sup.- Scheideninfektionen sind nicht nur unangenehm, sondern können auch weitere Erkrankungen nach sich ziehen. Darauf weist der Berufsverband der Frauenärzte (BVF) hin. Infektionen im Bereich der Scheide sollten immer ernst genommen werden, weil die Erreger aufsteigen und dann Organe im unteren Bauchraum infizieren können. Dort sind beispielsweise Entzündungen der Gebärmutterschleimhaut, der Eileiter oder auch der Blase möglich. Der BVF rät, dass Frauen während eines Schwimmbadbesuchs ihre feuchte Badebekleidung so kurz wie möglich anbehalten und zwischendurch trockene Sachen anziehen. "Schädliche Keime können sich im warmen, feuchten Milieu eines Badeanzugs gut vermehren und im ungünstigen Fall die Scheide infizieren", warnt Dr. Christian Albring, Präsident des BVF. Nach dem Schwimmen können Frauen versuchen, durch Husten und den dadurch entstehenden Druck auf den Beckenboden verbliebenes Wasser aus der Scheide zu entfernen.
Besonders gefährdet für Infektionen im Intimbereich sind Frauen, deren Scheidenflora durch einen Mangel an Milchsäurebakterien bereits gestört ist. Dies kann der Fall sein bei anhaltendem Stress, aber auch nach einer starken Regelblutung oder bedingt durch hormonelle Veränderungen. In solch einer Situation ist die Anwendung von laktobazillenhaltigen Scheidenkapseln (z. B. Gynophilus) empfehlenswert, durch die der natürliche Schutzschild gegen Keime wieder aufgebaut wird.
Wenn Frauen häufig unter Scheideninfektionen leiden, sollten sie laut dem BVF statt synthetischer Unterwäsche atmungsaktive Unterwäsche aus Naturfasern wie z. B. Baumwolle oder Mikrofasern bevorzugen. Außerdem sollten sie lediglich Wasser oder pH-neutrale Waschlotionen für die Intimpflege verwenden. Besonders infektionsgefährdet sind Diabetikerinnen, Schwangere und Frauen, die eine Überempfindlichkeit gegenüber Waschlotionen, Waschmitteln oder Weichspülern haben.