Leeds und an der
Universität von Leeds. "Das Nettoergebnis dieses nicht
standardisierten Herangehens an Tests könnte auch bedeuten, dass die
wahre Inzidenz von CDI in ganz Europa unterschätzt wird."

Die Umfrage wurde von GFK im Auftrag der Astellas Pharma Europe
Ltd. durchgeführt. Insgesamt 868 Fragebögen wurden durch
medizinisches Fachpersonal aus Frankreich, Deutschland, Italien,
Spanien und dem Vereinigten Königreich ausgefüllt, darunter von
Krankenhausärzten, Spezialisten für Infektionskrankheiten, Chirurgen,
Hausärzte und Mikrobiologen.[1]

Diskrepanzen zwischen Wahrnehmung und Wirklichkeit

Die Umfrage ergab wichtige Abweichungen zwischen den Tests, die
von Ärzten angefordert wurden, und denen, die tatsächlich in den
Labors durchgeführt wurden. Während 64 % der Ärzte eine Stuhlkultur
angefordert hatten, berichten nur 42 % der Mikrobiologen, dass sie
diese Methode im Labor nutzten.[1] Umgekehrt forderten 44 % der Ärzte
Tests auf Enzym-Immunoassays (EIA) für die Toxine A+ B+ an, während
75 % der Mikrobiologen diese Tests im Labor anwandten.[1] Der Grund
für diese Diskrepanz ist möglicherweise die Tatsache, dass
Stuhlkulturen arbeitsintensiv und langsam sein können[2], wogegen
EIA-Tests einfach und schnell durchführbar sind. Allerdings sind
EIA-Tests weniger empfindlich[5] und es kann geschehen, dass Fälle
bei der alleinigen Anwendung dieser Tests undiagnostiziert bleiben.

"Diese Ergebnisse zeigen wichtige Unterschiede im Wissen über die
CDI-Diagnose unter den Angehörigen der Gesundheitsberufe und weisen
darauf hin, dass ein erheblicher Weiterbildungsbedarf zu diesem Thema
besteht", sagte Professor Wilcox. "Ärzte müssen sich mit lokal
verfügbaren Tests vertraut machen und einen Dialog mit Laboren
führen, um ihren diagnostischen Ansatz zu optimieren."

Die Ergebnisse dieser europaweiten Umfrage unterstreichen die
Notwendigkeit, das Testen im Einklang mit den Empfehlungen zu
standardisieren, um die Unterdiagnose dieser unangenehmen und
manchmal lebensbedrohlichen Infektion zu minimieren.[5],[6]

HINWEISE AN REDAKTEURE:

Über die Umfrage

Die Umfrage wurde von GFK im Auftrag der Astellas Pharma Europe
Ltd. durchgeführt. Praktizierende Krankenhausmediziner und
Mikrobiologen aus Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und dem
Vereinigten Königreich wurden eingeladen, an einer Online-Umfrage mit
33 Fragen teilzunehmen. 868 Fragebögen wurden ausgefüllt: 707 von 868
(81 %) von Krankenhausmedizinern (4 % Mikrobiologen, 16 %
Spezialisten für Infektionskrankheiten, 62 % andere) und 161 (19 %)
von Hausärzten.[1]

Über die Clostridium-difficile-Infektion

Die Clostridium-difficile-Infektion (CDI) ist eine ernste
Erkrankung, die durch eine Infektion der Innenauskleidung des
Dickdarms durch C.-difficile-Bakterien hervorgerufen wird.[7] Die
Bakterien produzieren Toxine, die zu einer Darmentzündung, Durchfall
und in einigen Fällen zum Tod führen können.[7] Patienten erkranken
typischerweise an CDI nach der Einnahme eines Breitbandantibiotikums,
das die normale Darmflora beeinträchtigen kann, wodurch es zu einer
raschen Vermehrung von C.-difficile-Bakterien und der Produktion von
Toxinen kommt.[7][8]

Die Gefahr, an CDI zu erkranken, ist vor allem bei Menschen über
65 Jahren erhöht, die Breitspektrumantibiotika einnehmen, sowie bei
Patienten mit längeren Krankenhausaufenthalten.[9][10] [11] Das
wirkliche Ausmass von CDI ist allerdings aufgrund von internationalen
Unterschieden bei der Beobachtung, dem Testen und dem
Bekanntheitsgrad dieser Erkrankung unbekannt. [12]

Das Erkrankungs- und Rückfallrisiko ist bei dieser Erkrankung
besonders hoch bei Patienten ab 65 Jahren.[13]Bei bis zu 25 % der
Patienten kommt es innerhalb von 30 Tagen nach der Anfangsbehandlung
mit den derzeit üblichen Therapiemitteln zu Rückfällen von
CDI.[14],[15],[16] Die Europäische Gesellschaft für klinische
Mikrobiologie und Infektionskrankheiten (European Society of Clinical
Microbiology and Infectious Diseases, ESCMID) hat festgestellt, dass
die Rückfälle das grösste Problem bei der Behandlung von CDI
darstellen.[6]

Die CDI verursacht auch erhebliche Kosten für die
Gesundheitssysteme, vor allem durch die längeren
Krankenhausaufenthalte.[17] Patienten mit CDI bleiben ein bis drei
Wochen länger im Krankenhaus[18],[19],[20] und ihre angepassten
Krankenhauskosten sind um EUR 7.147,-- höher als die von Patienten
ohne CDI.[18]

Über Astellas Pharma Europe

Das im Vereinigten Königreich ansässige Unternehmen Astellas
Pharma Europe Ltd. ist eine europäische Tochterfirma der Astellas
Pharma Inc. mit Sitz in Tokio. Das Pharmaunternehmen Astellas hat
sich darauf spezialisiert, durch die Bereitstellung innovativer und
zuverlässiger Pharmazeutika die Gesundheit von Menschen weltweit zu
verbessern. Das Unternehmen will eine weltweite Präsenz aufbauen und
verbindet zu diesem Zweck herausragenden F&E-Sachverstand mit
erstklassiger Marketingkompetenz und expandiert zudem weiter auf dem
weltweiten Pharmamarkt. Astellas Pharma Europe Ltd. ist
verantwortlich für 21 angeschlossene Niederlassungen in ganz Europa,
dem Nahen Osten und Afrika, für einen F&E-Standort sowie für drei
Fertigungsanlagen. Das Unternehmen beschäftigt in all diesen Regionen
circa 4.200 Mitarbeiter. Weitere Informationen über Astellas Pharma
Europe sind unter http://www.astellas.eu zu finden.

Literatur

1. Wilcox M. et al. Management of Clostridium difficile infection
(CDI). Results from a pan-European survey: perceptions and reality.
Poster präsentiert bei der ID Week 2012 in San Diego, USA. Poster-Nr.
306.

2. Ananthakrishnan A.N. Clostridium difficile infection:
epidemiology, risk factors and management. Nat Rev Gastroenterol
Hepatol. 2011;8:17-26.

3. McMaster-Baxter N.L. et al. Clostridium difficile: recent
epidemiologic findings and advances in therapy. Pharmacotherapy.
2007;27:1029-39.

4. Bauer M.P. et al. Clostridium difficile infection in Europe: a
hospital-based survey. Lancet. 2011;377:63-73.

5. Crobach M.J. et al. European Society of Clinical Microbiology
and Infectious Diseases (ESCMID): data review and recommendations for
diagnosing Clostridium difficile-infection (CDI). Clin Microbiol
Infect. 2009;15:1053-66.

6. Bauer M.P. et al. European Society of Clinical Microbiology
and Infectious Disease (ESCMID): treatment guidance document for
Clostridium difficile-infection (CDI). Clin Microbiol Infect.
2009;15:1067-79.

7. Poutanen S.M. et al. Clostridium difficile-associated
diarrhoea in adults. CMAJ. 2004;171:51-8.

8. Kelly C.P. et al. Clostridium difficile infection. Ann Rev
Med. 1998;49:375-390.

9. Bartlett J.G. Historical Perspectives on Studies of
Clostridium difficile and C. difficile Infection. Clinical Infectious
Diseases. 2008;46:S4-11.

10. Bignardi G.E. Risk factors for Clostridium difficile
infection. Journal of Hospital Infection. 1998;40:1-15.

11. Barbut F. et al. Epidemiology of Clostridium Difficile
Associated Infections. Clin Microbiol Infect. 2001;7:405-10.

12. Freeman J. et al. The changing epidemiology of Clostridium
difficile infections. Clin Microbiol Rev. 2010;23:529-49

13. Pepin J. et al. Increasing risk of relapse after treatment of
Clostridium difficile colitis in Quebec, Canada. Clin Infect Dis.
2005;40:1591-7.

14. Bouza E. et al. Results of a phase III trial comparing
tolevamer, vancomycin and metronidazole in patients with Clostridium
difficile-associated diarrhoea. Clin Micro Infect. 2008;14(Suppl
7):S103-4.

15. Lowy I. et al. Treatment with Monoclonal Antibodies against
Clostridium difficile Toxins. N Engl J Med. 2010;362;3:197-205.

16. Louie T.J. et al. Fidaxomicin versus vancomycin for
Clostridium difficile infection. N Engl J Med. 2011;364:422-31.

17. Ghantoji S.S. et al. Economic healthcare costs of Clostridium
difficile infection: a systematic review. J Hosp Infect.
2010;74:309-18.

18. Vonberg R. et al. Costs of nosocomial Clostridium
difficile-associated diarrhoea. J Hosp Infect. 2008;70:15-20

19. Wilcox M. et al. Financial burden of hospital-acquired
Clostridium difficile infection. J Hosp Infect. 1996;34:23-3020.

20. Dubberke E. et al. Review of current literature on the
economic burden of Clostridium difficile infection. Infect Control
Hosp Epidemiol. 2009;30:57-66



Pressekontakt:
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: Abi
Dewberry, Ruder Finn, adewberry@ruderfinn.co.uk, Tel:
+44(0)20-7438-3051.
Mindy Dooa, Astellas Pharma Europe Ltd, mindy.dooa@eu.astellas.com,
Tel:
+44(0)1784-419-444
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