Andrea H. (35) fühlt sich endlich wieder wohl in ihrer Haut. Nach zwei Schwangerschaften, bei denen sie jeweils rund 20 Kilo zugenommen hatte, war die hübsche Frau beim Blick in den Spiegel völlig frustriert gewesen, weil der Bauch unterhalb des Nabels sich vorwölbte und die Haut schlaff war. „Dabei hatte ich früher immer so einen schönen flachen Bauch, auf den ich stolz war“, sagt Andrea. Nach den Schwangerschaften versuchte sie es mit Diäten und Sport, aber das gewünschte Ergebnis blieb trotz aller Disziplin aus. Die junge Mutter, die mit ihrem Körper ansonsten sehr zufrieden ist, traute sich nicht mehr ins Schwimmbad und versteckte ihren Bauch unter weiten Pullovern. Bis eine Freundin ihr zu einer ästhetisch-plastischen Korrektur bei einem erfahrenen Chirurgen riet. Andrea war zuerst skeptisch, ließ sich aber ausführlich beraten und entschied sich schließlich für den Eingriff. Heute, ein halbes Jahr später, sagt sie: „Die Entscheidung für die Operation war die beste Entscheidung meines Lebens. Endlich kann ich meinen Körper wieder akzeptieren und fühle mich als Frau wieder schön und begehrenswert.“
„Eine Schönheitsoperation kann durchaus zu einem neuen Selbstbewusstsein und einer verbesserten Lebensqualität verhelfen – vorausgesetzt, die Vorstellungen und Erwartungen der Patienten sind realistisch“, weiß auch Dr. med. Hans Wolfgang Hörl, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, der in München eine Praxisklinik betreibt. Manchmal fühlt sich ein Patient erst nach einem Eingriff so wohl in seinem Körper, dass er wieder aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen kann – so wie Andrea. Bei Frauen stehen Eingriffe wie Fettabsaugen oder Brustvergrößerung ganz oben auf der Wunschliste, und auch Männer nutzen zunehmend die Möglichkeiten der ästhetisch-plastischen Chirurgie: Immerhin jeder fünfte Patient ist männlich.
Frauen und Männer, die eine Schönheitsoperation planen, sollten sich ausreichend Zeit nehmen, um einen geeigneten und erfahrenen Facharzt zu finden, denn ein solcher Eingriff ist keine Beauty-Behandlung. Die Bezeichnung „Schönheitschirurg“ ist juristisch nicht geschützt; jeder approbierte Arzt kann sich so nennen, auch ohne chirurgische Ausbildung – das öffnet „schwarzen Schafen“ die Tür. Ein „Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie“ verfügt dagegen über eine mindestens sechsjährige Facharztausbildung. Weitere wichtige Kriterien sind eine mehrjährige Berufserfahrung und die Mitgliedschaft in einem der Fachverbände für Ästhetisch-Plastische Chirurgie.
„Entscheidend ist letztlich, dass der Patient seinem gewählten Facharzt rundum vertraut“, weiß Dr. Hörl. Das setzt voraus, dass der Arzt seinem Patienten oder seiner Patientin den gewünschten Eingriff im Vorfeld ausführlich erklärt, ihm oder ihr die Möglichkeiten und Risiken der Operation erläutert und sich für die individuelle Beratung ausreichend Zeit nimmt. „Viele Ärzte werben damit, dass sie eine ganz spezielle, angeblich besonders moderne Methode anwenden. Meiner Meinung nach ist das nicht das ausschlaggebende Kriterium. Das A und O in der ästhetisch-plastischen Chirurgie ist vielmehr die Berücksichtigung der Individualität jedes Patienten“, betont Dr. Hörl. „Dazu gehört auch eine ehrliche und realistische Einschätzung der Erfolgschancen. Wenn eine deutlich übergewichtige Patientin zu mir kommt, die durch Fettabsaugung abnehmen will, dann muss ich ihr erklären, dass das nicht möglich ist, sondern dass sie ihre Ernährung umstellen muss. Und wenn eine junge Frau zu mir kommt, die Fett absaugen lassen will, wo kein Gramm zuviel ist, dann schicke ich sie ebenfalls wieder nach Hause.“ Wenn eine Korrektur aber sinnvoll und durchführbar ist, so wie bei Andrea H., kann sie der Schritt in ein neues, zufriedeneres Leben sein.