Stottern ist für viele betroffene Menschen ein sehr belastendes Problem, gerade im Zeitalter der Kommunikation, wie Elmar Basse, der Inhaber der Praxis für Hypnose Hamburg, feststellt. Und es ist zudem ein Problem, das viele schon seit der Kindheit mit sich herumschleppen. Elmar Basse: "Laut statistischen Untersuchungen sind Stotter-Symptome bei 1% der Kinder in der Vorpubertät feststellbar, in der Zeit zwischen zwei und sieben Jahren." Bei Jungen seien sie dreimal so häufig ausgeprägt wie bei Mädchen, ergänzt Elmar Basse.
Anfangs wird das Problem von den betroffenen Kindern, ihren Familien und dem sozialen Umfeld häufig kaum als solches erkannt, erklärt Elmar Basse. Denn das Kind würde vielleicht nur ab und zu einmal stottern, sich dann eine Zeit lang wieder normal artikulieren können, so dass Familie und soziales Umfeld nicht selten eher von einem "Ausrutscher" ausgehen. Auch dem Kind sei anfangs häufig nicht klar, dass sich da tatsächlich ein Problem melden könnte, meint Elmar Basse.
Und mit diesen Annahmen liegen die Menschen auch zunächst oft nicht falsch. Elmar Basse: "Die meisten Menschen verhaspeln sich dann und wann einmal, gerade in Situationen von psychischem Stress, wenn die Worte nicht richtig geordnet über die Lippen kommen wollen." Von einer wirklichen Symptomatik könne man daher auch erst sprechen, wenn sich die Stotterphänomene immer mehr häufen und sich belastend auswirken würden.
Gerade dann würden aber, so Elmar Basse, bei Kindern häufig Ängste und Vermeidungsmechanismen einsetzen: "Die betroffenen Kinder fürchten das Auftreten des Stotterns, achten daher mehr und mehr auf ihre Sprache, die dann auch immer weniger flüssig artikuliert werden kann."
Daraus kann sich laut Elmar Basse eine ganze Reihe von Folgeproblemen ergeben. Es kann zu einer Veränderung des gesamten Sprechverhaltens kommen, z.B. indem insgesamt die Sprechgeschwindigkeit verändert wird (z.B. besonders schnelles Sprechen, um das drohende Problem schnell hinter sich zu bringen) oder gewisse als problematisch bekannte Worte vermieden werden oder sich mimische Ticstörungen hinzugesellen (z.B. verstärktes Augenzwinkern oder ruckweise Kopfbewegungen). Das kann sich laut Elmar Basse belastend auf die Kommunikation und damit die Bewältigung sozialer Herausforderungssituationen auswirken.
Thorwald Dethlefsen und Rüdiger Dahlke machen in ihrem Werk "Krankheit als Weg" (1989, S. 302 ff.) auf den Zusammenhang von Angst und Enge aufmerksam: "Der Stotterer hemmt den Fluss der Sprache durch eine Enge im Hals ... Das stotternde Kind hat Angst, etwas Andrängendes herauszulassen, ihm freien Lauf zu lassen. Es hemmt den Fluss, um es besser kontrollieren zu können."
Daraus ergibt sich, so Elmar Basse, dass man es beim Stottern zu einem wesentlichen Teil mit einem Problem des inneren Stresses zu tun hat. Was auch immer da druckvoll-bedrückend innerlich (und ergänzend auch äußerlich) einwirken mag, ist beim einzelnen Menschen manchmal ergründbar, oft bleibt es aber laut Elmar Basse "namenlos" und unbenennbar.
Mit der Hypnose wird darauf abgezielt, einen Zugang zu diesem vorsprachlich sich Andrängenden herzustellen. Innere Selbstheilung durch Hypnose kann entstehen, so Elmar Basse, wenn mittels Trance innere Blockaden gelöst werden können - und zwar oftmals ohne dass das Bewusstsein wissen muss, wie das genau vonstattengeht. Das Problem des Stotterns kann sich mithilfe von Hypnose lösen lassen, wenn zu inneren, oft unbenennbaren Kräften Kontakt hergestellt werden kann, deren genaues Zusammenspiel vielleicht nie bewusst werden mag, und wenn sie in einen gesunden Zustand gebracht werden können.