Gäste:
Katarina Witt(ehemalige Eiskunstläuferin) Hera Lind
(Bestsellerautorin) Rebecca Jahn (Fotomodell mit 140 Kilo) Markus
Rothkranz (Rohkost-Guru) Prof. Dr. Alfred Wirth (Internist) Dr.
Werner Bartens (Mediziner und Journalist)
Katarina Witt
"Ich habe mich damit abgefunden, dass ich nie dünn war und nie
dünn sein werde", sagt die mehrfache Olympiasiegerin. Schon als junge
Leistungssportlerin musste sie dem Diktat der Waage gehorchen.
Nachdem Deutschlands Eislaufkönigin vor fünf Jahren ihre
Profi-Karriere beendete, "schlichen sich peu a peu ein paar Kilos
drauf. Da musste ich was tun". Katarina Witt, die von Diäten nichts
hält, glaubt an die Wirkung einer langfristigen Ernährungsumstellung.
Hera Lind
"Ich war ein dickes, unsportliches Kind. Um abzunehmen habe ich
als Jugendliche jede halbe Tomate, die ich aß, aufgeschrieben - mit
Kalorienangabe!", sagt die Bestsellerautorin ("Das Superweib"). Es
sei kein Wunder, dass sie sich ständig nach Essen gesehnt und
ansonsten richtig schlechte Laune bekommen habe. Nach der Geburt
ihrer vier Kinder erkannte Hera Lind, die in ihrem neuen Buch ein
persönliches Fitnessprogramm vorstellt: "Das einzig Wahre ist eine
Stunde Bewegung am Tag. Ob Joggen, Yoga oder Pilates - danach kann
ich essen, was ich will."
Rebecca Jahn
Mit 21 Jahren wog sie 198 Kilo. Alle Diäten hatte sie ohne Erfolg
durchprobiert, bis ihr ein Magenband eingesetzt wurde, mit dem
Rebecca Jahn etliche Pfunde verlor. Jetzt liegt ihr Wohlfühlgewicht,
wie sie es nennt, bei 140 Kilo. Seit sechs Jahren modelt sie als
Übergrößen-Model und hat endlich ihr Gewicht akzeptiert: "Dick sein
wird immer mit hässlich gleichgesetzt. Ich bin glücklich, seit ich
mich nicht mehr dem Druck aussetze, für die Gesellschaft schlank sein
zu müssen."
Markus Rothkranz
Wildkräuter und Brennesseln, Grashalme oder Löwenzahn mit Wurzeln
in den Mixer und fertig ist eine Mahlzeit. Der deutschstämmige
Amerikaner begeistert eine wachsende Fangemeinde in den USA mit
seinen Botschaften einer Rohkost-Ernährung, die erfolgreich
Übergewicht bekämpfe, aber auch physische und psychische Krankheiten
heilen könne.
Prof. Dr. Alfred Wirth
Der Ernährungsmediziner warnt davor, die Gefahren des Übergewichts
zu unterschätzen. "Allein das Risiko, zuckerkrank zu werden,
verzehnfacht sich ab einem Body Mass Index (BMI) von 25", erklärt der
Internist. Das Krebsrisiko sei bei Dicken höher als bei Rauchern.
"Übergewichtige gehen zweimal so häufig in Frührente wie
Normalgewichtige", sagt der ehemalige Präsident der Deutschen
Adipositas-Gesellschaft. Außerdem müssten sie unter einer
verminderten Lebensqualität im Alltag leiden.
Dr. Werner Bartens
Der Medizinjournalist ("Süddeutsche Zeitung") beklagt, dass "die
Gewichtsfrage in Deutschland mittlerweile ein Schichtenproblem ist".
Übergewicht werde mit träge und faul gleichgesetzt, obwohl es die
fitten Dicken und die schlappen Schlanken gebe. Den Propagandisten
des Schlankheitswahns hält der Bestsellerautor entgegen, dass mehr
gesundheitliche Probleme durch Essstörungen verursacht würden als
durch Übergewicht. Außerdem zeigten wissenschaftliche Studien immer
wieder: "Menschen mit leichtem bis mittlerem Übergewicht leben
länger".
"Menschen bei Maischberger" ist eine Gemeinschaftsproduktion der
ARD, hergestellt vom WDR in Zusammenarbeit mit der Vincent TV GmbH.
Pressekontakt:
Redaktion: Hans-Georg Kellner(WDR)
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