Merkwürdige Lichterscheinungen huschen bei Nacht
über das Pflaster von Celle. Lichtworte, die plötzlich auftauchen,
den Raum erkunden, sich formieren und Schwärme bilden, um dann wieder
im Nichts zu verschwinden. Die animierte Projektion ist einer der
Beiträge des Künstlerduos Hartung und Trenz zur Ausstellung
"EINLEUCHTEN", die am 27. Oktober 2012 im Kunstmuseum Celle mit
Sammlung Robert Simon eröffnet.
In typografischen Projektionen schaffen die beiden Künstler Detlef
Hartung (*1958) und Georg Trenz (*1962) mehrschichtige Lichtflächen
durch raffinierte Überblendungen. Dabei entstehen mit weißem Licht
geschriebene, dreidimensionale Texträume, die mit dem ganzen Körper
durchschritten und erfahren werden. Sobald der Körperschatten des
"Lesers" jedoch Teile der Projektion verdunkelt, werden Texte, Sätze
und Wörter neu lesbar. Die scheinbare Eindeutigkeit gerät ins Wanken,
neue Deutungsmöglichkeiten öffnen sich und gedankliche Freiräume
brechen auf.
Auf die Schrift-Projektionen treffen farbige Lichtarbeiten der
Wiener Künstlerin Waltraut Cooper (*1937). Sie begann ihre
ungewöhnliche Laufbahn als Mathematikerin und Physikerin, und dies
klingt in ihren Arbeiten nach: Komplexe mathematische Systeme und
binäre Codes werden hier zu geometrischen und farbenfrohen
Kompositionen. Auf dem Gebiet der digital programmierten Kunst hat
die mehrfache Biennale-Teilnehmerin in den 80er Jahren Pionierarbeit
geleistet, vor allem mit ihren Arbeiten aus der Reihe der "Digitale
Poesie", die auch die Celler Ausstellung zeigt. Was
Nicht-Mathematiker meist nur schwer nachvollziehen können, ist in den
betörend leuchtenden Installationen unübersehbar: Mathematik kann
sehr ästhetisch sein!
Die Ausstellung "EINLEUCHTEN. Lichtkunst von Waltraut Cooper |
Hartung und Trenz" wird am Samstag, 27. Oktober 2012, 19 Uhr im
Kunstmuseum Celle eröffnet. Die SVO in Celle unterstützt das Projekt
als Kulturpartner.
Weitere Informationen unter www.kunst.celle.de.
Pressekontakt:
Kunstmuseum Celle
Schlossplatz 7
29221 Celle
Tel. (05141) 12 685
www.kunst.celle.de
Di-So 10-17 Uhr (im Museum)
Täglich 17-10 Uhr (von außen | Lichtkunst)