fit und munter - Matratzen im technischen Test wie aussagekräftig kann das sein?

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Matratzen im technischen Test wie aussagekräftig kann das sein?

Zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres nimmt die Stiftung Warentest dieselben Kaltschaummatratzen unter die Lupe undändert dabei nicht nur ihre Prüfverfahren, sondern auch ihre Meinung.
(ddp direct) Regelmäßig prüft Stiftung Warentest Matratzen und bewertet sie vor allem auf der Grundlage technisch messbarer Eigenschaften. Für den aktuellen Test in der November-Ausgabe (S. 56-61) wurden die Prüfverfahren verändert, um Matratzen jetzt noch kritischer zu testen. Aber wie aussagekräftig können objektive Bewertungskriterien bei Matratzen sein, wo es gerade auch auf subjektiv empfundene Liegeeigenschaften ankommt? Obwohl Stiftung Warentest den Eindruck vermittelt, solch subjektive Empfindungen objektiv abbilden zu können, kommen beim Vergleich der Test-Ergebnisse von Januar und November diesen Jahres, in denen zum Teil die gleichen Matratzen geprüft wurden, Zweifel an der Objektivität auf. Stand der Januar-Test noch unter der Überschrift Teuer lohnt sich nicht (Ausgabe 1/2012, S. 60-64), hat sich das Bild im November umgekehrt und gerade die teuren Matratzen, die zu Jahresbeginn noch abgewertet worden waren, konnten jetzt punkten. Statt Objektivität drängt sich hier viel mehr ein Eindruck von Beliebigkeit der Testergebnisse auf. Es scheint zwar zu gelingen, die Wertigkeit einzelner Matratzenbestandteile zu beurteilen, die Bewertung der Matratze als Ganzes stellt aber offensichtlich ein Problem dar.

Unter den getesteten Matratzen im Januar waren z.B. auch Modelle, die für eine kleine leichte Frau und einen großen schweren Mann individuell angepasst wurden. Da sich so etwas verständlicherweise auch im Preis niederschlägt, überrascht es nicht, dass diese als zu teuer gebrandmarkt wurden. Dass mitunter große Preisunterschiede schlicht und einfach in der Menge und Qualität verarbeiteter Materialien begründet liegen, findet in der Stiftung Warentest leider kaum Erwähnung. Dabei ist leicht nachvollziehbar, dass eine Matratze mit einem 20 Zentimeter hohen Schaumstoffkern mehr kostet, als eine sechs Zentimeter dünnere, die zudem mit viel mehr Luft aufgeschäumt wurde. Die aktuelle Testreihe testet nun für vier statt zwei verschiedene Körperformen und kommt zu dem Schluss, dass es sich lohnt, eine der Körperkontur angepasste Matratze zu erwerben, auch wenn diese preislich über der Massenware liegt. Eine Kehrtwende innerhalb von neun Monaten?

Doch selbst wenn der Körperbau jetzt mehr Beachtung findet, bleiben andere weiche Faktoren weiter unberücksichtigt, auf die es bei der Auswahl einer gut auf den Verbraucher abgestimmten Matratze ankommt. Subjektives Temperaturempfinden, individuelle Vorlieben hinsichtlich der Haptik verwendeter Materialien und Schlafgewohnheiten sind nur einige Aspekte, die sich schwer in technischen Tests abbilden lassen, so Ulrich Leifeld, Geschäftsführer im Fachverband Matratzen-Industrie e.V. Bei allen Bemühungen der Stiftung Warentest, ihre Prüfverfahren zu optimieren, wäre es deshalb im Interesse der Verbraucher, auf die Grenzen der Aussagekraft von Tests hinzuweisen. Ziel der Stiftung Warentest ist es, dem Verbraucher durch die vergleichenden Tests von Waren und Dienstleistungen eine unabhängige und objektive Unterstützung zu bieten, wie unter www.test.de zu lesen ist.

Wäre es nicht schön, wenn diese Unterstützung des Verbrauchers auch den Hinweis einschließen würde, dass es die optimale Matratze, die zu jedem passt, nicht gibt sondern dass die richtige Matratze nur findet, wer sich Zeit zum Probeliegen nimmt und dabei auf seine eigenen Bedürfnisse hört?

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=== Gute Beratung und ausgiebiges Probeliegen sind nicht durch Testurteile zu ersetzen. Auf einer Matratze, die möglichst perfekt zu Ihnen passt, wachen Sie ausgeschlafen und fit auf. (Bild) ===

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