sup.- Dank verbesserter Therapien, der Einbindung in Studien und der Dokumentation in Krebsregistern sind die Überlebenschancen von Kindern mit Krebs deutlich verbessert worden. Nach Angaben der britischen Children's Cancer and Leukaemia Group sind die Fünf-Jahres-Überlebensraten von 28 Prozent im Jahr 1970 auf 79 Prozent im Jahr 2005 gestiegen. Ähnliche Resultate zeigt eine Versorgungsstudie des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) aus dem Jahr 2009 für Deutschland: Von krebskranken Kindern überleben 80 Prozent mindestens fünf Jahre. 90 Prozent der kleinen Patienten werden in Studien behandelt. Seit 1980 existiert darüber hinaus bereits das Deutsche Kinderkrebsregister mit einem Erfassungsgrad von rund 95 Prozent.
Insbesondere Kinder können in Deutschland zudem seit über drei Jahren von einer schonenderen Form der Bestrahlung profitieren. Statt der herkömmlichen Röntgenstrahlen werden dabei Protonenstrahlen genutzt. "Protonen lösen die gleiche Ionisationswirkung aus wie Röntgenstrahlen, aber in einer viel günstigeren Ortsdosisverteilung mit Konzentration innerhalb des Tumors", erläutert Dr. Alfred Haidenberger vom Rinecker Proton Therapy Center (RPTC). Die Häufigkeit von strahlenbedingten Zweittumoren kann durch dieses innovative Verfahren deutlich vermindert werden. Strahlenschäden an wachsenden Organen können vermieden bzw. so weit reduziert werden, dass ihre Funktionen erhalten bleiben. Deshalb empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie und Strahlentherapie (DEGRO) in ihren aktuellen Leitlinien, dass bei Kindern eine Bestrahlung mit Protonen der herkömmlichen Strahlentherapie mit Röntgen vorgezogen werden sollte. Weitere Informationen gibt es unter www.rptc.de.