„Die Stadt mit allen Sinnen spüren und dabei viel Neues erfahren“, so beschreibt Jan-Florian Schaffeld, einer der Fahrrad-Guides von Berlin on Bike, den Reiz einer geführte Radtour.
Seit dem 14. März erkunden die Pedalritter die Hauptstadt wieder auf 5 verschiedenen Routen. 30 öffentliche, deutschsprachige Touren pro Woche sieht der Sommerfahrplan von Berlin on Bike vor. Ganz besondere Nachfrage erwarten die Fahrrad-Stadtführer im 20. Jahr des Mauerfalls auf der innerstädtischen Mauerroute. Die vierstündige Tour führt von der Kulturbrauerei zum Schauplatz der ersten Grenzöffnung an der Bornholmer Straße und von dort immer dem Grenzverlauf folgend bis ins Regierungsviertel. Noch mehr Interna aus dem untergegangenen sozialistischen Staat verspricht die Tour „Osten ungeschminkt“. „Das Interesse an der DDR ist ungebrochen“ hat Berlin on Bike-Chef Martin Wollenberg festgestellt.
Ungewöhnlich ist das Tourkonzept von „Oasen der Großstadt“ – hier zeigt jeder Stadtführer seine eigenen Geheimtipps und lauschigen Ecken.
Seit 5 Jahren bietet das Unternehmen Berlin on Bike Fahrrad-Stadtrundfahrten für Berlin-Gäste und Berliner. Inzwischen gehören die Radler-Gruppen mit den auffälligen gelben Schildern zum Stadtbild, nicht nur in Mitte. 400 Fahrräder umfasst der Fuhrpark, der in der Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg stationiert ist.
Ab dem 1. April werden auch tägliche Touren in englischer Sprache angeboten. Für Gruppen können außerdem Touren auf Spanisch, Französisch oder Italienisch gebucht werden. Über die Jahre ist ein internationales Fahrrad-Stadtführerteam entstanden, das nicht nur die gängigen europäischen Sprachen anbietet, sondern auch Ungarisch, Finnisch und Suaheli. Für unsere fahrradbegeisterten holländischen Nachbarn stehen sogar acht niederländisch sprechende Guides bereit.
Die Auswirkungen der Wirtschaftkrise sieht man bei Berlin on Bike gelassen. „Der Trend zu Aktivitäten per Rad hält an, gerade bei Berlin-Klassenfahrten erleben wir einen erheblichen Zuwachs“, sagt Wollenberg. Eines hat er allerdings festgestellt: „Betriebsausflüge von Banken sind dieses Jahr überhaupt noch nicht gebucht.“