Bereits zum zweiten Mal fragte die DKV Deutsche Krankenversicherung 2012 in einem umfangreichen Report nach den Gewohnheiten der Deutschen im Hinblick auf eine gesunde Lebensführung. Die aktuellen Ergebnisse sind alarmierend: Obwohl über 60 Prozent der Befragten von sich glauben, gesund zu leben, konnten nur elf Prozent die entsprechenden Anforderungen auch wirklich erfüllen.
Für den neuen DKV-Report wurden über 3.000 Teilnehmer zu ihren Lebensgewohnheiten befragt. Dabei ging es um fünf Gesundheitsbereiche: Bewegung, Ernährung, Rauchen, Alkohol und Stress. Obwohl über 60 Prozent der Befragten zunächst angaben, gesund zu leben, konnten nur elf Prozent die Anforderungen für ein rundum gesundes Leben erfüllen. Immerhin: Die meisten Faktoren, die zu einem gesunden Leben beitragen, lassen sich von jedem Menschen selbst beeinflussen. Dr. Wolfgang Reuter, Gesundheitsexperte der DKV, erklärt deshalb, worauf es bei einer gesunden Lebensführung ankommt, und gibt hilfreiche Tipps für eine bewusstere Lebensweise.
Ausgewogene Ernährung
Eine ausgewogene und vollwertige Ernährung ist eine wichtige Basis für ein gesundes Leben. Dennoch ernähren sich lediglich 47 Prozent der Befragten wirklich gesund. Besonders auffällig dabei ist, dass vor allem ältere Menschen über 65 Jahren Spitzenwerte in Sachen Ernährung erreichen. "Dies hängt vermutlich damit zusammen, dass ältere Menschen mehr über ihre Ernährung nachdenken und sich mehr Zeit für die Zubereitung und das Einnehmen ihrer Mahlzeiten gönnen", erklärt Gesundheitsexperte Dr. Wolfgang Reuter. Er gibt zu bedenken, dass es vor allem für Berufstätige oftmals schwer ist, sich regelmäßig und gesund zu ernähren. Er empfiehlt deshalb, gesunde Mahlzeiten in den Berufsalltag einzuplanen anstatt auf süße oder fettige Snacks zurückzugreifen. "Als Faustregel gilt: Essen Sie möglichst abwechslungsreich und hören Sie damit auf, wenn Sie satt sind. Obst und Gemüse sollten Sie eher mehr essen, Fleisch und natürlich Süßigkeiten weniger. Fisch sollte einmal pro Woche auf dem Teller sein", fügt Dr. Wolfgang Reuter hinzu.
Bewegung und Stressbewältigung
In einer Zeit, in der die Anforderungen im Berufsleben immer weiter steigen und der Job oft ständige Erreichbarkeit fordert, nimmt die Bedeutung des Faktors Stress zu. Glücklicherweise gibt es zahlreiche Strategien, die dabei helfen können, den vorhandenen Stress besser zu verarbeiten und zumindest zeitweise abzuschalten. Dazu gehört neben Lesen, Musikhören und anderen Entspannungsmaßnahmen auch ausreichend Bewegung. "Körperliche Aktivität ist für Berufstätige, die im Joballtag viel sitzen, besonders wohltuend. Denn Bewegung bringt den Kreislauf in Schwung, lockert die Muskeln und löst Verspannungen. Außerdem beugt körperliche Aktivität zahlreichen Krankheiten, beispielsweise des Herz-Kreislauf-Systems, vor", erklärt der Experte der DKV. Da lediglich 54 Prozent der Befragten ein ausreichendes Maß an Bewegung angaben, sieht der Gesundheitsexperte hier dringenden Handlungsbedarf. Er rät, verschiedene alltägliche Situationen mit körperlicher Aktivität zu verbinden: "So sind Treppensteigen statt Aufzug fahren oder ein Spaziergang in der Mittagspause schon ein guter Anfang." Wer zu Fuß oder mit dem Fahrrad zum Einkaufen, zur Arbeit oder ins Kino kommt, kann die frische Luft genießen und etwas für seine Gesundheit tun. Zusätzlich sollte sich jeder möglichst ein- bis zweimal pro Woche Zeit für eine bevorzugte Sportart nehmen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt pro Woche eine Bewegungszeit von fünfmal einer halben Stunde.
Alkohol- und Tabakkonsum
Neben Ernährung und Bewegung ist vor allem der Umgang mit Alkohol und Nikotin für eine gesunde Lebensweise ausschlaggebend. Beim Nikotin sind schon kleine Mengen gesundheitsschädlich, Rauchen und gesundes Leben passen also nicht zusammen. "Besonders positiv hervorzuheben ist, dass die Zahl der Nichtraucher gegenüber dem letzten DKV-Report gestiegen ist. Das Bewusstsein für die schädliche Wirkung von Nikotin ist größer geworden", freut sich Dr. Wolfgang Reuter. Beim Alkoholkonsum gilt: Gelegentlich kleinere Mengen zu trinken, also ein Glas Bier oder Wein, ist gesundheitlich unbedenklich. Der DKV Experte warnt allerdings vor einem Alkoholkonsum, der dieses Maß übersteigt: "Besonders wichtig ist es, dass Alkohol bewusst getrunken wird und eine Selbstkontrolle stattfindet. Schnell kommt sonst - und das meistens "nebenbei" - über die Woche hinweg ein bedenklicher Alkoholkonsum zusammen." Das Problem: Alkoholmissbrauch zieht häufig massive gesundheitliche Folgen nach sich, die von Schädigungen des Gehirns und der Leber bis hin zu Herzmuskelerkrankungen reichen. Immerhin sterben in Deutschland jährlich rund 42.000 Menschen am Alkoholkonsum oder dessen Folgen. Wer bereits vermutet, dass er vielleicht zu viel oder zu oft Alkohol trinkt, oder wer das Rauchen aufgeben möchte, sollte sich nicht scheuen, Hilfe in Anspruch zu nehmen, rät der DKV Experte Dr. Wolfgang Reuter. Hilfe bieten etwa zahlreiche Suchtberatungsstellen oder Ärzte.
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