sup.- Rund 95 Prozent aller Haarausfälle sind erblich bedingt. Laut Angaben der unabhängigen Stiftung Pharmatest (www.pharma-test.org) haben bis zu 80 Prozent der über 70-jährigen Männer in Deutschland eine Glatze. Bei Frauen ist die Häufigkeit einer so genannten androgenetischen Alopezie zwar geringer, aber mit zehn bis 20 Prozent der unter 30-Jährigen und bis zu 40 Prozent der über 70-Jährigen dennoch deutlich ausgeprägt. Allerdings äußert sich der hormonell verursachte Haarverlust bei den Geschlechtern unterschiedlich. Bei Männern beginnt er oft schon in jungen Jahren an Schläfen und Stirn mit der Entstehung von Geheimratsecken. Hinzu kommen später kahle Stellen am Schädeldach (Tonsur). Bei Frauen bilden sich hingegen diffuse Ausdünnungen entlang des Mittelscheitels. Gemeinsam ist bei beiden Geschlechtern eine erbliche Veranlagung, die zu einer Überempfindlichkeit der Haarwurzeln auf das männliche Geschlechtshormon Dihydrotestosteron (DHT) führt. Dies bewirkt, dass sich die Wachstumsphase der Haare verkürzt. Sie fallen rascher aus und werden von Mal zu Mal dünner.
Zur Behandlung der androgenetischen Alopezie hat sich Studien zufolge der Wirkstoff Minoxidil bewährt. Er wird als flüssige Lösung auf die Kopfhaut aufgebracht. Für Männer und Frauen gibt es unterschiedliche Dosierungen. Obwohl Minoxidil rezeptfrei erhältlich ist, empfiehlt sich vor Beginn einer Therapie eine ausführliche Beratung zu den Vor- und Nachteilen. Außerdem, allerdings nur für Männer, ist das verschreibungspflichtige Medikament Finasterid zur Behandlung von hormonell bedingtem Haarausfall zugelassen. Hier können jedoch Nebenwirkungen wie Libidoverlust auftreten. Zumindest bei leichten bis mittleren Ausprägungen von Haarverlust haben sich zudem in Beobachtungsstudien und In-vitro-Tests Ampullen mit aktiven pflanzlichen Stammzellen (Crescina stem) bewährt.