Hüpfburgen erobern, Klettergerüste erklimmen und in
der Ballgrube herumtollen. Hallenspielplätze stehen bei Kindern hoch
im Kurs, besonders wenn es draußen zu nass oder zu kalt ist. Etwa 350
Indoor-Spielanlagen sind derzeit in Deutschland geöffnet. Viele
Eltern sorgen sich dabei um die Sicherheit ihrer Sprösslinge. Schnell
und relativ einfach können Erwachsene erste Checks der Anlagen selbst
übernehmen: Am besten, Eltern oder Betreuer sitzen nicht nur am Rand,
sondern spielen mit den Kindern auf der Anlage und schauen sich dabei
gründlich um. "Findet sich Abfall in den verschiedenen Spielanlagen
oder quellen in der Halle die Mülleimer über, liegt die Vermutung
nahe, dass der jeweilige Besitzer wenig Wert auf Pflege und Wartung
seiner Spielgeräte legt", meint Matthias Lompa, TÜV Rheinland-Experte
für Indoor-Spielplätze.
Neben dem ersten optischen Eindruck zählt aber vor allem die
Sicherheit der Spielgeräte. Mittlerweile gelten für Indoor-Anlagen
EU-weit die gleichen Normen, die unter anderem die
Sicherheitsabstände zwischen den Geräten regeln. Ein Kicker
beispielsweise darf nicht direkt neben einer offenen Hüpfburg stehen,
um Verletzungen vorzubeugen. Aber auch der generelle Zustand der
Hüpfburgen, Klettergerüste oder Rutschen spielt eine wichtige Rolle,
denn die Geräte befinden sich täglich im harten Einsatz und nutzen
sich daher schnell ab. "Bestimmte Mängel, wie etwa marode Seile,
hervorstehende Schrauben, scharfe Kanten, defekte
Dämpfungsmaterialien beispielsweise an Stangen in Spielbereichen oder
ein fehlender Fallschutz, sind auch für Laien einfach erkennbar",
erklärt Lompa.
Ein weiterer wichtiger Punkt: Anders als etwa im Kindergarten
liegt die Aufsichtspflicht bei den Hallenspielplätzen nicht beim
Personal, sondern bei der jeweiligen erwachsenen Begleitperson. Sie
sollte im Vorfeld auch dafür sorgen, dass die Kinder beim Toben in
der Halle weder Kleidung mit Kordeln noch Schlüsselbänder oder
Halsketten tragen. "Sonst besteht die Gefahr, dass sie beim Rutschen
oder Klettern an den Geräten hängenbleiben, sich verletzen oder im
schlimmsten Fall sogar strangulieren", so der TÜV Rheinland-Fachmann.
Ein prüfender Blick gibt zudem Aufschluss über Fluchtmöglichkeiten im
Notfall. Denn lässt sich die Halle schlecht überblicken oder
versperren Spielgeräte die Fluchtwege, können Hilfskräfte den
Indoor-Spielplatz im Notfall schlecht evakuieren. "Umsichtige
Betreiber können ihre Anlagen von unabhängigen TÜV Rheinland-Experten
überprüfen lassen. Bereits getestete Spielplätze erkennen Eltern dann
am Prüfzeichen", betont Matthias Lompa.
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