Jeder angehende Arzt legt nach seiner Ausbildung den so genannten Hippokratischen Eid ab. Dieser Hippokratische Eid gibt dem Arzt die ethische Richtlinie zur Ausübung seiner Tätigkeit. Der Eid beinhaltet in Kurzfassung folgendes Gebot: "In erster Linie nicht schaden".
Gemeint ist damit, dass die oberste Voraussetzung für einen Arzt bei der Ausübung seiner Tätigkeit sein soll, dem Patienten in erster Linie niemals Schaden zuzufügen.
Doch wohin sind wir heute in der Medizin gekommen?
Durch die Gesundheitspolitik scheint der Hypokritische Eid nicht mehr geltend zu sein.
Wie kann es sein, dass Bürokraten den Ärzten ins Handwerk pfuschen? Alles geht nur noch um das liebe Geld. Den Ärzten werden die Hände gebunden. Sie können ihre Patienten nicht mehr richtig behandeln.
Wie sollen Ärzte diesen Eid halten, wenn ihnen dies vom Staat verwehrt wird? Die Kassenpatienten, die jeden Monat brav ihre Krankenkassenbeiträge bezahlen, werden im Stich gelassen. Nur Privatpatienten werden noch gut behandelt.
Aber dieser katastrophale Missstand liegt nicht am Arzt - er liegt am System.
Die Pharmaindustrie spielt bei dieser Misere ebenfalls eine wichtige Rolle, denn sie ist leider völlig auf Profit ausgerichtet. Ob die Medikamente wirklich nur noch zum Besten des Patienten sind, ist dabei zur Nebensächlichkeit geworden. Hauptsache, es lässt sich viel Geld damit verdienen.
Wenn man sich die Zustände in unserem Gesundheitssystem einmal näher ansieht, fragt man sich, was aus dem Schwur des Hippokratischen Eides bloß geworden ist. Statt Ethik und Moral herrscht Gott Mammon, das liebe Geld. Politik und Pharmaindustrie machen die Medizin – nicht mehr die Ärzte. Sie sind selbst nur Opfer des Systems.
Mittlerweile sollen die Menschen nicht nur die Praxisgebühr von 10 Euro bezahlen, auch Röntgen oder andere Untersuchungen muss der Patient mittlerweile aus der eigenen Tasche bezahlen. Wo bleibt da der Hippokratische Eid?
Da uns Patienten unsere Gesundheit wichtig ist, müssen wir bezahlen.
Während wir immer ärmer werden, werden die Krankenkassen immer reicher.
Wie weit soll das gehen? Nicht nur die Patienten, auch die Ärzte leiden unter diesen Zuständen. Wo ist *unser* Geld geblieben, das wir all die Jahre immer regelmäßig in die Kassen eingezahlt haben?
Wie kann es sein, dass einem Hartz-IV-Empfänger der Zahnersatz bezahlt wird, während ein armer Arbeiter, der Tat für Tag schwere Arbeit leistet und jahrelang in die Kassen eingezahlt hat, dieses Privileg nicht hat?
Sylvia Poth meint dazu: „Es kann nicht sein, dass wir immer mehr dem amerikanischen System entgegensteuern. Dass dort unendlich viele Menschen nicht versichert sind und deshalb bezahlen müssen, ist etwas Anderes.
Aber hier bei uns können die Menschen, die arbeiten und ihre Beiträge bezahlen, nicht mehr richtig behandelt werden. Das ist eine unendliche und unverschämte Frechheit. Bürokraten beherrschen die Medizin?
Menschen, die keine Ahnung haben, entscheiden, was ein Beitragszahlender erhält und was nicht! Den Ärzten sind die Hände gebunden. Hat dies etwa noch mit dem Hippokratischen Eid zu tun?“
Jessica Hund sagt: „Kommen wir bald dahin, dass Gesundheit zu einem Luxusprodukt wird, das sich nur noch Reiche leisten können? Mit der Bildung ist dies bereits mit der Einführung der Studiengebühren geschehen. Soll es nun auch in der Medizin so weit kommen?
Will man bald schwerverletzte oder schwerkranke Arbeiter, die nur wenig Geld zur Verfügung haben, bald auf der Straße liegen lassen?
Gesundheit ist ein Grundrecht, das jedem Menschen zusteht – egal ob arm oder reich. Jeder Mensch ist es wert, dass man ihm die bestmögliche medizinische Behandlung zukommen lässt, denn ein Menschenleben ist mit Geld niemals aufzuwiegen.“
Autoren: Sylvia Poth und Jessica Hund