fit und munter - Schwangerschaft und Erkältung: Sind Medikamente erlaubt?

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Schwangerschaft und Erkältung: Sind Medikamente erlaubt?


Wenn in der Schwangerschaft die Nase läuft und der
Hals kratzt, sollte der Griff in den Medikamentenschrank besonders
gut überlegt sein. Denn einige Arzneistoffe in den üblichen
Erkältungsmitteln können auch in den Blutkreislauf des Ungeborenen
gelangen und dort unerwünschte Wirkung haben. Dabei gibt es bei
leichten Erkältungsbeschwerden oft gute Alternativen.

"Bei Husten, Schnupfen, Heiserkeit sollte man auf jeden Fall erst
einmal ausreichend trinken", rät Heike Wendt, Apothekerin der
Techniker Krankenkasse (TK). Denn der Körper braucht viel
Flüssigkeit, um mit dem Infekt fertig zu werden. Am besten eignen
sich warmer Tee wie Lindenblüten- oder Fencheltee. Schleimlösend
wirkt auch eine Inhalation mit einigen wenigen Tropfen ätherischen
Öls, die mit heißem Wasser übergossen werden. Die aufsteigenden
Dämpfe wirken entzündungshemmend und befreien die Nase. Geeignet sind
ätherische Öle wie Kiefern-, Eukalyptus- oder Fichtennadelöl.

Damit die Nasenschleimhaut nicht noch mehr in Mitleidenschaft
gezogen wird und für weitere Erreger anfällig ist, sollte sie gut
befeuchtet werden. Werdende Mütter können zu einer Nasendusche mit
einer Salzwasserlösung greifen oder ein Nasenspray auf
Meerwasserbasis benutzen. "Sollten stärker wirksame Nasensprays oder
-tropfen notwendig sein, können kurzzeitig Präparate mit den
Wirkstoffen Xylometazolin oder Oxymetazolin angewendet werden", sagt
Dr. Christof Schaefer, Leiter des Pharmakovigilanz- und
Beratungszentrums für Embryonaltoxikologie an der Berliner Charité.
Der Kinderarzt weiter: "Bleibt die Anwendung auf wenige Tage
begrenzt, besteht nach aktuellem Wissensstand kein Risiko. Bei sehr
langer Therapiedauer oder starker Überdosierung könnten die
abschwellenden Substanzen möglicherweise die Blutversorgung des
Kindes einschränken."

Säfte auf pflanzlicher Basis wie Efeu oder Thymian sind meistens
akzeptabel, dennoch sollte man bei diesen Kräuterextrakten vor der
Einnahme den Arzt oder Apotheker fragen. Alkoholhaltige Säfte oder
Tropfen sind dabei stets zu vermeiden. Häufig werden hustenlösende
Präparate mit Acetylcystein oder Ambroxol verwendet, deren Einnahme
bei leichten Erkältungsbeschwerden aber in der Regel nicht
erforderlich ist.

Bei Bronchitis und Halsschmerzen gelten warme Kartoffelwickel als
bewährtes Hausmittel. Dazu kocht man Kartoffeln mit der Schale und
legt sie auf die Hälfte eines sauberen Küchenhandtuchs. Die andere
Hälfte des Tuches darüber schlagen und die Kartoffeln zerdrücken.
Danach in ein weiteres Tuch einschlagen und den Wickel eine halbe
Stunde lang auf die Brust beziehungsweise den Hals legen. Unbedingt
vorher vorsichtig die Temperatur mit dem Unterarm prüfen, damit man
sich nicht verbrennt.

Bei leicht erhöhter Temperatur ist häufig Bettruhe die beste
Therapie. Um Fieber zu senken, dürfen Schwangere in Absprache mit
ihrem Arzt auch ein reines Paracetamol-Präparat einnehmen. Nach dem
aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand ist die Einnahme von
Paracetamol in der Schwangerschaft akzeptabel, so Dr. Schaefer. Bei
Fieber deutlich über 38,5 Grad, das länger als ein bis zwei Tage
andauert, sollte man grundsätzlich einen Arzt aufsuchen.

Hält der behandelnde Arzt bei einem schweren bakteriellen Infekt
ein Antibiotikum für unbedingt erforderlich, kann er ein
Penicillin-Präparat verordnen. Für Schwangere verträgliche
Antibiotika sind nach aktuellem Wissensstand auch Erythromycin und
Cephalosporine, so Dr. Schaefer. Ob werdende Mütter bestimmte
Präparate einnehmen dürfen und welche Mittel als Alternative in Frage
kommen, zeigt die Internetseite seines Instituts unter
www.arzneimittel-in-der-schwangerschaft.de. Die Website gibt Ärzten,
Apothekern und Laien wissenschaftlich aktuelle Informationen zu den
wichtigsten Medikamenten in Schwangerschaft und Stillzeit. Die
Entscheidung, ob und welches Arzneimittel die Patientin einnehmen
darf, trifft allein der behandelnde Arzt.

Wer einer Erkältung erst gar keine Chance geben will, stärkt am
besten seine Immunabwehr und beherzigt einfache Hygieneregeln.
TK-Apothekerin Wendt: "Ausreichendes Händewaschen hält
Erkältungsviren auf Abstand. Wichtig ist auch, Abstand zu
offensichtlich erkrankten Menschen zu halten. Sofern die
Schwangerschaft es zulässt, regelmäßig spazieren gehen. Die Bewegung
an der frischen Luft wirkt wie ein natürlicher Bakterienkiller."

Weitere Informationen rund um das Thema Schwangerschaft gibt es im
Internet auf der Homepage der TK unter www.tk.de in der Rubrik
"Medizin & Gesundheit/Schwangerschaft & Kinder".



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Gabriele Baron
TK-Pressestelle
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