Die Hälfte aller Menschen weltweit nimmt ihre
Medikamente falsch ein. Das hat die Weltgesundheitsorganisation WHO
festgestellt. Entweder stimmt die Dosis nicht, oder der Zeitpunkt der
Einnahme ist vorschriftswidrig. Abhilfe verspricht nun eine Neuheit
aus Kalifornien: Wie die Zeitschrift WUNDERWELT WISSEN (Ausgabe
11/2012, ab heute im Handel) berichtet, hat das Unternehmen Proteus
Biomedical Inc. einen Chip entwickelt, der auf gewöhnliche Tabletten
geklebt und zusammen mit diesen verschluckt wird. Aufgrund seiner
Eigenschaft, Ereignisse im Körper zu erkennen, haben ihn die Forscher
Ingestible Event Marker (kurz IEM) genannt - frei übersetzt:
schluckbarer Ereignismelder.
Ein IEM ist gerade mal einen Quadratmillimeter groß, so dass die
Patienten ihn bei der Einnahme gar nicht wahrnehmen. Er besteht aus
Kupfer, Magnesium und einer winzigen Menge Silizium - alles
Bausteine, wie sie auch im menschlichen Körper und in Nahrungsmitteln
vorkommen. Nach der Einnahme aktiviert sich der Chip im Magen von
selbst und sendet elektrische Signale durch die Haut. An der
Außenseite des Körpers wird ein intelligentes Pflaster befestigt, das
die Signale aufnehmen kann. Sie enthalten Informationen wie
Einnahmezeitpunkt, Dosierung und Art des Medikaments. Das Pflaster
fängt die Signale auf und leitet sie über eine Basisstation an ein
Mobiltelefon weiter. Die Entwickler nennen dieses dreiteilige System
aus IEM, Pflaster und Basisstation "Helius". Der Patient kann
entscheiden, wer Zugriff auf seine Helius-Daten erhält.
Ob der Chip auch verträglich ist? - Andrew Thompson, Gründer von
Proteus Biomedical, erklärt: "Ein Chip besteht aus weniger Kupfer,
als man in einem Glas Leitungswasser findet, weniger Magnesium, als
sich in einer Vitaminpille findet, und weniger Silizium, als eine
Banane enthält. Dazu kommt: Der Patient scheidet den Chip wieder
aus." Das Produkt kommt ohne Funksender und ohne Batterie aus,
enthält also keine schädlichen elektronischen Bauteile oder
Chemikalien.
Helius ist in den USA und in Großbritannien bereits zugelassen und
kann dort seit September 2012 verkauft werden.
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Stefanie Hauck
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