Vor der Zeckensaison: Impfung
Die Verbreitung von Borreliose ist nicht mit der Verbreitung von FSME zu vergleichen. Bei FSME ist Süddeutschland das Epizentrum, Borreliose ist jedoch über ganz Deutschland gestreut. Hochburgen waren in den letzten Jahren der Osten Brandenburgs und Sachsens sowie Thüringen. Weiterhin betrifft es nicht nur ländliche Regionen. Auch in Kleinstädten und selbst in Deutschlands größten Metropolen wie Berlin und Hamburg ist mit infizierten Zecken zu rechnen. Denn nur weil eine Wiese im Stadtzentrum liegt, heißt das nicht, dass sie zeckenfrei ist. Regional sind bis zu 40 Prozent der Zecken Überträger von Borreliose-Bakterien.
Bereits jetzt sollten Hundehalter den Weg zum Tierarzt antreten und ihren Hund untersuchen lassen. Wenn dabei keine Erkrankungen festgestellt werden, kann der Hund gegen Borreliose geimpft werden. Hier ist aber nicht jeder Impfstoff gleich. Der Borreliose-Impfstoff von Virbac enthält inaktivierte Erreger der beiden in Deutschland am häufigsten vorkommenden Erregerspezies. Im Körper werden dann entsprechende Antikörper gebildet, die den Hund schützen. Die Borreliose-Erreger werden in der Zecke erst bei der Blutmahlzeit aktiv und können dann bei ungeimpften Hunden übertragen werden. Doch der Clou an der Impfung ist, dass die Zecke, wenn sie an geimpften Tieren Blut saugt, auch die vom Hund gebildeten Antikörper mit aufnimmt. Dadurch werden die Borreliose-Erreger noch in der Zecke zerstört und der Hund kommt mit den Erregern erst gar nicht in Kontakt.
Zunächst erhält der Hund im Abstand von 14 bis 21 Tagen zwei Impfungen zur Grundimmunisierung. Die erste Wiederholungsimpfung folgt nach vier bis sechs Monaten, die zweite Wiederholung weitere vier bis sechs Monate später. Danach reicht eine jährliche Auffrischung immer zu Beginn der Zeckensaison.
Während der Zeckensaison: Spot-on
Sobald das Thermometer zehn Grad Celsius erreicht, werden die Zecken aktiv. Nun sollte der wichtigste Schutz aufgetragen werden: Ein Spot-on-Präparat, vorzugsweise ein Repellent. So wird der Hund nicht nur zusätzlich vor Borreliose, sondern auch vor anderen durch Parasiten übertragbare Erkrankungen geschützt. Repellentien wirken abschreckend auf Flöhe und Zecken im Sinne des Hot Feet-Effektes. Sobald sich der Parasit auf dem Hund niederlässt, hat er das Gefühl, auf einer heißen Herdplatte zu stehen und lässt sich sofort wieder fallen. Es kommt also gar nicht mehr zum Biss und zur Übertragung von Krankheitserregern. Die Zecke stirbt nach diesem kurzen Kontakt. Tierhalter können zum Beispiel zu Preventic von Virbac greifen. Mit der höchstmöglichen Wirkstoffkonzentration(65 Prozent Permethrin) und einem hautverträglichen Lösungsmittel als Basis, bietet es einen langanhaltenden Schutz und eine gute Verträglichkeit an der Auftragstelle. Permethrin bleibt in den oberen Hautschichten und stellt daher auch keinerlei Gefahr für den Blutkreislauf oder die Organe dar. Nach drei bis vier Wochen muss das Spot-on erneut aufgetragen werden, da es dann durch die natürliche Hauterneuerung herausgewachsen ist.
Dennoch ist bei Permethrin-Spot-ons eines zu beachten: Für Katzen sind Präparate mit diesem Wirkstoff hochgiftig. In Haushalten mit Katzen sollten diese nur beim Hund zur Anwendung kommen, wenn dieser von der Katze einige Stunden nach dem Auftragen getrennt werden kann bis das Spot-on getrocknet ist.
Bei Fragen zur Borreliose-Impfung und zum Spot-on können sich Hundehalter jederzeit an ihren Tierarzt wenden.