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Netzhautablösung kann jeden treffen

Bei Symptomen sofort den Augenarzt aufsuchen
Die wichtigste Aufgabe der Netzhaut im Auge ist die Umwandlung von Licht in Nervenreize mithilfe der Photorezeptoren, bestehend aus Stäbchen und Zapfen. Bei einer Netzhautablösung (Amotio retinae) löst sich die Netzhaut von der dahinterliegenden Aderhaut und die Nervenzellen und Photorezeptoren werden nicht mehr versorgt. Diese Ablösung kann durch eine Glaskörper-Abhebung, aber auch durch einen Unfall, eine Augenoperation, einen Tumor oder die diabetische Retinopathie ausgelöst werden. Weitere Risikofaktoren sind erbliche Vorbelastung in der Familie und höhergradige Kurzsichtigkeit. Je nachdem wie lange die Ablösung unbehandelt bleibt, kann es zu erheblichen Sehverlusten bis hin zur Erblindung kommen. Daher rät der Augenarzt Professor Philipp Jacobi vom Augenzentrum Veni Vidi in Köln: "Liegen entsprechende Risikofaktoren beim Patienten vor, empfehle ich regelmäßige augenärztliche Kontrolluntersuchungen, damit Vorstufen einer Netzhautablösung, wie zum Beispiel Netzhautlöcher rechtzeitig erkannt und behandelt werden können."

Es werden drei grundsätzliche Mechanismen, die zu einer Netzhautablösung führen können, unterschieden:

Rhegmatogene Netzhautablösung: Dies ist häufigste Ursache für eine Netzhautablösung. Durch ein Netzhautloch oder -riss tritt Flüssigkeit hinter die Netzhaut und löst diese von ihrer ernährenden Unterlage, dem Pigmentblatt ab. Als wesentliche Ursachen hierfür zählt die höhergradige Kurzsichtigkeit, der Zustand nach komplizierter Kataraktoperation oder aber auch infolge von stumpfen und scharfen Verletzungen des Auges.

Exsudative Netzhautablösung: Diese Form ist weitaus seltener und wird hervorgerufen durch einen chronischen Flüssigkeitsaustritt aus den Aderhautgefäßen und einem geschädigten Pigmentepithel. So sammelt sich allmählich Flüssigkeit unter der Netzhaut und hebt diese von der Unterlage ab. Häufige Ursachen hierfür sind entzündliche Prozesse oder Tumore in diesem Bereich.

Traktive Netzhautablösung: Eine Netzhautablösung kann ebenfalls auftreten, wenn durch Netzhaut-Glaskörpermembranen ein Zug auf die Netzhaut ausgeübt wird. Diese Form tritt vor allem bei fortgeschrittenen diabetischen Netzhautveränderungen auf und wird auch bei Frühgeborenen beobachtet. Traktive Netzhautablösungen können auch Folge einer vorausgegangenen Netzhautoperation sein.

Eine Netzhautablösung, egal welcher Form, stellt immer einen augenärztlichen Notfall dar, der schnellstmöglich behandelt werden muss. Da in der Netzhaut keine Schmerzfasern sind, verläuft die Netzhautablösung in der Regel völlig schmerzlos. "Es gibt aber eindeutige Symptome, an denen man eine Netzhautablösung erkennen kann", erklärt Professor Jacobi. "Treten auf einmal Lichtblitze, Schatten, Rauch, Flocken oder ein Schwarm schwarzer Punkte im Sehfeld auf, sollten alle Alarmglocken beim Patienten schrillen. Jetzt heißt es unverzüglich den Augenarzt aufsuchen."

Beim Augenarzt oder in der Augenklinik wird die Pupille des betroffenen Auges erst einmal mit Tropfen erweitert. Erst durch diese Erweiterung kann die Netzhaut mit speziellen Lupen und Kontaktgläsern richtig untersucht werden. Je nach Schweregrad der Netzhautablösung wird entweder gelasert oder operiert. Bei Netzhautlöchern hat sich der Einsatz der Lasermethode bewährt. Ist die Ablösung jedoch fortgeschritten, kann nur eine Operation das Auge retten. Hier wird die Netzhaut mittels spezieller Operationstechnik dazu gebracht, wieder an der dahinterliegenden Aderhaut anzuliegen. In den meisten Fällen reicht ein Eingriff aus, um die Ablösung zu beheben.

Nach einem operativen Eingriff an der Netzhaut sollte der Patient Erschütterungen aller Art, starke körperliche Belastung, aber auch das Reiben der Augen vermeiden. All dies könnte zu einem erneuten Ablösen der Netzhaut führen. Einige Sportarten, wie Boxen, schnelle Ballsportarten, Fallschirmspringen und Tauchen sollten nur nach vorheriger Absprache mit dem Augenarzt ausgeübt werden.Eine Netzhautablösung kann in jedem Alter auftreten. Besonders gefürchtet ist die Frühgeborenenretinopathie, die unbehandelt auch beim Säugling schon zu einer Netzhautablösung führen kann. Wichtig ist das schnelle Erkennen einer Netzhautablösung und die schnellstmögliche Behandlung, um Spätfolgen und Sehschäden zu verhindern.

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