sup.- Die genauen Ursachen für die Entstehung von Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) sind nach Informationen der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) bisher nicht bekannt. Allerdings haben Studien Faktoren nachgewiesen, die das Risiko für diese gefährliche Krebsart erhöhen. Dazu gehören laut der DKG eindeutig Rauchen sowie Alkoholkonsum und vermutlich auch eine fleisch- und fettreiche Ernährung. Hinzu kommen Vorerkrankungen wie z. B. eine Magenoperation aufgrund eines Geschwürs sowie zu fünf bis zehn Prozent genetische Faktoren.
Trotz verbesserter Operationstechniken sind Pankreaskarzinome derzeit oft nicht operabel. Zur Behandlung bleiben die Strahlen- und Chemotherapie, die jedoch meist nur mehr lebensverlängernd für einige Monate wirken. Bei Bestrahlung mit Hilfe der herkömmlichen Röntgenstrahlung kann lediglich mit einer sehr begrenzten Tumordosis gearbeitet werden, weil es ansonsten zu einer erheblichen Belastung von Risikoorganen wie Darm, Leber, Nieren, Magen und Rückenmark kommen würde. Röntgenbestrahlung ist eine "Durchschussmethode", bei der eine hohe Strahlendosis in das gesunde Gewebe vor und hinter den Tumor dringt. Anders ist dies bei einer neuen Bestrahlungsmethode mittels Protonen: "Mit Protonen und ihrer dreifach besseren Strahlenkonzentration in den Tumor, dem Ausbleiben jeglicher Strahlendosis hinter dem Tumor (in Strahlrichtung gesehen), der im Gegensatz zum Röntgen zudem niedrigeren Dosis vor dem Tumor ist endlich auch eine effektive Bestrahlung von Pankreaskarzinomen möglich", erläutert Dr. Alfred Haidenberger vom Rinecker Proton Therapy Center (RPTC) in München.
Im RPTC sind seit Sommer 2010 bereits über 20 Patienten (Alter zwischen 42 und 70 Jahren) mit inoperablem Bauchspeicheldrüsenkrebs erfolgreich mit Protonen bestrahlt worden. Nicht nur die Verträglichkeit der Therapie war hervorragend, sondern auch das therapeutische Frühergebnis. "Sechs Monate nach der Behandlung konnte bei allen Patienten ein Zurückgehen des Tumors verzeichnet werden. Bei zwei Dritteln betrug die Remission sogar zwischen 60 und 70 Prozent des ursprünglichen Tumorvolumens", so Dr. Haidenberger. Derartige Resultate sind mit Röntgenbestrahlung wegen der wesentlich ungünstigeren Ortsdosisverteilung nicht erreichbar. Weitere Informationen zur innovativen Protonentherapie gibt es unter www.rptc.de.