Gerade bei Arbeiten mit Metall darf die Schutzbrille nicht fehlen. Die Brille sollte das komplette Auge abdecken und eng anliegen. Denn bei Schleif-, Fräs- und Feilarbeiten ist es schnell passiert, dass ein Metallsplitter den Weg ins Auge findet. Das Auge reagiert mit Schmerzen, wird anschwellen und stark gerötet sein. Häufig kommt auch eine verschwommene Sicht hinzu. Wenn der Betroffene Glück hat, sitzt der Splitter nur an der Oberfläche des Auges: auf der Hornhaut, auf der Bindehaut oder im Innenbereich der Augenlider. Hier reicht meist vermehrter Tränenfluss oder eine Spülung mit Wasser, um den Splitter wieder auszuspülen.
Wenn der Metallsplitter aber in den Augapfel eingedrungen ist, muss sofort ein Augenarzt oder eine Augenklinik aufgesucht werden. Die Augenärztin Dr. Angela Zipf-Pohl vom Augenzentrum Veni Vidi in Köln erklärt das Vorgehen bei der Splitterentfernung: "Bevor wir mit der Untersuchung des Auges beginnen, wird es mit schmerzstillenden Tropfen betäubt. Mithilfe des Spaltlampenmikroskops ist es uns möglich zu erkennen, wo der Splitter sitzt und wie tief er in das Gewebe eingedrungen ist. Handelt es sich um eine oberflächliche Perforation, können wir den Splitter sofort entfernen. Wenn die Pinzette nicht ausreicht, nehmen wir einen kleinen Bohrer zu Hilfe. Stellt sich aber heraus, dass der Splitter sehr tief sitzt, wird ein Augenchirurg die Splitterentfernung vornehmen müssen. Bei Metall sollte schnell gehandelt werden, da es durch Kontakt mit Tränenflüssigkeit häufig zu rosten beginnt. Nach der Splitterentfernung wird das Auge mehrere Tage mit einer antibiotischen Salbe behandelt, um eine Infektion der Wunde zu verhindern. Außerdem erhält das Auge einen festen Verband." Weiter rät die Augenmedizinerin: "Die Wunde sollte regelmäßig nachkontrolliert werden, auch um Hornhautgeschwüren vorzubeugen."