Die Skisaison in den Bergen rückt immer näher und Boarder und Skifahrer warten schon ungeduldig auf die erste Abfahrt. Aber Vorsicht, gerade wenn der Schnee im hellen Sonnenschein am schönsten glitzert, besteht für unser Auge das größte Risiko, an der so genannten Schneeblindheit (aktinische Keratopathie) zu erkranken. Das Sonnenlicht enthält nicht nur das sichtbare Licht, sondern auch die energiereiche und kurzwellige UV-B-Strahlung, auch ultraviolette Strahlung genannt. Diese Strahlen bewirken eine Veränderung des Stoffwechsels in unseren Körperzellen. Ein typisches Beispiel hierfür ist der Sonnenbrand. Aber auch die äußere Hornhaut und die Bindehaut können sonnenbrandähnliche Verbrennungen erleiden.
Im Schnee wird das direkte Sonnenlicht reflektiert, wobei die ultraviolette Strahlung und die Blendwirkung sich fast verdoppeln. Zum Schutz des inneren Auges kann die Hornhaut einen Großteil der gefährlichen Strahlen absorbieren. Bei extremer Strahlung werden die äußersten Schichten des Auges zerstört und abgelöst. Die empfindlichen Nervenenden des Auges liegen frei und sind nicht mehr geschützt. Meist äußern sich die Symptome erst mit einer Zeitverzögerung von bis zu 12 Stunden. Die Augen schmerzen, sind geschwollenen und rot, extrem Licht empfindlich und es kann zu Lidkrämpfen kommen. Auch kann es zu einem Fremdkörpergefühl im Auge kommen. Nur eine gute Sonnenbrille, die das Auge komplett abdeckt, garantiert Winterspaß ohneSchäden am Auge. Ein Augenarzt oder Optiker kann bei der optimalen Abstimmung der Sonnenbrille auf die individuelle Lichtempfindlichkeit helfen.
Sollte es dennoch einmal zu einer Schneeblindheit kommen, sollten sofort Erste-Hilfe-Maßnahmen eingeleitet werden. Die Augenärztin Dr. Angela Zipf-Pohl vom Augenzentrum Veni Vidi in Köln rät: "Die betroffene Person sollte vor weiterer Strahlung geschützt werden und sich in einem abgedunkelten Raum aufhalten. Kontaktlinsen sollten sofort aus dem Auge entfernt werden und dann ist der Besuch eines Augenarzt ein klares Muss, um bleibenden Schäden an der Hornhaut zu verhindern."
Bei der Behandlung einer Schneeblindheit werden antibiotische Augensalben oder Tropfen, feuchtigkeitsspendende und benetzende Salben und Gels eingesetzt. Um die Hornhautregeneration optimal zu unterstützen, können auch Schmerzmittel für die Augen verschrieben werden. Die Beschwerde klingen meist nach zwei bis drei Tagen ab. "Wichtig ist, eine Sekundärinfektion des Auges zu verhindern, da es jetzt besonders anfällig ist", so die Medizinerin und weiter: "Bei falscher Behandlung sind bleibende Schäden am Auge nicht ausgeschlossen. Die Hornhaut kann vernarben, was zu einer bleibenden Sehstörung führen kann. Bei dauerhafter Belastung mit Ultraviolettstrahlung kann sich auch ein Grauer Star entwickeln. Dieser kann dann nur operativ behoben werden."
Eine gute Sonnenbrille schützt das Auge optimal vor der schädlichen UV-Strahlung und sollte deshalb auf keinen Fall im Reisegepäck von Ski- und Snowboardfahrern fehlen. Die Sonnenbrille garantiert Winterspaß ohne Schäden für das Auge.