Im Rahmen des weltweit größten
Brustkrebs-Kongresses in San Antonio stellte Privatdozent Dr. Peter
Dubsky vom Brustgesundheitszentrum der Medizinischen Universität Wien
am 6. Dezember 2012 neue Daten der Austrian Breast and Colorectal
Cancer Study Group (ABCSG) zum EndoPredict® vor. Der EndoPredict
ermöglicht eine bessere Prognosebestimmung bei Brustkrebspatientinnen
und erlaubt so einen gezielteren Einsatz der Chemotherapie. Die
aktuellen Daten zeigen nun, dass der EndoPredict auch das Risiko
einer Spätmetastasierung präzise vorhersagen kann. Dies eröffnet
potentiell neue langfristige Therapieoptionen für
Brustkrebspatientinnen.
Wenn im Verlauf einer Brustkrebserkrankung Metastasen
diagnostiziert werden, geschieht dies häufig innerhalb der ersten
fünf Jahre nach Diagnose. Doch insbesondere Hormonrezeptor-positive,
Her2/neu-negative Tumoren metastasieren oftmals noch zu einem
späteren Zeitpunkt. Selbst nach über 10 Jahren können bei dieser
Krebsart noch Metastasen auftreten.
Mit dem EndoPredict wird eine Patientinnengruppe mit einem
niedrigen Risiko für das Auftreten von Metastasen identifiziert. Mehr
als 97 Prozent der Patientinnen waren nach fünf Jahren noch
krankheitsfrei. Darüber hinaus wurden im weiteren Verlauf bei nur
etwa zwei Prozent dieser Patientinnen Metastasen diagnostiziert.
"Mit dem EndoPredict können wir eine Niedrigrisikogruppe mit einem
über viele Jahre extrem niedrigen Metastaserisiko bestimmen und das
präziser als mit allen anderen gängigen Prognosemethoden", erklärt
Dr. Dubsky. "Für unsere Studien können wir dabei auf ABCSG-Daten aus
den vergangenen 15 Jahren zurückgreifen."
Gemessen wird die Aktivität von insgesamt zwölf Genen. Eine
erhöhte Expression der Zellteilungsassoziierten Gene weist auf eine
erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine Metastasierung in den ersten fünf
Jahren nach Diagnose hin. Für eine Spätmetastasierung tragen vor
allem die Gene eine prognostische Zusatzinformation, die mit
Tumordifferenzierung bzw. Hormonrezeptorsignalwegen assoziiert sind.
Beide Expressionsmotive werden vom EndoPredict erfasst.
Die zusätzliche Information über einen Tumor kann bei der
Behandlung der Patientinnen einen Einfluss auf die Dauer der
antihormonellen Therapie haben. "Wir wissen, dass bei manchen
Patientinnen eine verlängerte antihormonelle Therapie über deutlich
mehr als fünf Jahre sinnvoll ist", erläutert ABCSG-Präsident Prof.
Michael Gnant. "Bei der großen Mehrzahl der Patientinnen ist das
jedoch eher nicht der Fall. Wenn in Zukunft eine Validierung dieser
spannenden Daten gelingt, dann könnte bei einer Gruppe mit so wenigen
Rückfällen wie in der EndoPredict-Niedrigrisikogruppe auf eine
Verlängerung verzichtet werden. Hier eröffnen sich also ganz neue
Möglichkeiten, Nutzen und Nebenwirkungen der Therapie abzuwägen."
Untersucht wurden 1.702 Patientinnen in den Studien ABCSG-6 und
ABCSG-8. Alle Patientinnen wurden mit einer alleinigen
antihormonellen Therapie, ohne Chemotherapie behandelt. Der
EndoPredict-Score wurde anhand von qRT-PCR an FFPE-Gewebe ermittelt,
die Patientinnen wurden einer Hoch- oder einer Niedrigrisikogruppe
zugeordnet. Der primäre Endpunkt der Studien waren Fernmetastasen.
Weitere Informationen finden Sie unter www.endopredict.com.
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