Das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom kann neben der nCPAP-Beatmung auch durch andere Maßnahmen zur Freihaltung der hypopharyngealen Atemwege behandelt werden. Prof. Dr. Hans-Werner Gessmann, der Leiter des ältesten ambulanten Schlaflabors in Deutschland, untersucht bei Patienten mit höheren Atmungsstörungs-Indizes Veränderungen der Atmungsparameter während des nächtlichen Schlafs nach einem Zungenmuskel-Training (ZMT®). Schlafapnoe-Patienten, welche bislang mittels nCPAP therapiert wurden, führten eine fünfwöchige Elektrostimulation der suprahyoidalen Muskulatur mit einem speziellen EMS-Gerät durch. Diese Behandlung sollte zu einer Lumenvergrößerung der pharyngealen Luftwege führen und einer Obstruktion oder Okklusion entgegenwirken. Die nächtlichen Atmungsparameter wurden durch somnopolygraphische Untersuchungen vor und nach der Behandlung ermittelt und miteinander verglichen.
Die Apnoe-, Hypopnoe- und Desaturierungs-Indizes nahmen bei 65% der Patienten um durchschnittlich etwa die Hälfte ab. Etwa ein Drittel der Patienten konnte auf die lebenslange Druckbeatmung mittels Atemmaske verzichten.
Patienten mit diagnostiziertem Schlafapnoe-Syndrom ohne akutem Gefährdungspotential der nCPAP-Behandlung wird empfohlen, probeweise ein Zungenmuskel-Training voranzustellen. Dieses kann auch bei begonnener nCPAP-Behandlung zu einer Verbesserung der schlafbezogenen Atmungsparameter führen und in vielen Fällen eine Verringerung des Beatmungsdrucks bzw. das Absetzen der Druckbeatmung bewirken.
Eine ausführliche Beschreibung des Zungenmuskel-Trainings und die Zusammenstellung aller wissenschaftlichen Forschungsergebnisse finden Sie in einem Buch vom Verlag des PIB, welches gegen eine Schutzgebühr von 10 EUR angefordert werden kann.