Frankfurt, den 20. November 2012 - 20 bis 25 Prozent aller jungen Paare mit Kinderwunsch kommen ohne ärztliche Hilfe nicht ans Ziel. Die Ursachen dafür verteilen sich zu je einem Drittel auf die Frau, den Mann oder auf beide zugleich. Erst als letztes Mittel wird zu einer künstlichen Befruchtung geraten. Welche Möglichkeiten es gibt, das Wunschkind noch zu bekommen, erklären Barbara Langrehr (Gesundheitsredakteurin) und Volker Kittlas (Arzt und Gesundheitsredakteur) von Portal der Frauen (www.portal-der-frauen.de), dem Gesundheitsportal für Frauen.
Einer Studie der HanseMerkur Krankenversicherungs aG von 2009 wünschen sich 21 Prozent der Befragten die vollständige Finanzierung der künstlichen Befruchtung durch die Krankenkassen, wie dies bis 2003 der Fall war: ein klarer Indikator für den hohen Bedarf nach medizinischer Unterstützung auf diesem Gebiet.
Doch was ist zu tun, wenn der Nachwuchs auf sich warten lässt?
Den optimalen Zeitpunkt bestimmen
Der erste Diagnoseschritt bei Verdacht auf Unfruchtbarkeit besteht in einer gründlichen Ultraschalluntersuchung und einem Zyklus-Monitoring bei der Frau. Dabei wird nach Krankheiten, Anomalien oder Verwachsungen geforscht. Können diese ausgeschlossen werden, gilt es, den optimalen Zeitpunkt für eine Empfängnis zu bestimmen. Exakt bestimmen können ihn die Paare selbst, beispielsweise anhand der Beschaffenheit des Zervix-Sekrets und durch regelmäßige Basaltemperatur-Messung und -Aufzeichnung. Im Handel gibt es Fertilitätsmonitore, die mittels Temperaturmessung und einer Urinprobe den Eisprung exakt ermitteln helfen. Dabei ist es oft hilfreich, sich nicht zu sehr auf den Kinderwunsch zu fixieren, stattdessen innerlich "loszulassen" - auch die Psyche redet ein Wörtchen mit.
Hormontherapie
Bei immerhin 30 Prozent der Frauen verhindern hormonelle Störungen eine Schwangerschaft. Gezielte Hormongaben führen in diesen Fällen schnell zum Erfolg. Beispiele für eine solche Hormonstörung sind ein zu seltener Eisprung oder ein PCO-Syndrom (Polyzystische Ovarien), bei dem die Eizellen nicht richtig reifen. Auch extremes Über- oder Untergewicht können die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Die Hormongaben bestimmt der Arzt, je nachdem, ob der Zyklus zu regulieren oder die Eierstöcke zu stimulieren sind. Allerdings besteht hier das Risiko von Mehrlings-Schwangerschaften oder einer Überstimulation, die sich massiv auf die Gesundheit auswirken kann.
Auf Vater-Seite - das Spermiogramm
Das Gegenstück zum Zyklus-Monitoring ist das Spermiogramm beim männlichen Partner. Dabei wird im Labor festgestellt, ob das Sperma gesund und agil genug ist, um seine Aufgabe zu erfüllen. Feststellen lässt sich das an Parametern wie dem PH-Wert, der Menge, der Beschaffenheit und der Fließfähigkeit. Hier einzugreifen ist allerdings medizinisch komplizierter als eine Hormonbehandlung bei der Frau.
Künstliche Befruchtung
Aktuell kommt nur ein Prozent aller Babys auf diesem Wege zur Welt. Zur künstlichen Befruchtung wird geraten, wenn das Ejakulat des männlichen Partners nicht genügend agile Samenzellen enthält, wenn die Eileiter defekt sind oder in seltenen Fällen der Organismus der Frau Antikörper gegen das Sperma des Mannes produziert. Das Sperma des Partners oder eines Spenders wird zuvor im Labor zusätzlich aufbereitet, konzentriert und zur Reifung gebracht. Die eigentliche Befruchtung kann im Körper der Frau, aber auch in vitro durchgeführt werden, um danach die Eizelle in die Gebärmutter einzusetzen. Die Erfolgsquote dabei liegt bei etwa 30 Prozent. Risiken bei der Schwangerschaft und die Belastung für die Partner sind jedoch nicht unerheblich.
Künstliche Befruchtung ist für viele Paare der letzte Ausweg. Empfohlene Frauenärzte und Institute finden Sie auf dem Portal der Frauen. Auf der Seite http://www.portal-der-frauen.de/frauengesundheit/behandlungen/kinderwunsch/kuenstliche-befruchtung/kuenstliche-befruchtung.html erhalten Sie weitere Informationen zu diesem Thema.