Seit je her galten die heutigen USA als "Melting Pot", als Schmelztiegel, in dem Menschen verschiedenster Herkunft und Kulturen zusammenfinden. Auch aus Schweden zog es ab der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts viele Auswanderer in die neue Welt. Viele von ihnen siedelten sich im Mittleren Westen in der Region der heutigen Stadt Rockford in Illinois an. Und tatsächlich ist das schwedische Erbe auch im 21. Jahrhundert erhalten geblieben und lebt nicht allein in den Familiennamen mancher Einwohner fort, die auf skandinavische Vorfahren hinweisen. Schwedische Kultur wird in Rockford bis heute aktiv gepflegt. So sollte sich niemand wundern, wenn er bei einem Besuch der etwa 90 Autominuten westlich von Chicago gelegenen 120.000-Stadt auf Dinge stößt, die er eher in Nordeuropa erwartet hätte.
Zum Beispiel finden sich im alljährlichen Veranstaltungskalender typisch schwedische Events, wie das berühmte "Midsommar"-Fest mit Musik, Tanz und Feiern während der gesamten Nacht. Auch das traditionelle Lichterfest um den 13. Dezember, Lucia, fehlt nicht, und zu Beginn der Vorweihnachtszeit lädt der "Julmarknad" zu einem echt schwedischen Weihnachtsmarkt ein. An den vielen Ständen gibt es typisch schwedischen Weihnachtsschmuck, aber auch Spezialitäten wie Safrangebäck und die "Köttbullar"-Fleischklößchen. Ebenfalls Leckeres aus Schweden findet man in Rockford in zahlreichen Restaurants, beispielsweise im "Stockholm Inn" oder im "Swedish Pancake House". Beide sind unter anderem bekannt für ihre hervorragenden schwedischen Waffeln. Sportlich Ambitionierte treffen sich im Frühjahr (jeweils Anfang Mai) zu einem großen Kubb-Turnier. Rund 40 Teams messen sich dann in diesem altehrwürdigen schwedischen Wurfspiel.
Wer mehr über Rockford und sein schwedisches Erbe erfahren möchte, sollte die Swedish Historical Society der Stadt besuchen. Sie befindet sich in dem historischen Erlander House, in dem einst der schwedische Einwanderer und Geschäftsmann John Erlander mit seiner Frau Mary, einer Malerin, lebten. Einige der früheren Wohnräume können als Museum besucht werden.
www.swedishhistorical.org