Wer rastet, der rostet: Einmal bettlägerig geworden, fällt es vielen Menschen schwer, wieder auf die Beine zu kommen. Das ist einerseits verständlich: Die Operation oder Krankheit hat den Körper enorm geschwächt. Man fühlt sich ausgelaugt, müde und will nur noch in Ruhe gelassen werden.
Andererseits droht bei langer Bettlägerigkeit ein Teufelskreis: Die Muskeln werden immer schwächer. Das Aufstehen wird schwieriger und mühseliger. Der Kranke vermeidet jede Anstrengung. Dadurch baut sich die Muskulatur noch mehr ab. Und am Ende bleibt man nur noch im Bett.
Lange Bettruhe birgt etliche Gefahren. Besonders bei alten Menschen treten Kreislaufprobleme auf und der Muskelschwund setzt ein. Die Gelenke versteifen und die Knochen werden brüchig. Es können Druckgeschwüre entstehen und das Risiko für eine Thrombose (Blutverklumpung) steigt. Da die Lunge nicht mehr so gut durchlüftet wird, droht eine lebensgefährliche Lungenentzündung. Auch die Psyche leidet. Ohne Anregungen von außen stumpft der Patient ab.
Gründe genug, möglichst früh körperlich aktiv zu werden. Das geht schon im Krankenbett. Welche Übungen machbar sind, hängt vom individuellen Gesundheitszustand ab. Daher am besten vorher mit dem behandelnden Arzt oder der Pflegekraft sprechen.
Einfache Bewegungsübungen sind:
● Mit beiden Händen die Bettdecke aufschlagen - mit oder ohne Anheben des Kopfes (und anschließend wieder zudecken)
● Die Unterarme beugen und wieder strecken. Die Oberarme bleiben dabei liegen.
● In verschieden Richtungen winken (erst rechts, dann links)
● Die Hand auf die entgegen gesetzte Schulter legen (erst rechts, dann links)
● Ein Bein anbeugen und den Fuß aufstellen. Anschließend das Bein wieder strecken (erst rechts, dann links)
● Einen Fuß strecken und anziehen (erst rechts, dann links, dann beide Füße gleichzeitig)
● Die Füße kreisen.
Wer die ersten Bewegungsübungen gut gemeistert hat, kann sich steigern:
● Die Beine aufstellen und das Gesäß anspannen. Nun den Po langsam etwas anheben. Anschließend wieder langsam zurücksinken lassen. Wichtig: Das Atmen bei dieser Übung nicht vergessen.
● Beide Beine anwinkeln und im Wechsel langsam von links nach rechts kippen.
● Die Hände wie zum Gebet falten und die Arme hoch zur Decke strecken. Aus dieser Position die Arme von links nach rechts bewegen. Die Übung ist richtig ausgeführt, wenn sich dabei stets eine Schulter etwas von der Unterlage abhebt.
Im Idealfall sollten die Bewegungsübungen täglich durchgeführt werden. Denn nur mit regelmäßigem Training verbessert sich die Muskelkraft. Für alle Übungen gilt: Erst nur ein- oder zweimal ausführen. Täglich etwas steigern – bis man bei etwa zehn Wiederholungen angelangt ist.
Besonders hilfreich ist es, mit einem so genannten Bewegungstrainer zu üben (z.B. CAMOped der Firma OPED). Dieser kann direkt ins Krankenbett gestellt werden. Der Patient macht bequem im Liegen seine Übungen. Belastungsfrei können die Beine in kontrollierten Bahnen gestreckt und gebeugt werden. Das ist fast wie Fahrradfahren.
Der Bewegungstrainer steigert die Muskelkraft und kurbelt die Durchblutung an. Er eignet sich gleichzeitig als Dekubitus- und Thrombose-Prophylaxe. Auch die Psyche profitiert. Durch die körperliche Aktivität werden Glückshormone freigesetzt. Das Gerät, das von der Krankenkasse bezahlt wird, kann nach dem Krankenhausaufenthalt mit nach Hause genommen werden. Wer zuhause bettlägerig ist, kann es sich auch gleich an die Heimatadresse liefern lassen. Der Bewegungstrainer kann als Ergänzung zur Physiotherapie eingesetzt werden.
Info-Kasten
Bewegungstrainer CAMOped – die Vorteile auf einem Blick
▪ Die Bewegungsübungen können jederzeit durchgeführt werden.
▪ Der Abbau von Muskelsubstanz wird verhindert.
▪ Die Gelenkbeweglichkeit bleibt erhalten beziehungsweise wird verbessert.
▪ Knochen werden nicht brüchig, Osteoporose wird verhindert.
▪ Der ganze Körper wird besser durchblutet.
▪ Die Bewegung und das leichte Hochlagern des Beines beugen Thrombosen vor.
▪ Findet die Bewegungstherapie nach Operationen an den Beinen statt, werden damit Schmerzen und Schwellungen reduziert.
▪ Der Patient wird aktiv an der Nachbehandlung beteiligt und übernimmt mehr verantwortlich für die eigene Gesundheit. Das stärkt das Selbstbewusstsein.