fit und munter - Weltaidstag 2012 / medeor entwickelt Aidsmedikament für Kinder (BILD)

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Weltaidstag 2012 / medeor entwickelt Aidsmedikament für Kinder (BILD)



Der Kampf gegen Aids und HIV ist nicht aussichtslos: Die Zahl der
Neuinfektionen nimmt stetig ab. Doch noch immer erhalten sieben
Millionen Menschen nicht die lebensnotwendigen Aidsmedikamente.
Besonders betroffen sind Kinder in Entwicklungsländern. Dort leben
die meisten HIV-infizierten Kinder, aber nur die wenigsten können
behandelt werden. action medeor hat in Tansania zusammen mit der
medizinischen Fachorganisation Medicus Mundi Italien ein
Aidsmedikament für Kinder entwickelt, das Krankenhäuser in ihrer
Apotheke herstellen können.

Gerade Kinder unter zwei Jahren müssen sehr frühzeitig die
Medikamente erhalten, weil ihr Immunsystem dem Virus nichts
entgegensetzen kann. "Ein großes Problem ist, dass für Kinder bislang
kaum Aidsmedikamente entwickelt worden sind", erklärt Christine
Häfele-Abah, Apothekerin bei medeor. "Kinder benötigen zwar die
gleichen Wirkstoffe wie Erwachsene, aber in einer anderen Dosierung,
das heißt eine Dreifach-Kombi-Tablette kann nicht einfach geteilt
werden, sondern jeder einzelne Wirkstoff muss auf Körperoberfläche
und Gewicht des Kindes abgestimmt sein und regelmäßig neu berechnet
werden."

Deshalb hat action medeor zusammen mit Medicus Mundi Italien eine
Studie in dem Forschungs- und Entwicklungslabor an der Muhimbili
Universität in Dar es Salaam durchgeführt, um solch eine
individualisierte pädiatrische Formulierung zu entwickeln. "Weil die
Aidsmedikamente für Erwachsene inzwischen in Afrika so billig sind,
haben wir als Ausgangsbasis Tabletten mit jeweils nur einem
notwendigen Wirkstoff genau abgewogen, in Sorbitollösung verrührt und
auf Stabilität und gleichmäßige Verteilung der Wirkstoffe geprüft",
beschreibt die Apothekerin das Verfahren. Das Ergebnis ist
beachtlich: Ein Sirup, der in einer Krankenhausapotheke einfach und
preiswert hergestellt werden kann. "Wir haben mit diesem Sirup einen
Weg gefunden, auch die kleinen Aidspatienten zu behandeln", so die
medeor-Apothekerin, "die Herstellung des Sirups wird nun in einem
Krankenhaus in Burkina Faso im Rahmen einer Pilotstudie getestet."

Kasten: Das Forschungs- und Entwicklungslabor an der Universität
Muhimbili wurde von action medeor mit Unterstützung der Deutschen
Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) eingerichtet.
Für die einheimischen Pharmazeuten bietet es genau die Grundlage, die
benötigt wird, um neue Rezepturen für dringend notwendige Medikamente
zu entwickeln. Dort wurde jetzt der Kindersirup für HIV-infizierte
Kleinkinder mit Hilfe von action medeor und Medicus Mundi Italien
entwickelt. Das Beispiel zeigt, wie wichtig für afrikanische Länder
diese Unterstützung ist. Denn die großen pharmazeutischen Unternehmen
haben kein Interesse an einem Aidsmedikament für Kinder: in
westlichen Ländern gibt es kaum infizierte Kinder und in
Entwicklungsländern ist der Markt nicht lukrativ.

medeor ist für seine pharmazeutischen Projekte dringend auf
Spenden angewiesen. Spendenkonto bei der Volksbank Krefeld, Kto.-Nr.
555 555 555, BLZ 320 603 62, Stichwort: Pharmazeutische Projekte



Pressekontakt:
action medeor
St. Töniser Str. 21
D-47918 Tönisvorst

Pressesprecherin Susanne Haacker,
Tel. 02156/9788-178, 0173/5152091,
www.medeor.org
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