Vom 1. bis 30 November finden die alljährlichen Herzwochen statt. In diesem Jahr liegt das Hauptaugenmerk auf der koronaren Herzkrankheit (KHK). Sie ist weltweit die am häufigsten auftretende Herzerkrankung und führt in vielen Fällen zu Herzinfarkten, Herzrhythmusstörungen oder Herzinsuffizienzen.
Doch was kann getan werden, damit es erst gar nicht zu einem Herzinfarkt kommt?
Auch die Deutsche Gesellschaft für Prävention und Anti-Aging-Medizin e.V. (GSAAM) hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Öffentlichkeit über vorbeugende Maßnahmen aufzuklären. Menschen erleiden nicht ganz plötzlich einen Herzinfarkt. Es ist in den meisten Fällen ein schleichender Krankheitsprozess, der sich über Jahre hinziehen kann. Vorerkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck beeinflussen das Infarktrisiko noch zusätzlich. „Gegen die familiäre Vorbelastungen, die Gene oder das Alter kann man leider nichts machen. Wer aber schon früh beginnt ein gesundes Leben zu führen, sich regelmäßig bewegt sowie auf eine ausgewogene Ernährung achtet, kann das Risiko minimieren“, so Prof. Bernd Kleine-Gunk, Präsident der GSAAM.
Schon 30 Minuten Bewegung pro Tag wirken sich positiv aus. Herzspezialisten empfehlen Ausdauersportarten wie Nordic Walking, Schwimmen, Joggen, Radfahren oder Wandern. Durch diese Art der Bewegung verbessert sich nicht nur die Fließeigenschaft des Blutes; die Leistungsfähigkeit nimmt zu, außerdem sinken der Blutdruck, die Blutfette sowie die Stresshormone.
Was die Ernährung betrifft, so bestätigen viele Studien, ist die Mittelmehrküche durch ihre reichhaltige Vielfalt am gesündesten: viel Gemüse und Obst, Fisch, Olivenöl an Stelle von Butter oder Sahne sowie Kohlenhydrate wie Pasta, Kartoffeln und Brot. Das Gemüse wird nur kurz al dente gekocht und behält dadurch Vitamine und Frische. Omega-3-Fettsäuren - sie sind in fettem Fisch wie Lachs, Forelle, Hering oder Makrele enthalten - schützen das Herz. Die ungesättigten Fette (aus Oliven- oder Rapsöl) senken das für den Körper schädliche LDL-Cholesterin. Zu viel LDL-Cholesterin kann das Herzinfarkt-Risiko begünstigen.
„Wichtig ist eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Fisch sowie wenig gesättigten Fettsäuren und Kochsalz. Alkohol sollte in Maßen und nicht in Massen konsumiert werden. Rotwein zum Beispiel ist aufgrund des Wirkstoffes Resveratrol gesund. Er befindet sich in der Schale der Trauben und schütz das Gehirn sowie die Gefäße. Außerdem wirkt er sich positiv auf das Herz-Kreislaufsystem aus und ist antientzündlich und antioxidativ. Allerdings sollte man deshalb nun nicht Unmengen davon trinken. 40 Gramm Alkohol pro Tag sind für Männer gesund, für Frauen etwas weniger. Bei einer Flasche Wein mit 0,7 Liter beispielsweise sind 70 Gramm Alkohol enthalten. Das bedeutet der Mann darf 0,4 Liter Wein pro Tag zu sich nehmen und die Frau 0,3 Liter. Zusätzlicher Verzicht auf Nikotin senkt das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall auch noch erheblich“, so Prof. Kleine-Gunk weiter.
Wenn es trotz allem doch zu einem Herzinfarkt kommen sollte, zählt jede Minute. Rechtzeitiges Reagieren rettet Leben. Die häufigsten Anzeichen sind länger als fünf Minuten anhaltende, starke Schmerzen im Brustkorb, die bis in die Schulterblätter, Arme, den Oberbauch aber auch in Hals und Kiefer ausstrahlen können. Zusätzlich kann es zu Luftnot, Übelkeit oder Erbrechen führen. Bei Frauen sind diese drei Symptome bisweilen die einzigen Anzeichen für einen Herzinfarkt.