Männer in Deutschland haben aktuell eine etwa um fünf Jahre geringere Lebenserwartung als Frauen. Eine Reihe ernsthafter Erkrankungen tritt bei Männern häufiger und früher auf. Neben biologischen Faktoren gelten dafür auch Aspekte des Lebensstils und der Gesundheitsvorsorge als ausschlaggebend. „Das männliche Rollenbild in unserer Gesellschaft scheint einer aufmerksamen Fürsorge für den eigenen Körper immer noch entgegen zu stehen. Krankheit und Verletzlichkeit werden da oft bewusst ausgeklammert“, erläutert Klemens Kläsener, Vorstandsvorsitzender der Heimat Krankenkasse. „Wir stellen immer wieder fest, dass viele unserer männlichen Versicherten erst dann aktiv werden, wenn schon ein gesundheitlicher Schaden eingetreten ist. Dabei lassen sich nicht wenige Erkrankungen verhindern oder zumindest in ihrem Verlauf mildern, wenn sie rechtzeitig erkannt werden. Eine gesundheitsbewusste Lebensweise kann dabei helfen, dass sich körperliche und psychische Beschwerden gar nicht erst manifestieren.“
Aktuelle Zahlen der Heimat Krankenkasse zeigen, dass in 2011 beispielsweise nicht einmal 30 % der männlichen Versicherten in der Altersgruppe ab 45 Jahren an der empfohlenen Krebsfrüherkennungsuntersuchung teilgenommen haben. Die Untersuchung dient in erster Linie der Früherkennung von Prostatakrebs. Die gynäkologische Untersuchung zur Krebsfrüherkennung bei Frauen wird hingegen von über 60 % der weiblichen Versicherten gleicher Altersgruppe in Anspruch genommen. Die Zahlen für den ab 35 Jahren empfohlenen Gesundheits-Check-up sehen kaum besser aus. Weniger als 26 % der Männer nutzten in 2011 das kostenfreie Angebot der Krankenkasse. Der Gesundheits-Check-up hilft unter anderem dabei, Risiken für Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen zu erkennen. Am kostenfreien Hautkrebs-Screening haben nicht einmal 10 % der männlichen Versicherten in der Altersgruppe ab 35 Jahren teilgenommen.
Auch für Gesundheitskurse, die die Heimat Krankenkasse zu allen relevanten Themen, wie etwa Ernährung, Bewegung, Entspannung und Suchtprävention zwei Mal im Jahr kostenlos anbietet, lassen sich Männer deutlich schwerer begeistern als Frauen. Kein Grund jedoch, nicht trotzdem immer wieder über Nutzen dieser und ähnlicher Gesundheitsmaßnahmen aufzuklären. „Unser Ziel ist, noch deutlich mehr unserer männlichen Versicherten für das Thema Gesundheit zu sensibilisieren“, so Kläsener. „Wir versuchen im persönlichen Gespräch stets zu vermitteln, dass die Inanspruchnahme von Vorsorgeleistungen und Präventionsangeboten keinesfalls ein Zeichen von Schwäche, sondern von Intelligenz und Verantwortungsbewusstsein für den eigenen Körper ist.“ Erste Erfolge zeigen sich bereits: Die genannten Zahlen aus 2011 zur Inanspruchnahme von Vorsorgeleistungen fallen schon um einige Prozentpunkte positiver aus als in den Jahren zuvor.