Die Deutschen machen nachweislich gerne Ferien -
weit weg von Arbeitsplatz und fern von den Kollegen, ausspannen und
Füße hochlegen. Doch was ist, wenn zum Jahresende der Urlaub bereits
aufgebraucht ist? Auch wenn das Thema als Tabu gilt und keiner gerne
darüber redet, sehen einige Arbeitnehmer vorgetäuschte Krankheiten
als die beste Möglichkeit an, zusätzlich noch freie Tage zu bekommen.
Besonders beliebt ist der Winter, denn im kalten Klima mit Schnupfen,
Husten und Heiserkeit fällt der "Urlaub auf Firmenkosten" am
wenigsten auf. Das Onlinereiseportal ab-in-den-urlaub.de (3,84 Mio.
Nutzer im Monat)* wollte es genau wissen und beauftragte das
Marktforschungsunternehmen UMA, welches 6.504 Berufstätige befragte.
Das Ergebnis sind ungewöhnliche Einblicke in die Moral so mancher
Arbeitnehmer.
Auch wenn es sich nur um eine Minderheit handelt, ergibt sich doch
aus der Umfrage, dass hochgerechnet auf die Gesamtzahl der
sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer - immerhin 1,5 Mio.
Arbeitnehmer in Deutschland das Vortäuschen einer Krankheit für den
kommenden Winter und die dunkle Jahreszeit fest eingeplant haben.
Fast 2,1 Mio. Arbeitnehmer "überlegen noch". ab-in-den-urlaub.de
errechnete einen volkswirtschaftlichen Schaden von rund 2,4 Mrd. Euro
allein durch das "Blaumachen".
Achtung Arbeitnehmer: Bei "Blaumachen" droht sogar eine Kündigung
Gern genutzt werden die kurzen Ausfallzeiten von etwa 3 Tagen bis
zu einer Woche - rund 1,2 Mio. Beschäftigte (4,2 Prozent aller
Befragten) planen eine solche Auszeit. Optimal für eine Stippvisite
in den Skigebieten Deutschlands, Österreichs oder der Schweiz oder
einen kurzen Städtetrip nach Paris oder London zum Weihnachtseinkauf,
so scheinen einige jedenfalls zu denken. Doch Arbeitnehmer
aufgepasst: "Wird der Arbeitnehmer beim "Blaumachen" erwischt, drohen
ernste Konsequenzen. Für die Fehlzeit gibt es kein Gehalt. Der
Arbeitgeber kann außerdem wählen zwischen fristloser Kündigung,
ordentlicher Kündigung oder Abmahnung", so der Kölner Fachanwalt für
Arbeitsrecht Freiherr Fenimore von Bredow. Dennoch: 200.000
Arbeitnehmer (0,7 Prozent) planen auf Basis einer simulierten
Krankheit einen 2 bis 3-wöchigen Extraurlaub in der dunklen
Jahreszeit. Und rund 115.000 deutsche Berufstätige (0,4 Prozent)
wollen in diesem Winter sogar länger als 3 Wochen der Arbeit fern
bleiben.
Beliebt ist das "Aussteigerprogramm" bei Westdeutschen: Von
Flensburg bis Garmisch nehmen sich rund 5,8 Prozent (1,35 Mio.) der
rund 23,5 Mio. sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer frei. Im
Osten sind es mit 5,1 Prozent der rund 5,4 Mio. Beschäftigen - also
etwa 275.000 - etwas weniger. Die Beweggründe zum Krankfeiern für die
Simulanten sind so vielschichtig wie die Länge der Auszeiten. So
gaben 13,3 Prozent der "Blaumacher" (rund 202.000 Arbeitnehmer) an,
dass es im Winter weniger auffalle. Etwas mehr, 17,5 Prozent (rund
266.400), wollen sich durch die Auszeit Konflikten am Arbeitsplatz
entziehen. Immerhin fast 10 Prozent der vorsätzlichen Krankmacher
(rund 148.000) wollen damit ihrem Arbeitgeber "eine auswischen". Sage
und schreibe 27,9 Prozent bekommen angeblich den "Winterblues",
sprich Depressionen. Ihre Begründung für das "Blaumachen": Sie
bekämen, wenn es dunkel ist, immer Depressionen.
Auffällig: Schaut man sich die Blaumachergruppe der Berufstätigen
mit Abitur oder Studienabschluss an, so planen 45,7 Prozent eine
ungerechtfertigte Auszeit. Bei den Arbeitnehmern mit
Realschulabschluss sind es immerhin noch 38,3 Prozent, bei denen mit
Volksschulabschluss 37,6 Prozent. Dies wirft kein gutes Licht auf die
"Geisteselite" in Deutschland.
Tabellen zum Thema finden Sie unter:
http://presse.ab-in-den-urlaub.de/ab-in-den-urlaub_media/grafiken/
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