Die Betreuung von Demenzkranken ist für pflegende Angehörige oftmals eine große Herausforderung und Belastung. So macht es auch einen Unterschied, ob es sich um ein demenzkrankes Elternteil, oder um den eigenen Ehepartner handelt. Das eigene Leben verändert sich stark, wenn man die Pflege eines Demenzkranken übernimmt. Dies wurde auch in den vergangenen Gesprächscafés "Alter und Demenz", die von der Ökumenische Sozialstation Heidenheimer Land regelmäßig organisiert werden, bestätigt.
Bereits seit September letzten Jahres veranstaltet die Ökumenische Sozialstation Heidenheimer Land in Kooperation mit der Diakonie Heidenheim, der EVA Heidenheim, dem Altenpflegeheim Hansegisreute, dem Altenpflegeheim St. Franziskus und dem Evangelischen Verein für Krankenpflege Heidenheim, Schnaitheim und Mergelstetten regelmäßig das Gesprächscafé "Alter und Demenz" im Haus der Ev. Kirche (Paulusgemeindehaus) in Heidenheim in der Zeit von 15.00 Uhr bis 16.30 Uhr. Moderiert werden diese Nachmittage von einer Krankenschwester mit Gerontopsychiatrischer Zusatzausbildung und entsprechender Erfahrung. Das Ziel dieser Treffen ist es, dass sich pflegende Angehörige eines Demenzkranken oder einfach Menschen, die sich mit dem Thema der Demenz auseinandersetzen (müssen), einfach und direkt austauschen können.
Ein Konzept, das Früchte trägt. In angenehmer Atmosphäre öffnen sich die Teilnehmer und finden für sich und ihre Situation neue Wege. Das Treffen im Dezember stand beispielsweise unter dem Thema: "Ich bin zu Hause wie eingesperrt - Abhängigkeit und Angebundensein im Alter". In gemeinsamen Gesprächen und Austausch wurde deutlich, dass sich die meisten Pflegenden nicht ohne Weiteres von den Demenzkranken lösen können; sie sind gefangen in ihrem schlechten Gewissen bzw. der Verantwortung für den anderen. Die Moderatorin Frau Mönch verdeutlichte die Situation anhand eines Bildes: Die Liebe steht Zentrum und die Themen Beschäftigung, Identität, Bindung, Zugehörigkeit und Trost siedeln sich wie die Blütenblätter drumherum an. Gegenseitig konnten sich die Angehörigen bei diesen Treffen Zuspruch geben und jede/r erzählte, was ihm hilft, wie der Alltag gemeistert wird. So ist es einigen Teilnehmenden gelungen, sich kleine Freiräume zu schaffen, für andere ist das nicht vorstellbar. Die Teilnahme am Gesprächscafé ist oft ein erster Schritt zur Entlastung, Befreiung - erste Schritte auf dem Weg zu sehen, dass es notwendig ist, gut für sich selber zu sorgen.
Aufgrund der guten Erfahrungen und durchweg positiven Stimmen der Teilnehmer und Teilnehmerinnen, werden diese Veranstaltungen auch 2013 weitergeführt. Hier trifft man auf Verständnis und bekommt Tipps, wertvolle Hilfe und Unterstützung. Die Terminreihe 2013 startet ab dem 4. Februar mit dem Thema: "Er erzählt 100x dasselbe.." - Persönlichkeitsveränderungen und doch alt werden in Würde? Die Veranstaltung findet immer im Haus der Ev. Kirche (Paulusgemeindehaus), Heidenheim, von 15.00 Uhr bis 16.30 Uhr statt.
Weitere Termine und mehr Informationen unter http://www.sozialstation-hdh.de/
Die Termine im Überblick:
Montag, 4. Februar 2013
"Er erzählt 100x dasselbe.."
Persönlichkeitsveränderungen und doch alt werden in Würde?
Montag, 25. Februar 2013
"Und dann kleckert sie sich einfach nur voll..."
Peinlichkeiten und Scham im Alltag?
Montag, 18. März 2013
"Sie fährt noch immer Auto, obwohl sie keine Orientierung mehr hat"
Rechte und Vollmachten im Zusammenleben
Montag 29. April 2013
"und ich kann es nie recht machen!"
Überforderung, Schuldgefühle und wo bleibe ich?
Montag 3. Juni 2013
"Ich habe tagelang keinen zum Reden"
Abschied, Verluste und Trauer im täglichen Zusammenleben