Hypnose ist eine therapeutische Methode, die effektiv zur Bewältigung von Ängsten beitragen kann. Und anders als gesprächs- oder verhaltenstherapeutische Ansätze wirkt Hypnose oft schon in einer oder einigen wenigen Sitzungen. Dr. Elmar Basse, der Inhaber der Praxis für Hypnose Hamburg, erklärt warum:
"Hypnose hat zwei wesentliche Bestandteile - die hypnotische Trance sowie die Suggestion. Auf dem Weg der Hypnose wird ein schlafähnlicher Zustand, die Trance, herbeigeführt, in dem das Unbewusste fähig wird, gewünschte Botschaften aufzunehmen, die sogenannten Suggestionen. Und diese Suggestionen wirken angstlösend."
Viele Angstpatienten sind Elmar Basse zufolge für Hypnose sehr gut ansprechbar. Das liegt daran, dass ihr Unbewusstes offen ist für Vorstellungen, nur eben bislang leider für negative, z.B. die Angst vor Krankheiten, vor einem Flugzeugabsturz, vor dem Zahnarzt, vor anderen Menschen usw. All dies sind ja bereits Suggestionen, die sich im Angstpatienten einnisten. Der Weg zur Lösung ist laut Elmar Basse, den Patienten von diesen negativen Suggestionen zu befreien und ihm hilfreiche zu vermitteln (Hypnose bei Angst).
Dabei gibt es nach Elmar Basse allerdings zunächst eine Hürde zu überwinden. Viele Angstpatienten befinden sich nämlich in einem psychisch/körperlichen Stresszustand: Angst sorgt für ein hohes Maß an Anspannung. Die Symptome sind nach Elmar Basse u.a. eine erhöhte Herzfrequenz, eine beschleunigte und zugleich flache Atmung, eine erhöhte Muskelspannung, häufig Reaktionen wie Schwitzen, Zittern und Schwindel sowie eine ganze Reihe anderer mehr.
Diese häufigen Stresssymptome würden nun doch eigentlich einer hypnotischen Trance entgegenstehen. Denn wenn die Hypnose schlafähnlich ist, wie kann sie der Angstpatient denn erreichen, der ja sogar oftmals auch nachts schlecht schlafen kann? Elmar Basse erklärt dazu: "Tatsächlich haben viele Angstpatienten Probleme mit der Entspannung und dem Schlaf. Und viele haben schon eine ganze Reihe von Methoden ausprobiert, um Abhilfe zu schaffen, z.B. das Autogene Training oder die Progressive Muskelentspannung. Doch der Effekt ist oft bescheiden, da sich der Angstpatient als zu angespannt erleben kann, um überhaupt eine Wirkung zu spüren. Die Methoden greifen nicht durch, weil sie zu sehr daran appellieren, dass der Betroffene quasi in Eigenregie sich selbst zu der Entspannung führt, wie beim Autogenen Training."
Das Autogene Training ist ja selbst eine Abart der Hypnose, erklärt Elmar Basse, eine Form der Selbsthypnose. Der Patient soll im Autogenen Training lernen, sich selbst in eine Entspannung und in den höheren Stufen sogar in eine Trance zu versetzen. Gerade dieser selbst-organisierte Ansatz ist für den Angstpatienten jedoch problematisch, weil er ja in einem Stresszustand ist, aus dem er sich kaum zu befreien vermag.
Anders als das Autogene Training oder die Progressive Muskelentspannung setzt die klassische Hypnose darauf, dass der Hypnose-Therapeut den Patienten direkt in die Trance hineingeleitet. Elmar Basse: "Klassische Hypnose ist ein direktives Verfahren. Der Patient wird aus einem Problemzustand in einen Lösungszustand hinübergeleitet." Mittels der Trance wird der Stresszustand unterbrochen und die Anspannung heruntergefahren. In dem Zustand der tiefen Entspannung können Körper und Geist neu lernen, bisherigen angstauslösenden Situationen ruhig und entspannt gegenüberzutreten.
Erst wenn der Stresszustand, der permanente Alarmzustand, unterbrochen ist, wird der Patient wieder offen für neue, hilfreiche Suggestionen. Und jetzt kann er sich laut Elmar Basse auch auf sie einlassen, weil er ja nichts mehr als bedrohlich erlebt. Auf diesem Wege kann nun auch in frühere, belastende Situationen hineingeschaut werden - etwas, das der Patient sonst typischerweise scheut, weil er die hohe Belastung fürchtet. Mittels der Hypnose kann der Patient ein neues Verhältnis zum Vergangenen aufbauen, etwaige ursächliche Probleme können aufgelöst werden und ein entspannter Weg in die Zukunft gefunden werden (Wirksamkeit der Hypnose)