fit und munter - Können Haustiere heilen?

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Können Haustiere heilen?

Schon seit vielen Jahren werden Tiere im Rahmen von ganz verschiedenen Therapien eingesetzt. So werden etwa Kinder, die an Aufmerksamkeitsstörungen leiden, mit Hilfe von Pferden behandelt. Diesen Tieren gegenüber müssen sie viel Aufmerksamkeit zeigen, umgekehrt sorgt das Verhalten der Pferde für ein Erfolgserlebnis – auf diese Weise helfen bereits wenige Therapiestunden dabei, das Verhalten der Kinder deutlich zu verbessern. Ähnlich positive Erlebnisse wurden mit anderen Tieren erzielt, die in der Therapie von geistig Behinderten eingesetzt wurden.
Abgesehen von solchen ganz besonderen Formen sind jedoch auch gewöhnliche Haustiere ein wichtiger Faktor, der zur Gesundheit beiträgt. So hat zum Beispiel eine Studie, die vom Bundesministerium für Forschung in Auftrag gegeben wurde, ergeben, das Haustierbesitzer deutlich seltener zum Arzt gehen als Menschen ohne Haustiere. In der Kontrollgruppe wurden immerhin fast 20 Prozent mehr Arztbesuche gemessen als bei den Tierfreunden.

Insgesamt gibt es in mehr als 20 Millionen Haushalten in Deutschland mindestens ein Haustier. Die Auswahl für Haustierbesitzer ist groß, allerdings sind Hunde oder Katzen sowie Kleintiere wie Vögel oder Kaninchen die beliebtesten Alternativen. Allen Tiere haben jedoch einen wichtigen Faktor gemeinsam: Sie vermitteln emotionale Wärme und Nähe und wirken dadurch ein wenig therapeutisch.

Ein besonders plakatives Beispiel für die heilende Wirkung von Haustieren sind ältere Menschen, die sich oft allein fühlen und die nicht besonders viele soziale Kontakte pflegen. Wer sich hingegen um ein Tier kümmern muss, erhält ein wenig mehr Struktur in seinem Alltag, da es gefüttert werden muss und vielleicht ein wenig nach draußen möchte. Darüber hinaus weicht das Tier dem menschlichen Leid nicht aus, sondern akzeptiert seinen Besitzer so, wie er ist.

Alles in allem gilt aber nicht nur für ältere Menschen: Haustierbesitzer leben gesünder. In der oben bereits erwähnten Studie wurde nicht nur festgestellt, dass Tierfreunde deutlich seltener einen Arzt besuchen. Darüber hinaus ist auch der Verbrauch an Medikamenten geringer, wenn sie an chronischen Erkrankungen leiden – kein Wunder, schließlich ist man durch ein Haustier oft abgelenkt und nimmt die Schmerzen weniger stark wahr.

Weitere positive Effekte, die Haustiere auf die Gesundheit haben, sind mehr sportliche Aktivitäten sowie in der Folge ein niedrigerer Blutdruck und bessere Cholesterinwerte. Darüber hinaus haben Haustiere auch psychische Effekte. Sie stärken zum Beispiel das Selbstbewusstsein und sorgen etwa bei Patienten, die an Alzheimer leiden, für weniger Aggressionen und Depressionen. Ein Grund dafür ist der Körperkontakt mit dem Haustier, den man beim Streicheln spüren kann.

Die vielen positiven Effekte, die durch die im Auftrag des Bundesforschungsministeriums durchgeführte Studie nun auch wissenschaftlich belegt wurden, haben in den vergangenen Jahren dafür gesorgt, dass viele Seniorenheim oder Reha-Kliniken mit Tierhaltern zusammenarbeiten. Diese stellen ihre Tiere zur Verfügung, sodass sie mit Menschen in Kontakt kommen und als Hilfe im Rahmen einer Therapie wirken können.

Wer sich als Haustierbesitzer selbst dafür interessiert, an einem solchen Programm teilzunehmen, findet an vielen Orten in Deutschland entsprechende Vereine, die sich auf diesem Gebiet engagieren. Auf diese Weise kann man über die gesundheitlichen Effekte auch noch soziale Kontakte pflegen – ein weiterer sehr positiver Nebeneffekt, den Haustiere aber auch außerhalb solcher spezieller Vereine für ihre Besitzer haben.
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