Berlin/Münster. "Selbständig werden ist nicht schwer, selbständig bleiben aber sehr", so könnte das wohl meist gesungene oder geseufzte Lied der heutigen Zahnart-Praxis-Gründer lauten. Damit der Start in die zahnärztliche Selbständigkeit von Erfolg gekürt wird und besagtes Lied zukünftig wesentlich fröhlicher klingt, veranstaltete kürzlich die Zahnärztekammer Westfalen Münster zusammen mit der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Westfalen den Assistentenseminarzyklus Postgraduate 2012.
Während in den Wochenendfortbildungen im September und Oktober der Fokus auf den juristischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen lag, ging es am vergangenen Wochenende unter dem Titel "Selbständig - so starten Sie durch" in der Hauptsache um Praxisorganisation und Qualitätsmanagement. Wieder waren ausgewiesene Experten in das KZVWL Zahnärztehaus in Münster geladen, die Rede und Antwort standen. Beraterexperte und Geschäftsführer der KOCK+VOESTE GmbH Stephan Kock referierte gleich zu mehreren Themen: Marketing, Gesprächsführung, Personalmanagement, Mitarbeiterführung, Konfliktlösungsstrategien und Praxisimage. "Das sind", so Kock, "die Erfolgs-Grundbausteine für den jungen Zahnarzt, die ich immer sehr gerne vermittle. Es ist auch als das Einmaleins für junge Zahnärzte und Zahnarztassistenten zu betrachten. Ohne diese Basics kann keine Praxis richtig funktionieren".
Befragt danach, wo die meisten Risiken und verpassten Chancen für junge Mediziner liegen, antwortete der Beraterspezialist für Heilberufe: "Insbesondere der Zahnarzt muss sich heute immer mehr auch als Unternehmer verstehen und damit in diesen Skills genauso professionell handeln wie am Behandlungsstuhl. Dazu gehört die Unternehmensführung und Darstellung nach innen wie außen. Heute ist neben betriebswirtschaftlichen Skills auch die Internetpräsenz des Zahnarztes samt Image, Philosophie und Logo oft ausschlaggebend für die potentiellen Patienten. Das unterschätzen etablierte Zahnärzte, die schon lange im Geschäft sind, ebenso wie erstaunlicherweise auch so manch ein Praxisgründer. Ein Fehler", so Kock, "den man doch lieber dem Wettbewerb überlässt".
Die teilnehmenden jungen Zahnärzte und Zahnarztassistenten erhielten nicht nur Expertenwissen aus erster Hand, sondern auch noch für jeden Thementag 16 Fortbildungspunkte. Eine Veranstaltung, die sich, da waren sich die jungen Mediziner einig, dann also auch noch doppelt gelohnt hat.