Die Zahl der Kinder, die sich neu mit dem
HI-Virus infizieren, ist nach UN-Angaben weiter rückläufig. Weltweit
fiel sie um rund 25 Prozent auf 330.000 Kinder. Besorgniserregend
bleibt allerdings die Infektionsrate bei Babys von HIV-positiven
Müttern, insbesondere im südlichen Afrika. Dies erklärte das
internationale Kinderhilfswerk terre des hommes anlässlich des
Weltaidstages am 1. Dezember.
»Die rückläufigen Zahlen aidsinfizierter Kinder zeigen, dass es
sich lohnt, in die Versorgung mit lebensrettenden Medikamenten und in
Programme zur Aidsprävention zu investieren«, erklärte terre des
hommes-Gesundheitsexpertin Tanja Funkenberg.
Allerdings erhalten nach wie vor viel zu wenige schwangere Frauen,
die HIV-positiv sind, die richtigen Medikamente und eine gezielte
Beratung. Es fehlt an Gesundheitspersonal und Hebammen, die die
Frauen und ihre Angehörigen über den richtigen Umgang mit der
Krankheit aufklären. »Wir wissen aus unserer Projektarbeit, dass
viele Frauen keinen Zugang zu kostenlosen oder erschwinglichen
Gesundheitsleistungen haben und zudem Diskriminierungen zu befürchten
haben, wenn sie einen Aids-Test machen. Es ist deshalb zwingend
erforderlich, dass die Gesundheitssysteme in armen Ländern besonders
auf die Bedürfnisse der Frauen ausgerichtet und Frauen in ihren
Rechten gestärkt und vor Stigmatisierung geschützt werden. Dies ist
damit ein wichtiger Beitrag gegen die HIV-Übertragung von der Mutter
auf das Kind.«
Der terre des hommes Partnerorganisation Ubuntu in Südafrika sei
es gelungen, viele Babys ohne HIV zur Welt zu bringen, obwohl die
Mütter positiv sind, so Tanja Funkenberg. Neben der Verschreibung von
Medikamenten für Mutter und Kind rät Ubuntu, das Baby in den ersten
sechs Monaten ausschließlich zu stillen, da es so mit den
aufgenommenen Abwehrstoffen nicht so leicht erkranken kann. »In
Südafrika konnten fast drei Viertel aller schwangeren Frauen
motiviert werden, an einem Programm zur Vermeidung einer Übertragung
des HI-Virus von der Mutter auf das Kind teilzunehmen. Die
Bundesregierung sollte gerade solche Maßnahmen, die nachweislich eine
HIV-Ansteckung bei Kindern verhindern, verstärkt fördern«, so Tanja
Funkenberg.
Weltweit leben 34 Millionen Menschen mit dem HI-Virus. 0,8 Prozent
aller Menschen im Alter zwischen 15 und 49 Jahren weltweit sind
HIV-positiv.
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