Zweite grosse Phase-III-Studie für Eribulin wird beim San Antonio
Breast
Cancer Symposium vorgestellt
Die Ergebnisse einer weltweiten Phase-III-Studie (Studie 301) zu
Halaven(R) (Eribulin) bei Frauen mit metastasiertem Brustkrebs wurden
heute bei einer Plenarsitzung beim CTRC-AACR San Antonio Breast
Cancer Symposium 2012 zum ersten Mal vorgestellt. In der Studie
wurden Eribulin und Capecitabin (Xeloda(R)) bei Frauen mit lokal
fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs in einem früheren
Stadium zum ersten Mal verglichen. Diese Studie ist eine der grössten
Studien zur Bewertung von Monochemotherapien und untermauert die
Verwendung von Eribulin als wirksames Medikament für Patientinnen mit
metastasiertem BrustkrebsDie möglichen Vorteile von Eribulin, die bei
explorativen Analysen für bestimmte Patientengruppen ermittelt
wurden, rechtfertigen weitere Studien.[1]
Eribulin ist derzeit für den Einsatz bei Patientengruppen in einem
späteren Therapiestadien zugelassen, da die pivotale Phase
III-Zulassungsstudie "(EMBRACE" bei diesen Patienten einen
statistisch signifikanten Vorteil für die Gesamtüberlebenszeit (OS)
im Vergleich zu aktuellen Monotherapiebehandlungen nachwies und
zeigte, dass Eribulin ein vorhersehbares und kontrollierbares
Sicherheitsprofil besitzt.[2]
Die co-primären Endpunkte der Studie 301 waren die
Gesamtüberlebenszeit (OS) und das progressionsfreie Überleben (PFS).
In der Studie zeichnet sich ein Trend zugunsten einer Verbesserung
des Gesamtüberlebens (OS) mit Eribulin im Vergleich zu Capecitabin
bei der Intention-to-treat (ITT)-Population ab, auch wenn die
Verbesserung statistisch nicht signifikant war: Frauen, die mit
Eribulin behandelt wurden, wiesen ein durchschnittliches
Gesamtüberleben von 15,9 Monaten auf, bei Capecitabin betrug es 14,5
Monate (HR 0,879; 95 % CI: 0,770-1,003; p=0,056). Die Studie hat den
vorgegebenen Endpunkt für das progressionsfreie Überleben, mit 4,1
und 4,2 Monaten für Eribulin bzw. Capecitabin, nicht erreicht (HR
1,079; 95 % CI: 0,932-1,250; p=0,305).[1]
Die Gesamtüberlebensraten (Overall Survival Rates) nach 1, 2 und 3
Jahren unter einer Eribulintherapie zeigten im Vergleich zu
Capecitabin einen frühzeitigen Vorteil, der während der Studie
aufrechterhalten wurde (1 Jahresüberleben: 64,4 % Eribulin vs 58,0 %
Capecitabin (p = 0,0351); 2 Jahresüberleben: 32,8 % Eribulin vs 29,8
% Capecitabin (p = 0,3235); 3 Jahresüberleben, 17,8 % Eribulin vs
14,5 % Capecitabin (p = 0,1751).[1]
Anders als in den heutzutage üblicherweise durchgeführten Studien
schloss die Studie 301 Frauen unabhängig vom Rezeptorstatus ein, also
unabhängig vom Status ihres humanen epidermalen
Wachstumsfaktorrezeptors 2 (HER2), ihres Östrogenrezeptors (ER) oder
ihres Progesteronrezeptors (PR). Patientinnen werden in der Regel auf
ihren HER2-Status getestet, da es heute wirksame Behandlungen
speziell für Patienten mit HER2-Mutation gibt.[3] HER2-positive
Patienten werden im Allgemeinen nicht mit einer Therapie behandelt,
die nicht spezifisch auf HER2-positive Patienten ausgerichtet ist. In
einer explorativen Analyse für die prospektive festgelegte
Untergruppe von HER2-negativen Frauen (HER2-negatives Stratum, n=755)
betrug das Gesamtüberleben bei Eribulin 15,9 Monate und bei
Capecitabin 13,5 Monate (HR 0,838; 95 % CI: 0,715-0,983; nominal
p=0,030). In der HER2-positiven Population (n = 169) betrug OS 14,3
Monate für Eribulin vs. 17,1 Monate für Capecitabin (HR, 95 % 0,965;
CI: 0,688-1,355).
Christopher Twelves, Professor für klinische Krebspharmakologie
und Onkologie am University of Leeds and St. James' University
Hospital und Primary Co-Investigator der Studie erläuterte: "Es ist
wichtig anzumerken, dass Eribulin die erste und einzige
Monochemotherapie ist, die in dieser Behandlungssituation im direkten
Vergleich zu Capecitabin beurteilt wurde. Die Ergebnisse legen nahe,
dass es bei bestimmten Patientengruppen einen möglichen klinischen
Vorteil gegenüber Capecitabin gibt. Dadurch sind weitere Studien
gerechtfertigt, um ein umfassendes Verständnis über die Auswirkungen
dieser Studie in der klinischen Praxis zu gewinnen."
"Eisai engagiert sich weiterhin für die Evaluierung der Sicherheit
und Wirksamkeit von Eribulin bei Frauen, die mit lokal
fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs diagnostiziert
wurden, und nutzt diese Ergebnisse, um weitere Auswertungen in
Betracht zu ziehen", bemerkte Kenichi Nomoto, Ph.D., Leiter der
Entwicklungsabteilung für onkologische Produkte bei Eisai.
Unerwünschte Ereignisse in der Studie 301 standen im Einklang mit
dem bekannten Profil beider Medikamente. Die häufigsten unerwünschten
Ereignisse bei Eribulin und Capecitabin (greater than or equal to 20
%, alle Schweregrade) waren Neutropenie (54,2 % vs 15,9 %),
Hand-Fuss-Syndrom (0,2 % vs 45,1 %) Alopezie (34,6 % vs 4,0 %),
Leukopenie (31,4 % vs 10,4 %), Durchfall (14,3 % vs 28,8 %) bzw.
Übelkeit (22,2 % vs 24,4 %).[1]
Eribulin ist die erste und einzige Monochemotherapie, die im
Vergleich zu anderen Monotherapien nach zwei vorherigen
Behandlungszyklen bei metastasiertem Brustkrebs nachweislich und
signifikant das Gesamtüberleben verlängert. Ergebnisse aus einer
Phase-III-Studie (EMBRACE) zeigten einen statistisch signifikanten
Überlebensvorteil für Frauen, die mit Eribulin behandelt wurden,
verglichen mit einer Behandlung mit einer Monosubstanz nach Wahl des
Arztes (Treatment of Physicians Choice). Frauen, die an der
EMBRACE-Studie teilnahmen, wiesen weiter fortgeschrittene
Erkrankungen auf, als diejenigen, die an der Studie 301
teilnahmen.[2]
Eribulin ist derzeit in Europa für die Behandlung von Patienten
mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs indiziert,
bei denen nach mindestens zwei Chemotherapien zur Behandlung einer
fortgeschrittenen Brustkrebserkrankung eine weitere Progression
eingetreten ist. Die Vortherapien sollen ein Anthrazyklin und ein
Taxan enthalten haben, es sei denn, diese Behandlungen waren
ungeeignet für die betroffenen Frauen.[4]
Eisai widmet sich der Erforschung, Entwicklung und Bereitstellung
innovativer Krebstherapien, die einen wirklichen Unterschied machen
können und sich positiv auf die Lebensqualität der Patienten und
ihrer Familien auswirken. Das leidenschaftliche Interesse am Menschen
ist integraler Bestandteil des Einsatzes von Eisai für eine
patientengerechte Gesundheitsversorgung (human health care), die
durch ein besseres Verständnis der Bedürfnisse von Patienten und
deren Familien danach strebt, den Nutzen der Gesundheitsversorgung zu
steigern.
Hinweise an die Redaktion
Halaven(R)(Eribulin)
Eribulin ist ein nicht taxanbasierter Inhibitor der
Mikrotubuli-Dynamik für die Behandlung von Brustkrebs-Patientinnen,
die zuvor mindestens zwei Chemotherapien gegen lokal
fortgeschrittenen oder metastasierten Brustkrebs erhalten haben und
deren vorangegangene Therapien ein Anthrazyklin und ein Taxan[4]
umfasst haben sollten.[4] Eribulin gehört zu einer Klasse
antineoplastischer Wirkstoffe, den Halichondrinen, Naturprodukte, die
aus dem Meeresschwamm Halichondria okadai isoliert werden. Es wird
angenommen, dass die Wirkung von Eribulin auf einer Hemmung der
Wachstumsphase der Dynamik der Mikrotubuli beruht. Die
Verkürzungsphase bleibt hierbei unbeeinträchtigt und Tubulin wird in
nicht produktive Aggregate abgekapselt.
Halaven ist in der Europäischen Union, den USA, Russland, der
Schweiz, Südkorea, Japan und Singapur zugelassen und hat in
Österreich, Kanada, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland,
Island, Italien, Norwegen, Schweden, der Schweiz, Slowenien und
Grossbritannien eine Preisbewilligung.
Globale Phase-III-Studie 301[1]
DIe 301-Studie war eine globale, offene, randomisierte,
multizentrische Parallelgruppenstudie zu Halaven (Eribulin) im
Vergleich zu Capecitabin bei 1'102 Frauen mit lokal fortgeschrittenem
oder metastasiertem Brustkrebs, die zuvor mit Anthrazyklinen und
Taxanen behandelt worden waren, entweder im Rahmen der (neo)
adjuvanten Behandlung oder bei lokal fortgeschrittener oder
metastasierender Erkrankung. An der Studie teilnehmende Patientinnen
durften zuvor keine bis maximal zwei vorangegangene Chemotherapien
für eine fortgeschrittene Brustkrebserkrankung erhalten haben.
Die Studie schloss 2006 die erste Patientin ein und die letzte
Patientin wurde im Jahr 2010 randomisiert. Die Patientinnen wurden
zufällig entweder der Behandlung mit Eribulin 1,23 mg/m2 (intravenöse
Verabreichung über zwei bis fünf Minuten an den Tagen 1 und 8, alle
21 Tage) oder Capecitabin 2,5 g/m2 (zweimal täglich oral in zwei
gleich grossen Dosen an den Tagen 1 bis 14, alle 21 Tage verabreicht)
zugeteilt, wobei u,a, nach nach dem HER2-Status stratifiziert wurde.
Globale klinische Phase-III-Studie 305 (EMBRACE)[2]
Bei der Studie EMBRACE (Eisai Metastatic Breast Cancer Study
Assessing Treatment of Physician's Choice [TPC] Versus Eribulin
E7389) handelte es sich um eine unverblindete, randomisierte,
globale, multizentrische Parallelgruppenstudie mit zwei
Behandlungsarmen zum Vergleich des Gesamtüberlebens bei Patientinnen,
die entweder mit Eribulin oder einem vom Prüfarzt gewählten Regime
(Treatment of Physician's Choice, TPC) therapiert wurden. TPC war
definiert als zur Behandlung von Krebserkrankungen zugelassene
Monochemo-, Hormon- oder Biologika-Therapie bzw. palliative
Behandlung oder Strahlentherapie gemäss den jeweils üblichen
Gepflogenheiten. An der Studie nahmen 762 Patientinnen mit
metastasiertem Brustkrebs teil, die zuvor mindestens zwei und
höchstens fünf Chemotherapien, darunter ein Anthrazyklin und ein
Taxan, erhalten hatten. Die überwiegende Mehrheit (96 %) der
Patientinnen im TPC-Arm erhielt eine Chemotherapie.
In der Phase-3-Studie EMBRACE wurde gezeigt, dass das
Gesamtüberleben bei stark vorbehandelten Patientinnen mit
metastasierendem Brustkrebs im Vergleich zu Patientinnen, die TPC
erhielten, um 2,7 Monate verlängert wurde (13,2 vs. 10,5 HR 0,81 (95
% CI 0,067, 0,96) nominal p = 0,014). Eine prospektiv geplante
Analyse der Patientinnen aus der Studienregion 1 (Nordamerika /
Westeuropa / Australien) zeigte eine signifikante Verlängerung des
Gesamtüberlebens unter Eribulin gegenüber TPC von 3,0 Monaten
(nominal p = 0,031).
Die am häufigsten berichteten unerwünschten Ereignisse bei
Patientinnen, die in der EMBRACE-Studie mit Eribulin behandelt
wurden, waren Müdigkeit (Asthenie), eine Abnahme der Infektionen
bekämpfenden weissen Blutkörperchen (Neutropenie), Haarausfall
(Alopezie), Taubheit und Kribbeln in Armen und Beinen (periphere
Neuropathie), Übelkeit und Verstopfung. Periphere Neuropathie war das
häufigste unerwünschte Ereignis, das zum Absetzen von Eribulin
führte, und bei weniger als 5 % der Patientinnen in der
EMBRACE-Studie auftrat. Neutropenie führte nur bei 0,6 % der
Patientinnen zum Absetzen von Eribulin. Todesfälle durch schwere
Nebenwirkungen, Absetzen und Dosisunterbrechungen der Behandlung
waren im Eribulin-Behandlungsarm geringer als in der TPC-Gruppe.
Metastasierter Brustkrebs
Metastasierter Brustkrebs ist ein fortgeschrittenes Stadium der
Krankheit, das auftritt, wenn sich der Brustkrebs auf andere Teile
des Körpers ausbreitet. In Europa werden bei etwa 6 % aller
Brustkrebsfälle bereits bei der Diagnose Metastasen festgestellt. Die
5-Jahres-Überlebensratebeträgt bei diesen Fällen 21 %.[5]
Eisai in der Onkologie
Basierend auf unserer wissenschaftlichen Expertise setzen wir uns
für sinnvolle Innovationen in der Krebsforschung ein. Dabei kommt uns
die Fähigkeit zugute, Forschungsarbeiten und präklinische Forschung
global durchführen zu können, sowie kleine Moleküle, therapeutische
Impfstoffe, biologische Wirkstoffe und die Therapie unterstützende
Pflegemittel für Krebserkrankungen mit unterschiedlichen Indikationen
zu entwickeln.
Über Eisai
Eisai erweiterte kürzlich seine Gewerbe-, Forschungs- und
Produktionsanlage im britischen Hatfield, die jetzt die wachsende
Geschäftstätigkeit des Unternehmens im EMEA-Raum unterstützt.
Eisai konzentriert seine F&E-Aktivitäten auf drei Kernbereiche:
- Neurowissenschaften, einschliesslich Alzheimer-Krankheit, multiple
Sklerose, neuropathische Schmerzen, Epilepsie, Depression
- Onkologie, einschliesslich Krebstherapien, Tumorregression, Tumorsuppression,
Antikörper usw. sowie unterstützende Krebstherapien, Schmerzhemmung, Übelkeit
- Vaskuläre/immunologische Erkrankungen, einschliesslich akutes Koronarsyndrom,
atherothrombotische Erkrankungen, schwere Sepsis, rheumatoide Arthritis, Psoriasis,
Morbus Crohn
Mit Niederlassungen in den USA, Asien, Europa und seinem
Binnenmarkt Japan beschäftigt Eisai knapp 11.000 Menschen weltweit.
In Europa unterhält Eisai Vertriebs- und Marketing-Aktivitäten in
über 20 Ländern, darunter in Grossbritannien, Frankreich,
Deutschland, Italien, Spanien, der Schweiz, Schweden, Irland,
Österreich, Dänemark, Finnland, Norwegen, Portugal, Island, der
Tschechischen Republik, der Slowakei, den Niederlanden, Belgien,
Luxemburg, dem Nahen Osten und Russland.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website:
http://www.eisai.de
Referenzen
1. Kaufman P, Awada A, Twelves C et al. A Phase III, open-label,
randomised, multicenter study of eribulin mesylate versus
capecitabine in patients with locally advanced or metastatic breast
cancer previously treated with anthracyclines and taxanes. Presented
at 2012 CTRC-AACR San Antonio Breast Cancer Symposium
2. Cortes J, O'Shaughnessy J, Loesch D, et al. Eribulin
monotherapy versus treatment of physician's choice in patients with
metastatic breast cancer (EMBRACE): a phase 3 open-label randomised
study. The Lancet. 2011; 377: 914 -923
3. HER2-positive breast cancer: What is it?
http://www.mayoclinic.com/health/breast-cancer/AN00495 (last accessed
November 2012)
4. Summary of Product Characteristics Halaven (updated March
2011). Available at: http://www.medicines.org.uk/EMC/medicine/24382/S
PC/Halaven+0.44+mg+ml+solution+for+injection
5. Cardoso, M. and Castiglione F. Locally recurrent or metastatic
breast cancer: ESMO Clinical Recommendations for diagnosis, treatment
and follow-up. On behalf of the ESMO Guidelines Working Group. Ann
Oncol (2009) 20 (suppl 4): iv15-iv18
Erstellungsdatum: December 2012
Projektcode: Halaven-UK0065
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