sup.- Digitale Medien nehmen uns geistige Arbeit ab. Sie begünstigen oberflächliches Denken und lenken ab. Hoher Medienkonsum ist deshalb vor allem bei Kindern und Jugendlichen äußerst problematisch. Durch die Bildschirmmedien wird laut Aussagen des Neurobiologen Prof. Manfred Spitzer (Universität Ulm) die Lernfähigkeit drastisch vermindert. Die Folgen seien Lese- und Aufmerksamkeitsstörungen, Ängste und Abstumpfung, Schlafstörungen und Depressionen, Übergewicht, Gewaltbereitschaft und sozialer Abstieg.
Unser Gehirn funktioniert wie ein Muskel: Wird es gebraucht, wächst es, wird es nicht benutzt, verkümmert es. Deshalb warnt Prof. Spitzer vor der digitalen Demenz. Das mag überspitzt klingen. Fakt ist jedoch, dass sich zu hoher Medienkonsum in vielerlei Hinsicht negativ auf den körperlichen wie psychischen Gesundheitszustand von Kindern und Jugendlichen auswirkt. Und dassdies auch Konsequenzen auf die geistige Entwicklung hat, scheint naheliegend.
Deshalb ist es heute eine sehr wesentliche Aufgabe von Eltern, den Medienkonsum ihres Nachwuchses zu kontrollieren und zu regulieren. So empfiehlt z. B. das Projekt "Schau hin",Kinder unter zwei Jahren gar nicht vor einen Bildschirm zu setzen. Bis zum Grundschulalter sei maximal eine halbe Stunde vor dem Fernseher, Smartphone oder Computer zu vertreten. Für 10-Jährige liegt der Grenzwert bei einer Stunde pro Tag, ab elf Jahren sind 75 Minuten täglich in Ordnung. Wichtig ist es, den Kindern Alternativen zu bieten, sie vor allem für Bewegung und Sport zu begeistern. Körperliche Aktivität ist ein ganz wichtiger Ausgleich zu dem passiven Hocken vor dem Bildschirm. Tipps und Anregungen für Eltern und Erzieher für einen gesunden Lebensstil gibt z. B. das mehrsprachige Ratgeberportal www.komm-in-schwung.de.