"Mein Herz tanzt - und jedes Molekül bewegt sich!", sangen MIA. 2006 in ihrem "Tanz der Moleküle" und beschrieben damit einen Zustand, der in der Pubertät und/oder Phasen heftiger Verliebtheit intensiv erlebt wird, mit zunehmendem Alter allerdings häufig in Vergessenheit gerät - zumindest solange, bis die Hormone ein weiteres Mal ihre Macht beweisen und feiern, bis die Menopause kommt.
Wenn sich namenslose Wut mit allumfassenden Desinteresse abwechselt, das Herz galoppiert und die Nächte morgens um 2 in Schlaflosigkeit und Schweißbad enden, ist das also kein Grund zur Panik - und schon gar nicht Anlass, an der eigenen Zurechnungsfähigkeit zu zweifeln. Niemand wird hier verrückt, das sind bloß die Wechseljahre!
Bleibt nur noch eins zu klären: Wie geht Frau mit diesem sowohl körperlichen als auch seelischen Wandel am besten um? Der neue Titel des Stuttgarter Nischenverlags Gatzanis "Meine Wechseljahre - Sichtbar bleiben im Tanz der Hormone" hat sich dieser Frage genähert - auf besondere Art und Weise. Autorin Eva Mayer präsentiert nicht allein ein Sachbuch oder einen Ratgeber oder einen Erfahrungsbericht, sondern von jedem das Beste.
Auch optisch wird auf eine gute Mischung und bunte Aufbereitung gesetzt: Der von der Berliner Illustratorin Anne Lück kreierte Charakter "Anette", originelle Gestaltungselemente und Zitate berühmter Frauen erfrischen als bunte Mischung und geben die Grundstimmung vor. Denn so offen, wie die Gestaltung, ist auch die Betrachtungsweise:
Eva Mayer liefert Fakten sowie biologische Hintergründe, thematisiert das breite Feld der Medikamente und Aufbaupräparate, blickt mit Experteninterviews durch die Psychologenbrille und lässt Stilberaterinnen erklären, wie Frauen die Aufmerksamkeit auf ihre (noch) vorhandene Attraktivität lenken können. Das Kernstück in "Meine Wechseljahre" bildet jedoch der Austausch untereinander. Die These: Das äußerliche "Sichtbarbleiben" ist wichtig für das Selbstwertgefühl. Noch wichtiger ist es allerdings, sein Inneres nicht aus den Augen zu verlieren: Welches Lebensgefühl tragen Frauen in sich? Welche Erwartungen haben sie? Wie empfinden sie das Ende der biologischen Fruchtbarkeit? Welche Ängste beschäftigen sie? Welche Veränderungen stellen sie bei Männern ihrer Altersklasse fest? Was macht wirklich Spaß und was raubt nur noch Energie? Viele Fragen, die an viele Frauen gestellt werden. Das Ziel: Identifikation schaffen, ohne unter Druck zu setzen. Jede Frau ist einzigartig. Genau wie ihr Körper und ihre Erlebnis- und Erwartungswelten. Die Wechseljahre sind etwas sehr Individuelles und einen allgemeingültigen Top-Tipp gibt es nicht - höchstens die Übereinkunft, dass sich der Wandel mit Humor am leichtesten in den Alltag integrieren lässt. http://www.gatzanis.de/unsere-buecher/meine-wechseljahre.html