Was tun an Silvester? Die einen feiern eine
rauschende Party, andere gehen in den Gottesdienst, wieder andere
pflegen jahrhundertealte Traditionen. Die Landzeitschrift daheim in
Deutschland beleuchtet in ihrer Januar-Ausgabe einige Beispiele, wie
bundesweit der Jahreswechsel auf eher unkonventionelle Weise
eingeläutet oder begangen wird. Einer der bekanntesten Traditionen
ist das "Pfeffern" im Frankenwald, das bereits seit dem 18.
Jahrhundert bekannt ist.
Beim "Pfeffern" ziehen junge Männer am 28. Dezember mit einer Rute
aus frisch geschnittenen Tannen-, Weiden- oder Haselnusszweigen durch
die Orte, um vor allem Frauen symbolhaft den Hintern zu versohlen.
Einerseits soll mit dem Schwingen der Rute alles Schlechte aus dem
Haus verbannt werden, andererseits sollen bei dem Ritual Kraft,
Gesundheit, Glück und Fruchtbarkeit auf die sogenannten
"Gepfefferten" übergehen. Während die Frauen früher die jungen Männer
mit einem Pfefferschnaps oder Pfefferkuchen belohnten, gibt es
heutzutage meist eine kleine Brotzeit und eine Geldspende.
Wie daheim in Deutschland berichtet, stehen in anderen Regionen
Deutschlands hingegen Licht und Feuer im Mittelpunkt von Bräuchen. So
treffen sich im schwäbischen Esslingen die Menschen am 31. Dezember
zum Silvester-Fackellauf. Dabei wandern die Menschen auf
verschiedenen Rundwegen zu den Höhen der Stadt, um mitgebrachte
Holzmünzen ins große Silvesterfeuer zu werfen und sich dabei etwas
fürs neue Jahr zu wünschen. In Leonberg bei Stuttgart wiederum
stellen die Anwohner rund um den idyllischen Marktplatz bei Einbruch
der Dunkelheit Kerzen in ihrer Fenster, dann trifft man sich bei
Musik zum Glühwein, der Bürgermeister hält eine Rede. Die Tradition
am Silvesterabend soll auf die Zeit der Pestepidemien von 1635
zurückgehen, als man damit feststellen wollte, in welchen Häusern
noch jemand lebte. Licht spielt auch in Schiltach im Schwarzwald die
zentrale Rolle, wo sich die Menschen am Silvesterabend zum
Laternenumzug treffen und die Schiltacher Nachtwächter ab Mitternacht
durch die Stadt ziehen, um singend das neue Jahr zu verkünden.
Aber es gibt auch ganz andere, weniger besinnliche Arten, ins neue
Jahr zu starten. So existiert in vielen Städten im In- und Ausland
seit langer Zeit die Tradition des Silvester- oder
Neujahrsschwimmens. In Dresden, Berlin und am Rhein, aber auch an
Nord- und Ostsee, stürzen sich dabei am Neujahrstag mutige Schwimmer
splitternackt, in Badesachen oder lustigen Kostümen ins eiskalte
Wasser.
Für weitere Informationen zu diesem Thema stehen wir Ihnen gerne
zur Verfügung. Die Zeitschrift daheim in Deutschland (Ausgabe Januar)
ist ab sofort am Kiosk erhältlich.
Artikel aus der Januar-Ausgabe zum Download:
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