fit und munter - Wichteln gegen die Einsamkeit

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Wichteln gegen die Einsamkeit

Schenkende gesucht für außergewöhnlichen Julklapp im Altenheim
DÜSSELDORF. Mit einer außergewöhnlichen Julklapp-Aktion wollen die bundesweit rund 50 Alloheim Senioren-Residenzen ein Zeichen gegen die Einsamkeit der Bewohner setzen. "Sehr viele unserer Bewohner haben überhaupt keine Angehörigen mehr", sagt Thomas Kupczik, Geschäftsführer der Alloheim Senioren-Residenzen (Düsseldorf), "das ist sehr traurig, besonders in der Weihnachtszeit."

An die Namen ihrer Kinder oder Enkel können sich manche der Altenheim-Bewohner nur schwer erinnern. Und auch Gesichter sind ihnen häufig fremd. Doch wenn in den Fluren ihres Wohnheims weihnachtliche Stimmung herrscht, wenn Kerzen die Räume erhellen und die bekannten Melodien erklingen, dann kommt bei einigen langsam die Erinnerung. An die Familie und an Freunde. An Geborgenheit, Lachen und an Geschenke. Und jedes dieser Geschenke zeigte: Wir denken an Dich, du gehörst zu uns und bist nicht allein. Doch 38 Prozent aller Bewohner sind allein und haben gar keine Angehörigen, die ihnen etwas zu Weihnachten schenken.

Thomas Kupczik nennt Zahlen: "Etwa 96 Prozent der Bewohner haben keinen Ehepartner, 38 Prozent überhaupt keinen Angehörigen mehr. Leider ist das so, wenn die Menschen immer älter werden und sich die Familienstrukturen ändern. So entsteht Einsamkeit."
Wenn andere feiern und Heiligabend Geschenke auspacken, wird diese Einsamkeit besonders auch für Altenheim-Bewohner offensichtlich. "Dieses Jahr soll das anders werden", sagt Kupczik, "wir werden in allen Einrichtungen eine Julklapp-Aktion starten, bei der wir auf die Unterstützung aller Mitbürger hoffen. Wenn das klappt, dann werden sich dieses Jahr viele Heimbewohner an Heiligabend über eine richtig schöne Bescherung freuen können und sich fragen, wer sie denn wohl beschenkt hat." Ideengeber sind die Mitarbeiter der Alloheime, die diese Aktion bundesweit in ihren Einrichtungen organisieren. Selbstverständlich erhalten alle Bewohner wie jedes Jahr auch vom Alloheim direkt ein Geschenk.
Und so funktioniert es: Beim Julklapp sollen Heiligabend kleine, liebevoll verpackte Geschenke überreicht werden, die von Bürgern eingesandt werden. Die Geschenke können auch anonym an die Einrichtungen geschickt oder dort abgegeben werden. Sie sollten unbedingt mit einem M (für Mann) oder F (für Frau) außen gekennzeichnet werden, falls es sich um ein geschlechtsspezifisches Geschenk handelt. Alle eingehenden Geschenke werden gesammelt und Heiligabend den Bewohnern übergeben. So kann jeder einem alleinstehenden Menschen Freude bereiten, auch wenn er ihn nicht kennt.
Thomas Kupczik weiß, worüber sich die Heimbewohner freuen: "Beliebt sind Düfte, Wohlfühlprodukte, Pralinen, Bücher, Rätselhefte oder auch Musik oder selbst gebackene Plätzchen. Ich denke, da fällt jedem selbst noch etwas ein, was ein schönes Geschenk sein kann." Auch Kinder können sich gerne beteiligen: mit Gebasteltem oder Malereien.
Alle Präsente werden nach dem Zufallsprinzip verteilt. Wenn die Päckchen jetzt noch rechtzeitig vor den Festtagen in die Heime geschickt oder direkt dort abgegeben werden, steht der Freude der Empfänger nichts mehr im Wege.
Eine Sache ist den Initiatoren ganz besonders wichtig: "Mit dieser Aktion möchten wir die Senioren noch stärker in die Stadt und das Leben integrieren und Jüngere zum Nachdenken anregen. Alte Menschen sollen und wollen ein Teil der Lebensgemeinschaft im jeweiligen Ort sein."
Sollte die Julklapp-Aktion auf eine große Resonanz stoßen - was sich die Initiatoren erhoffen - und mehr Geschenke als erwartet eintreffen, werden diese rechtzeitig zum Fest an weitere soziale Einrichtungen abgegeben.
Wer nun Lust bekommen hat, bei der Geschenkaktion für alleinstehende Senioren mitzumachen, findet die Adressen der teilnehmenden Einrichtungen unter www.alloheim.de.


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