fit und munter - Überfällig: Leistungsdefizite vermeiden! Nutzen für Mitarbeiter und Unternehmen /Wissenschaft und Wirtschaft entwickeln erstmals gemeinsame Strategien

fit und munter

Überfällig: Leistungsdefizite vermeiden! Nutzen für Mitarbeiter und Unternehmen /Wissenschaft und Wirtschaft entwickeln erstmals gemeinsame Strategien

Einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Vermeidung von Leistungsdefiziten in der Wirtschaft beschritten am vergangenen Wochenende Wissenschaftler verschiedener Medizin-Disziplinen, Psychologen, Psychotherapeuten, Coaches, Betriebs- und Arbeitsmediziner sowie Personalmanager deutscher Spitzenunternehmen bei einem Experten-Summit im Schloss zu Hopferau. Erstmals kamen Vertreter der Gruppen zum Gedankenaustausch zusammen, die etwas mit der qualifizierten Betriebsgesundheit zu tun haben.
Einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Vermeidung von Leistungsdefiziten in der Wirtschaft beschritten am vergangenen Wochenende Wissenschaftler verschiedener Medizin-Disziplinen, Psychologen, Psychotherapeuten, Coaches, Betriebs- und Arbeitsmediziner sowie Personalmanager deutscher Spitzenunternehmen bei einem Experten-Summit im Schloss zu Hopferau. Erstmals kamen Vertreter der Gruppen zum Gedankenaustausch zusammen, die etwas mit der qualifizierten Betriebsgesundheit zu tun haben. Dass ein Treffen dieser Art zwingend erforderlich wurde, belegen diverse Studien, die sich mit dem betriebswirtschaftlichen Schaden als Folge von gesundheitlichen Leistungsdefiziten - z.B. durch Depressionen oder Burnout - befassen. Mehr als 100 Milliarden Euro müssen die Unternehmen pro Jahr für Leistungseinschränkungen und Leistungsverluste von Mitarbeitern aufwenden.
Zu dem Kongress, der von einem der renommiertesten deutschen Präventionsforscher, Professor Dr. Alfred Wolf, geleitet wurde, hatte die Gesellschaft für Prävention e.V. in Kooperation mit dem Ersten Deutschen Zentrum für Leistungsmanagement und Burnout-Prävention, einem Geschäftsbereich der Schwäbisch-Haller BERA GmbH, an den Sitz des Zentrums nach Hopferau eingeladen. Vom Leiter dieses Zentrums, Dr. Sebastian Spörer, war auch die Initialzündung zur Durchführung des Summits ausgegangen. Gastgeber des Gipfeltreffens war Schlossherr Bernd Rath, BERA-Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens, der das Treffen großzügig sponserte und somit den äußeren Rahmen für die „unwahrscheinlich positive Atmosphäre“ bereitstellte, wie Wolf zum Ende der Tagung feststellte. Er sei sehr positiv überrascht worden, wie gesprächsbereit, tolerant, aber auch wertschätzend die Kongress-Teilnehmer miteinander umgegangen seien. Wolf: „Es ist uns gelungen, uns auf einer Ebene zu begegnen!“
Die wichtigsten Summit-Ergebnisse bilden den Rahmen für die „Hopferauer Erklärung“, die Standards und Thesen für den Leistungserhalt in Unternehmen enthalten wird. Sie soll noch vor Weihnachten veröffentlicht werden. Kernthesen der Erklärung sind unter anderem, dass in den Betrieben qualifiziertes und gesundes Personal künftig zum Engpass wird. Ausbeutung, Ausbluten, Ausbrennen der Mitarbeiter bewirken Leistungsdefizite. Es gilt, die Ursachen von Leistungsverlusten festzustellen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass körperliche und emotionale Ursachen synergistisch zusammen wirken und sich gegenseitig stimulieren. In diesem Zusammenhang spielen chronische Entzündungen eine wichtige Rolle, was bisher weitgehend unbekannt war. Chronischer Stress hat erhebliche Auswirkungen auf die Zahl und Qualität der Nervenzellen, vermindert Denk- und Lernfähigkeit und kann, so Wolf, zu Entzündungen und in der Folge zu Herzinfarkt, Depression oder Demenz führen. Um eine nachhaltige, dauerhafte und günstige Lösung zur Gesundheitsförderung zu erreichen, müssen in Zukunft integrale Modelle der Zusammenarbeit hergestellt werden, welche die Coaching-Ebene sowie die medizinische Diagnostik und Beratung auf der einen Seite, als auch die Betriebsebene auf der der anderen Seite miteinander verbinden.
„Wir brauchen eine Einheit aus guten Coaching-, sprich Betreuungsstrategien, die darauf ausgerichtet sind, den Einzelnen in eine Selbstentwicklung zu bringen“, meinte Professor Dr. Wolf und weiter: „Er soll an sich wahrnehmen, wie diese neue Wirklichkeit spürbar ist. Man braucht diese Selbstwirksamkeit, um etwas zu ändern.“ Helfen können da Seminare, wie sie das Zentrum für Leistungsmanagement und Burnout-Prävention seit Sommer 2011 anbietet.


Anlagen: Tagungsprogramm, Teilnehmerliste



Anlage
Vortrags-Themen

Erschöpfung in der Arbeitswelt - Bruch der Wertschöpfungskette (Rath,
Heilbronn)

Wissens- und Arbeits-Ethik: Die Kernprobleme der Arbeitswelt (Teunen,
Johannisberg)

Stress: Wie er entsteht und was im Gehirn passiert (Calabrese, Basel)

Kann man Stress und Burnout messen? (Wolf, Ulm)

Die „Berufskrise“: Soziologische Parameter des beruflichen Burnout (Siegrist,
Düsseldorf)

Das erschöpfte Immunsystem: Betrachtung der Psycho-endokrino-immunologie
(Straub, Regensburg)

From bench to bedside : Wissenstransfer als Grundlage der Diagnostik von
Leistungsdefiziten und Stress (Wolf, Ulm)

Erfahrungen aus den Unternehmen

Coach oder Couch – eine aktuelle Grenzziehung : Was Coaching kann, und wann
Psychotherapeutische Intervention notwendig ist (Barth-Frazzetta, Hamburg)

"Herz aus Stein" - Wie Stress das Herz blockiert (Nixdorff, Düsseldorf)

Burnout: Menschen in Lebenskrisen (Gündel, Ulm)

Mobile „On site Diagnostik“: Optimal für die Erfolgskontrolle (Wolf F, Stuttgart)

Gesunde Betriebsführung: Das "Hopferau-Konzept" (Spörer, Hopferau)





Teilnehmer

Forschung

Prof. Dr. Rainer Straub, Psycho-Endokrino-Immunologe
Prof. Dr. Alfred Wolf, Präventionsforscher
Prof. Dr. Harald Gündel, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik Ulm
Prof. Jan Teunen, Kulturforscher
Prof. Dr. Johannes Siegrist, Medizinsoziologe, Direktor des Studiengangs Public Health an der Heinrich-Heine Universität, Düsseldorf
Prof. Dr. Pasquale Calabrese, Hirnforscher
Prof. Dr. Uwe Nixdorf, Kardiologe
Dr. Sebastian Spörer, Leiter des Ersten Deutschen Zentrums für Leistungsmanagement und Burnout-Prävention
Dr. Cristina Bart-Frazzetta, Ärztin und Coach
Florian Wolf, Experte für Herzfrequenzvariabilität

Wirtschaft

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