Viel zu häufig wird die Diagnose Diabetes auf der Stroke Unit
(Schlaganfall-Station) gestellt. Darauf weist die Stiftung Deutsche
Schlaganfall-Hilfe anlässlich des Weltdiabetestages am Mittwoch hin.
Eine regelmäßige Vorsorge erspare viel Leid - und sogar Apotheken
könnten zu Lebensrettern werden.
"Bis zu 25 Prozent der Patienten mit Schlaganfall oder Herzinfarkt
haben einen bisher unerkannten Diabetes mellitus," sagt Prof. Dr.
Stephan Martin, Wissenschaftlicher Beirat der Deutschen
Schlaganfall-Hilfe und Direktor des Westdeutschen Diabetes- und
Gesundheitszentrums im Verbund katholischer Kliniken Düsseldorf.
Diabetiker haben durch ihre Gefäßerkrankungen (Arteriosklerose) ein
zwei- bis dreifach erhöhtes Schlaganfall-Risiko. Häufig kommen bei
Diabetikern weitere Erkrankungen wie Bluthochdruck hinzu, was ihr
Schlaganfall-Risiko sogar vervielfacht.
"Das Diabetes-Risiko ist in den vergangenen Jahren durch unsere
veränderte Lebensweise deutlich größer geworden," so Prof. Martin.
Deshalb plädiert er für noch mehr Initiative in der Aufklärung. Nicht
nachvollziehen kann Martin, dass nach wie vor so viele
Diabetes-Erkrankungen unerkannt bleiben. "Es gibt den kostenlosen
Check-Up 35+, und in fast jeder Apotheke kann ich meinen
Blutzuckerspiegel messen lassen. Ein rechtzeitig erkannter Diabetes
kann viele Schlaganfälle verhindern."
Unter Diabetes mellitus, oft auch als Zuckerkrankheit bezeichnet,
leiden in Deutschland etwa 6 Millionen Menschen. Mindestens 80
Prozent entwickeln einen so genannten "Altersdiabetes" (Diabetes
Typ-2). Er wird wesentlich durch ungesunde Ernährung und mangelnde
Bewegung hervorgerufen. Wer seine Blutzuckerwerte kennt, kann in
wenigen Minuten auf schlaganfall-hilfe.de sein Schlaganfall-Risiko
testen.
Pressekontakt:
Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
Mario Leisle
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