Die IHE hat sich zum Ziel gesetzt, die Integration verschiedener Systeme und Geräte im Gesundheitswesen voran zu treiben, indem sie definierte Schnitt-stellen etabliert. Als Testplattform dafür dienen so genannte Connectathons, die jährlich in Nordamerika, Europa und Asien stattfinden. Beim diesjährigen Nord-amerika-Connectathon, der vom 23. bis 27. Februar in Chicago stattfand, wurden ca. 130 Systeme von 83 Herstellern umfangreichen Interoperabilitäts-Tests
unterzogen. Unter Aufsicht der IHE mussten sie ihre Konformität mit den IHE Profilen beweisen.
Der ICW Master Patient Index (ICW MPI), eine Komponente der umfassenden Vernetzungslösung ICW Professional Exchange Server (ICW PXS), hat den IHE-Test-Marathon erfolgreich bestanden. Der ICW MPI gleicht Stammdaten aus verschiedenen Systemen angeschlossener Kliniken ab und ordnet sie bei Über-einstimmung einem Patienten zu. Er wurde unter anderem in den Profilen IHE-PIX (Patient Identifier Cross-Referencing) und IHE-PDQ (Patient Demographics Query) getestet. Als so genannter „Patient Identity Cross-Reference Manager“ empfängt der ICW MPI demografische Patientendaten und Patientennummern unterschiedlicher Systeme und managt die Verlinkung gleicher Patienten in die-sen Systemen. Anfragenden Systemen stellt er die zusammengehörenden
Patientennummern zur Verfügung bzw. sendet diese automatisch an registrierte Systeme. Als so genannter „Patient Demographics Supplier“ stellt der ICW MPI darüber hinaus anfragenden Systemen die demografischen Patientendaten zur Verfügung. Die Interoperabilität des ICW MPIs wurde in mehr als 65 Tests mit 21 unterschiedlichen Systemen erfolgreich getestet.
Neben den erfolgreichen IHE Tests konnte der ICW MPI erstmals seine Kompa-tibilität zu den Spezifikationen des Healthcare Information Technology Standards Panel (HITSP) nachweisen.
Der ICW MPI kann um eine virtuelle Patientenakte (ICW VPA) erweitert werden, die die medizinischen Informationen konsolidiert darstellt. Die Dokumente und Bilder in dieser Akte werden immer aktuell aus den zu Grunde liegenden
Systemen abgerufen, in denen sie erstellt wurden. So liegen stets die neuesten Diagnosen, Arztbriefe, Radiologie- oder Labordaten vor. Zur Erstellung der VPA klinkt sich ein so genannter Medizinischer Service Bus (MSB) in die Kommunika-tion zwischen den vorhandenen Informationssystemen ein. Er wird auf der frei verfügbaren Integrationsplattform der Open eHealth Foundation eingerichtet, die die Kommunikation mit heterogenen Primärsystemen ermöglicht. Informationen, die außerhalb der Klinik erfasst wurden, können ebenfalls in die VPA eingestellt werden.
ICW konnte bereits verschiedene europäische und amerikanische Klinikbetreiber als Kunden ihrer MPI-Lösung gewinnen. Dazu gehören die St. Galler Spitalregionen, die führende Schweizer Privatklinikgruppe Hirslanden, das Universitätsklinikum
Heidelberg, die Gesundheitszentren Rhein-Neckar, das Memorial Hospital Rhode Island und die Torrance Hospital Independent Practice Association Medical Group (THIPA), ein Verbund von etwa 400 unabhängigen Ärzten am Krankenhaus in
Torrance, Kalifornien.