fit und munter - Deutscher Lebertag am 20. November: Welchen Wert hat Ihre Leber? Jeder dritte deutsche Mann hat eine Fettleber - Risikofaktor für Krebs

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Deutscher Lebertag am 20. November: Welchen Wert hat Ihre Leber? Jeder dritte deutsche Mann hat eine Fettleber - Risikofaktor für Krebs

Hamburg, 16. November 2012. Die Leber liegt im rechten Oberbauch, teilweise geschützt durch die Rippen und wiegt bei Erwachsenen circa 1,5 Kilogramm. Sie vollbringt Höchstleistungen, denn sie gilt als vielseitigstes Organ innerhalb des Stoffwechsels und istüberlebenswichtig. Am Deutschen Lebertag steht sie im Zentrum der Aufmerksamkeit. Dr. Thomas Meier, Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie am Diagnostik Zentrum Fleetinsel Hamburg, erklärt ihre Funktionen, die Leberwerte und führt Tipps zur Gesundhaltung auf. Wichtig sei es, so Dr. Meier, dass jeder seine Leberwerte kenne, um daraus Rückschlüsse auf seine Gesundheit ziehen zu können. Besorgniserregend sei die Zahl der Leberzellverfettungen, die das Diagnostik Zentrum Fleetinsel in seiner Langzeitstudie"Präventions-Spiegel[1]"dokumentiert habe: Jeder dritte Mann hat demnach eine Fettleber[2].
Die Zahlen des "Präventions-Spiegels" zeigen, dass die Fettleber eine der häufigsten Erkrankungen der modernen Gesellschaft ist. Früher galt sie als Krankheit von Alkoholikern - doch dieses Klischee ist heute überholt. "Süße, fette, kohlehydratreiche Nahrung und Bewegungsmangel zählen zu den Hauptursachen einer Fettleber", erklärt Dr. Meier. "Auch Übergewicht und Diabetes mellitus sowie die Einnahme bestimmter Medikamente, zum Beispiel Kortison, sind mögliche Auslöser." Besonders gefährlich sei, dass die krankhafte Veränderung zur Fettleber zunächst beschwerdefrei verlaufe und man es den Betroffenen nicht zwangsläufig ansehe. "Die Diagnose einer Fettleber sollte auf jeden Fall ernst genommen werden", sagt Dr. Meier. "Denn langfristig kann sie zu Leberzellkrebs führen." Früher waren in den meisten Fällen eine chronische Leberentzündung (Hepatitis) oder Alkoholmissbrauch die Ursachen für Leberkrebs, doch inzwischen hat die Wissenschaft herausgefunden, dass auch die nicht-alkoholische Fettleber ein bedeutender Risikofaktor ist.

Die Leber - überlebenswichtiges Multitalent des menschlichen Körpers

"Als größtes inneres Organ funktioniert die Leber wie eine Fabrik, in der die Arbeiter emsig damit beschäftigt sind, Stoffe ab-, auf- und umzubauen", weiß Dr. Meier. "Sie spielt die wichtigste Rolle beim Stoffwechsel von Fetten, Eiweißen und Kohlehydraten. Giftige Stoffe scheidet sie beispielsweise aus, Fette baut sie ab, überschüssige Glukose speichert sie und stellt sie dem Körper bei Bedarf wieder zur Verfügung - ebenso speichert sie wichtige Vitamine und Spurenelemente und bildet lebenswichtige Eiweißstoffe, zum Beispiel Gerinnungsfaktoren." Pro Tag fließen rund 2.000 Liter Blut durch die Leber - was ihr schadet, sind zu viele Fette, Zucker und Alkohol, aber auch bestimmte Arzneimittel. Denn viele Medikamente werden über die Leber abgebaut. Zu den häufigsten Lebererkrankungen zählen Fettleber, Leberzirrhose[3], Hepatitis und Leberkrebs.

Großes Blutbild: Erhöhte Leberwerte erfordern Ultraschalluntersuchung

Leberwerte werden über das "große Blutbild" ermittelt. So auch von Dr. Thomas Meier während des Medical Check-Ups am Diagnostik Zentrum Fleetinsel. "Die sogenannten GOT-, GPT- und Gamma-GT-Werte im Blut geben Hinweise darüber, ob eine Lebererkrankung vorliegt. Sind sie erhöht, müssen weitere Untersuchungen folgen", erklärt der Facharzt. Während des Check-Ups am Diagnostik Zentrum Fleetinsel findet automatisch eine strahlungsfreie und damit körperschonende Farbultraschalluntersuchung der Leber statt, die eine eindeutige Diagnose liefert. Hier erkennt der Mediziner beispielsweise eine Vergrößerung des Organs durch eine Fettleber. "Ich empfehle jedem Erwachsenen, regelmäßig seine Leberwerte kontrollieren zu lassen, um gegebenenfalls Maßnahmen einleiten zu können", rät Dr. Meier. "Denn - und das ist die sehr gute Nachricht - jeder kann sich selbst am besten helfen und eine Fettleber rückgängig machen."

Fettleber - was nun? Tipps zur Therapie und Vorbeugung

Wenn die Ursache für die Fettleber festgestellt wurde, beispielsweise einseitige, ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel, so helfen ein individueller Ernährungs- und ein Trainingsplan. "Wichtig ist es, bei einer Fettleber gänzlich auf Alkohol zu verzichten", erklärt Dr. Meier. "Zudem ist eine zucker- und weißmehlarme Ernährung ratsam, ebenso die Reduktion von tierischen Fetten und ein Umsteigen auf ballastoffreiche, fett- und kalorienarme Lebensmittel." Wenn der Betroffene zu dick ist, muss er sein Übergewicht konsequent reduzieren. Auch fünf Stunden Sport pro Woche sind eine gute Richtlinie, am besten eignen sich Ausdauersportarten wie Schwimmen, Nordic Walking, Jogging oder stramme Spaziergänge. "Wer Disziplin an den Tag legt und seine Lebensgewohnheiten umstellt, kann eine Fettleber schon innerhalb weniger Wochen rückgängig machen", so Dr. Meier. "Vorbeugen kann man einer Fettleber durch bewusste Ernährung, vernünftigen Umgang mit Alkohol und viel Bewegung. Wer unter Diabetes mellitus leidet, für den ist eine gute Blutzuckereinstellung mit regelmäßiger Kontrolle wichtig. Menschen, die Arzneimittel einnehmen müssen, die über die Leber abgebaut werden, sollten stets die angeordnete Dosierung beachten und ihre Leberwerte regelmäßig checken lassen." Eine medikamentöse Behandlung der Fettleber gibt es bislang nicht.


[1] "Präventions-Spiegel": Langzeitstudie des Diagnostik Zentrums Fleetinsel Hamburg mit 1.300 Medical Check-Up-Teilnehmern. Sie zeigt unter anderem auf, wie häufig gesundheitliche Risikofaktoren vorliegen und wie sich die Gesundheit der Teilnehmer durch regelmäßige Vorsorge und eine Umstellung des Lebensstils ändert.
[2] Fettleber: Bei einer Fettleber werden mehr Fette in die Leberzellen eingelagert, als abgebaut und abtransportiert werden können. Von einer moderaten Fettleber spricht man, wenn ein bis zwei Drittel der Leberzellen mittel- bis großtropfige Fettansammlungen enthalten.
[3] Leberzirrhose: fortgeschrittenes Stadium einer lange andauernden Lebererkrankung, in der das Lebergewebe durch Bindegewebe ersetzt wird. Dieses Ersatzgewebe kann die Funktionen einer gesunden Leber nicht erfüllen. In der Folge verhärtet die Leber, bildet Vernarbungen und schrumpft. Eine Leberzirrhose kann in der Regel nicht geheilt werden.

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