Über den neuen Bluttest auf Down-Syndrom berichtet
und diskutiert SWR4 Rheinland-Pfalz am Mittwoch, 5. Dezember 2012, ab
10 Uhr. Schwangere Frauen ab 35 können heutzutage kaum noch
unbeschwert guter Hoffnung sein. Sie gelten als Risikogruppe, deshalb
legen ihnen die Ärzte nahe, eine Fruchtwasseruntersuchung zu machen.
Damit kann festgestellt werden, ob ihr Kind ein Down-Syndrom hat.
Diese invasive Untersuchung birgt aber das Risiko von Fehlgeburten.
Euphorisch begrüßt wird von den Medizinern deshalb jetzt ein Bluttest
auf Down-Syndrom. Seit drei Monaten ist er auf dem Markt, rund
tausend Frauen haben ihn in Anspruch genommen. Ein Tropfen Blut
schafft Klarheit: geistige Behinderung ja oder nein? Abtreibung ja
oder nein?
Behindertenverbände schlagen Alarm: Damit sei das Zeitalter einer
neuen Eugenik eingeleitet - Selektion durch Blutanalyse. Die Frauen
würden mit der Entscheidung, das Kind abzutreiben oder nicht, allein
gelassen, der Druck auf sie sei immens, von Seiten der Familie und
der Gesellschaft. Irgendwann gäbe es keine Down-Syndrom-Kinder mehr.
Ethiker sehen das gelassen, es gäbe immer eine Entscheidungsfreiheit.
SWR4 Rheinland-Pfalz greift das brisante Thema auf. Daniela
Engelhardt stellt die Familie Grabis aus Neuwied vor, die einen
behinderten Sohn in der Pubertät hat und sich ein Leben ohne ihn
nicht mehr vorstellen kann. Außerdem beziehen der Medizinethiker
Prof. Norbert Paul und der Humangenetiker Prof. Oliver Bartsch von
der Universitätsmedizin Mainz Position sowie die Vorsitzende der
Lebenshilfe Rheinland Pfalz, Barbara Jesse. Im Anschluss sind die
Hörer aufgerufen, ihre Meinung zu äußern.
Pressekontakt: Sibylle Schreckenberger, Tel.: 06131 929-32755,
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