Forscher des Fraunhofer Instituts für Biomedizinische Technik, IBMT, arbeiten, gefördert von der saarländischen Landesregierung, gemeinsam mit Partnern aus der Industrie und Forschung an innovativen Lösungen der Labortechnologie von morgen. Ziel dabei: die Arbeit der Laboranten effizienter, sicherer und ergonomischer zu machen. Fehler sollen reduziert werden, Analysen in kürzerer Zeit möglich sein.
Dass eine Laboranalyse lange dauert, liegt nicht zuletzt an der üblichen 80%-igen Handarbeit und aufwändigen Dokumentationen, die selbst in mit modernen Automatisierungstechniken ausgestatteten Laboren noch benötigt wird. Das wird sich in Zukunft ändern. Erfolgreich realisiert wurde bereits eine Vielzahl an technologischen Lösungen, welche die Untersuchungen und Dokumentationen der Proben weitgehend automatisieren. Ein wesentliches Kennzeichen der Labore der Zukunft wird die Vernetzung auf allen Ebenen sein. Auf der untersten Protokollebene bedeutet dies eine kabelgebundene Kommunikation für die Übermittlung von Betriebszuständen und eine Integration in die Gebäudesteuerung. Hierzu wird ein neuentwickeltes Busssystem nach Industriestandard CAN verwendet, der sogenannte small CAN. Ohne die Technik komplett zu erneuern oder Arbeitsabläufe radikal zu ändern. Mit den bestehenden Abläufen und Instrumenten können die Labore die Technologien Stück für Stück implementieren. Noch müssen die Laboranten die Geräte selber steuern. Doch auch das soll künftig mit Hilfe eines Netzwerksystems automatisch ablaufen. Mit ihm kann man dann auch via Internet auf die einzelnen Laborgeräte zugreifen.
Auf der Messe demonstriert werden Software und Elektroniksysteme zur Vernetzung von Laboren und Laborgeräten. Mit dem Small CAN System wird die Einbindung von Standard-Laborgeräten wie Schüttler und Kühlschränke in eine Gebäudesteuerung gezeigt. Ein Demonstrationsplatz wird für das Labormanagementsystem LabOS ausgelegt. Hier wird das innovative Probenmanagementsystem mit Datenspeicher an der Probe und RF-ID demonstriert- Über Barcode-Scanner und RF-ID-Leser können verschiedene Proben registriert und in einer zentralen Datenbank abgelegt werden. Dabei werden die Probeninformationen physikalisch mit der Probe verbunden abgespeichert. Neu integriert wurde hier eine auf RF-ID basierte Kryptografie, welche die Verschlüsselung patienten- und probandenbezogener Daten erlaubt.
Parallel zur Entwicklung neuer Technologien wird ein Verein gegründet werden, der Unternehmen und Forschungseinrichtungen einlädt, die Kernthemen der „Labore der Zukunft“ wie Mobilität, Standardisierung der neuen Technologien und Automatisierung weiter mitzugestalten.