Gerade heutzutage sind die Mangalitza Wollschweine aufgrund ihres leicht fettmarmorierten, dunklen Fleisches eine Delikatesse für Feinschmecker.
Leider ist die Population in den letzten fünfzig Jahren aber deutlich zurückgegangen. Der Grund hierfür ist das, von der Industrie geförderte, veränderte Kaufverhalten der Verbraucher. Schweinefleisch muss billig und mager sein. Ob die Tiere in engsten Pferchen gehalten werden oder mit die Mast beschleunigendem Futter in Höchstgeschwindigkeit zur Schlachtreife getrieben werden scheint einem Großteil der Verbraucher egal zu sein. Dass diese Haltungs- und Ernährungsform nur unter Einsatz von genmanipuliertem Soja und Antibiotika möglich ist, führt zwar regelmäßig zu großem Geschrei, es ändert sich aber nichts.
Ein Mangalitza Wollschwein benötigt bis zur Schlachtreife ca 12-24 Monate und wird zumindest auf dem Gründenhof nur mit Gerste, Heu, Silage, Obst und Gemüse, Mais, Kartoffeln gefüttert. Da auf Proteinträger wie Soja verzichtet wird, verlangsamt sich zwar der Muskelaufbau, es lagert sich aber auch kein Wasser im Gewebe ein. Das Fleisch behält seine Größe auch in der Pfanne und riecht nicht nach Urin.
Eine weitere Maßnahme des Gründenhofs zur Fleischverbesserung ist die ganzjährige Freilandhaltung auf wechselnden Grünlandflächen. Die Tiere leben in Großgruppen, dürfen rennen, kämpfen, spielen, graben und sich im Schlamm suhlen. Das fördert die Lebensfreude und fröhliches Fleisch ist gutes Fleisch.
Die Mangalitza Wollschweine sind zur Verbesserung der Fleisch- und Speckleistung aus der Kreuzung der ursprünglichen serbischen Fleischfettschweine mit den Szalantai-Schweinen entstanden. Im Jahre1927 wurde die Managalitza Wollschweine als Rasse offiziell anerkannt und machten im Jahre 1965 in Ungarn etwa 70 % des gesamten Schweinebestandes aus.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurden diese Wollschweine auch in die Nachbarländer exportiert. Diese genügsame Schweinerasse wurde unter anderem zur Landschaftspflege am Bodensee und im Alpen-Nationalpark Berchtesgarden zur Bekämpfung des hartnäckigen Alpenampfers (Weideunkraut) eingesetzt.
Heutige Verbreitung
Gegenwärtig werden die Mangalitza Wollschweine nur noch in geringem Umfang von ungarischen Kleinzüchtern gehalten. Weitere Populationen gibt es noch in Rumänien, auf dem Balkan und in den südosteuropäischen Ländern, sowie in geringen Beständen in der Bundesrepublik Deutschland .
Wie sieht ein Mangalitza Wollschwein aus?
Ein Mangaltiza Wollschwein hat lockige Borsten mit seidigem Glanz, sowie schwarze Pigmentierungen auf der Nasenscheibe und auf der Haut in der Augengegend. Die Klauen sind schwarz, die Ohren vergleichsweise mittelgroß und nach vorn hängend, während der Rücken mäßig gewölbt und das Becken leicht abfällt.
Mangalitza Wollschweine sind sehr anpassungsfähig, auch ungünstige Witterungsverhältnisse machen ihnen nichts aus, und sind daher für die Robusthaltung besonders geeignet. Sie sind Spätentwickler und haben im Vergleich zu den anderen Schweinerassen eine eher geringe Fruchtbarkeit (ca. 5 bis 9 Ferkel pro Wurf). Wollschweine sind genügsam, bewegungsfreudig und haben einen ausgeprägten Familiensinn und Brutpflegetrieb. Bei starker Kälte nehmen die Elterntiere und Tanten die Jungtiere schützend, Bauch an Bauch liegend, in die Mitte. Der Eber ist nicht so aggressiv wie bei manch anderen Rassen und kann zumeist bei der Sau und den Ferkeln belassen werden.
Weitere Informationen zu den Themen Wollschwein, Staketenzaun, Mangalitza und Knotengeflecht erhält man auf den Webseiten gruendenhof.de und staketenzaun.info.