fit und munter - "Du kannst es mit niemandem teilen" / Dokumentation "Höhenrausch" über den Extrembergsteiger Erhard Loretan

fit und munter

"Du kannst es mit niemandem teilen" / Dokumentation "Höhenrausch" über den Extrembergsteiger Erhard Loretan


Erhard Loretan (1959 - 2011) galt als einer der
schnellsten Bergsteiger überhaupt, er hat alle 14 Achttausender ohne
Sauerstoffgerät bestiegen. Die Dokumentation "Höhenrausch", die 3sat
am Sonntag, 25. November um 21.05 Uhr in Erstausstrahlung zeigt,
zeichnet das Bild eines bescheidenen Menschen, der von sich selbst
sagte: "Ich bin den Bergen verfallen, bis ans Ende meines Lebens." In
zahlreichen Interviews mit Kollegen und Freunden, aber auch mit
Archivaufnahmen, in denen Loretan selbst von seinen Expeditionen
spricht, stellt der Film von Benoît Aymon den Extrembergsteiger und
seine Bergwelt vor.

An der Dent de Broc in den Freiburger Voralpen entdeckte Loretan
mit elf Jahren seine Leidenschaft. Bald folgen extreme Fels- und
Eisklettereien in den Alpen. 1982 besteigt er mit dem Nanga Parbat
seinen ersten Achttausender, 13 weitere folgen, alle ohne
Sauerstoffgerät. Den größten Erfolg erzielte er am Mount Everest, wo
ihm in nur 40 Stunden Auf- und Abstieg glückten. Doch dieser Aufstieg
hatte seinen Preis: Auf dem Gipfel halluzinierte er: "Ich sehe andere
Bergsteiger in Fastnachtskostümen. Einer kriecht aus einer Höhle,
eben hat er sich in eine Wolke verwandelt, die über uns schwebt."
Eineinhalb Stunden verbrachte Erhard Loretan auf dem Dach der Welt.
Später sagte er über diese Erfahrung: "Du bist jemand komplett
anderes, du kannst es nicht beschreiben, du kannst es mit niemandem
teilen. Es ist, als ob du mit einem Fuß im Jenseits stehst." Dass das
Bergsteigen gefährlich ist, wusste Loretan nur zu gut: Viele seiner
Freunde sind in den Bergen ums Leben gekommen. Für Loretan war das
kein Grund zum Aufhören: "Das Klettern ist mein Leben."

Eine dramatische Wendung nahm sein Leben, als er 2001 seinen nur
sieben Monate alten Sohn unbeabsichtigt zu Tode schüttelte. Loretan
erstattete Selbstanzeige und machte sein Vergehen öffentlich. Er
wurde zu vier Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Seinen Zenit als
Bergsteiger hatte er überschritten. An seinem 52. Geburtstag stützte
er als Führer einer Zweierseilschaft in verhältnismäßig leichtem
Gelände am Walliser Grünhorn in den Tod. Seine Freundin, die in dem
Film von dem tragischen Unfall erzählt, zog ihn mit in die Tiefe. Sie
überlebte schwerverletzt.

Hinweis für Journalisten: Im 3sat-Pressetreff
(www.pressetreff.3sat.de) finden Sie einen Video-Stream der
Dokumentation sowie viele weitere Informationen und Funktionen. Unter
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Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat
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