Hämorrhoidalleiden sind eine weit verbreitete Volkskrankheit: Schätzungsweise 3,5 Mio. Patienten werden jährlich aufgrund ihrer krankhaft vergrößerten oder tiefer getretenen Hämorrhoiden behandelt. Abhängig vom Grad der Erkrankung werden die Hämorrhoiden sklerosiert (per Injektion verödet) oder aber die Gefäßvorwölbungen am After werden operativ entfernt. Als Alternative zur klassischen Hämorrhoiden-OP bietet zum Beispiel die Burbacher Praxisklinik am Flüsschen das zwar noch junge, aber sehr sichere Verfahren der Laserhämorrhoidoplastie (kurz LHP™), bei der zweit- bis drittgradige Hämorrhoiden per Laser verödet werden.
„Grundsätzlich sind Hämorrhoiden ganz normal – und unentbehrlich. Die ringförmigen Gefäßgeflechte unter der Schleimhaut des Enddarms sorgen zusammen mit dem Schließmuskel für den Feinverschluss des Afters und damit für eine intakte Kontinenz“, erklärt Dr. Claudia Sickelmann, Fachärztin für Chirurgie und Gefäßchirurgie in der Praxisklinik am Flüsschen. „Spürbar werden Hämorrhoiden erst als krankhaft vergrößerte und tiefer getretene Hämorrhoidalknoten, die Beschwerden in Form von Brennen, Jucken, Nässen oder schmerzhaften Geschwürbildungen verursachen.“
Je nach Grad der Erkrankung, Hämorrhoidalleiden werden anhand ihrer Symptome in vier Stadien unterteilt, ist ein häufig ambulant durchführbarer chirurgischer Eingriff notwendig, um die erweiterten Schleimhautknoten zu entfernen. „In unserer Praxisklinik haben die Patienten dabei die Wahl zwischen der klassischen Hämorrhoiden-OP und der minimal-invasiven Laserhämorrhoidoplastie, bei der die Hämorrhoiden mit Laserlicht verödet werden“, so Dr. Sickelmann.
Bei der LHP™ wird eine filigrane und rundum Energie abstrahlende Laserfaser über eine kleine Einstichstelle direkt in den Hämorrhoidalknoten eingeführt, um dort die erweiterte Hämorrhoidalarterie kontrolliert von innen zu bestrahlen. Das Blutgefäß schrumpft dadurch und wird sicher verschlossen, die Hämorrhoide bildet sich auf ihre normale Größe zurück und kann ihrer eigentlichen Kontinenzfunktion wieder nachkommen.
Für Patienten ist die LHP™ eine schonende und insbesondere postoperativ sehr schmerzarme Behandlungsmethode, da im Vergleich zur klassischen chirurgischen Hämorrhoiden-Entfernung keine Schnitte und Nähte notwendig sind, keine Fremdkörper wie z. B. Klammern benötigt werden und keine großflächigen Wunden entstehen. Die minimal-invasive Operationsmethode ermöglicht einen schnelleren Heilungsprozess, da Schleimhaut und insbesondere das extrem schmerzempfindliche Anoderm (Haut des unteren Analkanals) geschont werden und auch das Schließmuskelgewebe unbeschädigt bleibt. „Der Einsatz des Lasers bewirkt vereinfacht gesagt das Zusammenziehen des Gewebes, wodurch sich das Blutgefäß verschließt. Diesen Effekt kennt man beispielsweise aus der Behandlung von Krampfadern, denn auch hier handelt es sich um Blutgefäße, die an Elastizität und damit Funktion verloren haben. Die LHP™-Methode hat jedoch noch einen weiteren angenehmen Nebeneffekt: Der Körper reagiert auf den Lasereinsatz mit einer gesteigerten Kollagenbildung, d. h. es werden vermehrt Bindegewebsfasern gebildet – eine gute Voraussetzung, um ein zukünftiges Absinken der Hämorrhoiden zu verhindern und einen anatomisch und funktionell physiologischen Analkanal wiederherzustellen“, ergänzt Dr. Sickelmann.
Die Operation erfolgt in der Regel in Kurznarkose. Da die Kosten für eine Laserhämorrhoidoplastie nicht automatisch von den Krankenkassen übernommen werden, sollten sich interessierte Patienten vor einer möglichen LHP™-Behandlung bei ihrer Krankenkasse informieren.