Ein edler Teppich, Goldschmuck vom Basar oder auch eine günstige Digitalkamera - bei vielen Menschen sitzt der Geldbeutel im Urlaub lockerer als sonst. Doch Vorsicht: Eine unbeschwerte Einkaufstour am Ferienort kann Reisende teuer zu stehen kommen. Gerade in beliebten Touristenregionen lauern häufig Betrüger auf ahnungslose Opfer. Wie sich Urlauber vor den fiesen Tricks der Ganoven schützen können, erklärt Esther Grafwallner, Reiseexpertin bei der ERV (Europäische Reiseversicherung).
Die eine oder andere Einkaufstour gehört für viele Menschen im Urlaub einfach dazu: In Shopping-Paradiesen wie den USA, Asien oder der Türkei locken Malls, Basare oder Outlet-Center die Touristen mit einem vielfältigen, bunten Angebot. Doch vermeintliche Schnäppchen haben oft ihre Tücken, warnt die ERV Expertin Esther Grafwallner: "Wer in Ferienlaune ist, lässt sich leicht verleiten, etwas zu kaufen, was er eigentlich gar nicht braucht oder völlig überteuert ist. Daher gilt auch und gerade im Urlaub: Genau hinschauen und Preise vergleichen!" In jedem Fall sollten Reisende einen Bogen um Verkäufer am Strand oder auf dem Markt machen, die edles Parfum, Designertaschen oder Markenuhren zu Preisen weit unter dem üblichen Marktwert anbieten. Oft handelt es sich um minderwertige Ware oder Fälschungen. Was viele nicht wissen: Auch täuschend echt aussehende Hightech-Plagiate sind im Umlauf. Hände weg also, wenn fliegende Händler scheinbar unschlagbar billige Mobiltelefone, Digitalkameras oder MP3-Player anbieten.
Garantieleistungen sind schwer durchzusetzen
Grundsätzlich ist Wachsamkeit im Urlaub das A und O. Denn überall, wo Menschen besonders entspannt unterwegs sind oder die Gepflogenheiten nicht genauestens kennen, sind Gauner nicht weit. Urlauber sind deshalb immer gut beraten, wenn sie nicht zu viel Bares mit sich herumtragen. Beim Einkauf gilt: Augen auf schon beim Wechselgeld! Wer nicht nachzählt, macht es Betrügern leicht. Je größer die Anschaffung, desto wichtiger ist es, alle Vor- und Nachteile sorgfältig abzuwägen. Zwar ist manches im Ausland günstiger als daheim. Doch wenn die in Spanien gekaufte Designer-Lampe zu Hause auseinanderfällt, ist die Ersparnis schnell dahin. Garantieleistungen sind im Ausland nämlich oft nur mit erheblichem Aufwand durchzusetzen. "Zwar haben Kunden bei der Gewährleistung EU-weit dieselben Rechte wie zu Hause. Das heißt, der Händler ist bei Sachmängeln zwei Jahre lang in der Pflicht", erklärt Esther Grafwallner. "Allerdings muss der Kunde seinen Anspruch meist am Urlaubsort geltend machen - etwa per Einschreiben." Außerhalb der EU gelten die Gesetze des jeweiligen Landes. Dort sollten Urlauber deshalb auf einem Kaufvertrag bestehen und die Garantiebedingungen darin - oder in einer ausgefüllten Garantiekarte - festhalten lassen. Von Vorauszahlungen rät die ERV Expertin generell ab. "Sonst steht der Urlauber im Regen, wenn die versprochene Ware ausbleibt."
Böse Überraschungen nach Einsatz von Geldkarten
Kredit- und EC-Karten sind zwar im Urlaub ein praktisches Zahlungsmittel, bergen jedoch erhebliche Risiken: In manchen Zahlungsgeräten versteckt sich eine Technik, mit der Gauner die Daten der Karte auslesen und Kopien davon anfertigen können. Dann droht bei der nächsten Abrechnung eine böse Überraschung. "Wer seine Geldkarten im Ausland nutzt, sollte sich alle Posten mit Datum aufschreiben", sagt die Reiseexpertin. "So fällt es bei Missbrauch leichter, betrügerische Vorgänge nachzuvollziehen." Wichtig ist, die Karten beim leisesten Verdacht sofort sperren zu lassen. Urlauber sollten sich die Kreditkartennummer und den Sperrnotruf deshalb vorsichtshalber aufschreiben. Die zentrale Notrufnummer der Kreditkarteninstitute lautet 0049/116116. Wer ein Rundum-Sorglos-Paket bei einem Reiseversicherer gebucht hat, kann sich auch an diesen wenden: Im Notfall stehen dort erfahrene Mitarbeiter mit Rat zur Seite und nennen alle wichtigen Kontaktnummern, unter denen Urlauber ihre Karten sperren lassen können.
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