Ruth Hohenadl zu Gast beim Münchner Pflegestammtisch
FPD-Bundestagskandidatin informiert sich über Arbeitsbedingungen und Zustände in
Pflegeheimen.
keck. München. Über Arbeitsbedingungen und Zustände in Pflegeheimen hat sich
Bundestagskandidatin Ruth Hohenadl informiert. Die Münchner FDP-Politikerin, die schon
seit Jahren den Augsburger Pflegestammtisch besucht, war kürzlich zu Gast beim
Münchner Pflegestammtisch im Löwenbräukeller. Dort sprach Hohenadl mit
Pflegeschülerinnen, Heimleitern und Ausbildern. Ihr Fazit: „ Was ich hier zu hören
bekomme, bestätigt meine bisherigen Eindrücke. Die Politik muss endlich die notwendigen
Rahmenbedingungen schaffen, damit für pflegebedürftige Menschen genügend Zeit
aufgebracht werden kann. Da gibt es noch sehr viel zu tun, und die Zeit drängt.“
Bereits im kommenden Jahr wird jeder vierte Deutsche über 60 Jahre alt sein. Die Zahl der
pflegebedürftigen Menschen steigt rapide an; schon jetzt mangelt es aber an
Pflegekräften. Laut Bestsellerautor Claus Fussek („Im Netz der Pflegemafia“), mit dem
Hohenadl ebenfalls sprach, ist zudem in keinem anderen Bereich unserer Gesellschaft der
Kontrast zwischen dem, was zu leisten vorgegeben, und dem, was tatsächlich getan wird,
größer. Jeder zehnte Altenheimbewohner wird hierzulande so schlecht gepflegt, dass er
gesundheitliche Schäden davonträgt, heißt es in einem Bericht des Medizinischen
Dienstes der Spitzenverbände der Krankenkassen von 2007.
Viele profitieren von dem schwer durchschaubaren System, das in Deutschland zum
Milliardengeschäft geworden ist – die Pflegebedürftigen, um die es eigentlich geht, bleiben
aber oft auf der Strecke. Pflegekräfte, die in der Öffentlichkeit über Missstände in Heimen
berichten, müssen mit beruflichen Konsequenzen rechnen. Hohenadl lobte vor allem das
Engagement der Pflegekräfte, die oft bis an ihre körperlichen Grenzen gingen:
„Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen müssen dringend verbessert werden.“ Es könne
nicht sein, dass Schichten laufend unterbesetzt blieben.